Schnelles Autofahren ist riskant, besonders in Gefahrensituationen kann es schnell brenzlig werden. Daher ist es notwendig, vorausschauend zu fahren und den Anhalteweg stets im Hinterkopf zu behalten. Dieser besteht allerdings nicht nur aus dem Bremsweg abschätzen zu können, sondern zieht auch den Reaktionsweg mit in Betracht. Die Formel zur Berechnung kann im Notfall sogar euer Leben retten – hier lest ihr, wie ihr den Reaktionsweg ausrechnet.
Reaktionsweg: Wie lautet die Faustformel?
Zuallererst braucht ihr zur Berechnung des Reaktionswegs eure Reaktionszeit. Da nur die wenigsten für die Formel 1 fahren, ist diese bei uns Normalsterblichen mit 0,8 bis 1,2 Sekunden vergleichsweise lang. In dieser Zeit bremst ihr noch nicht, viel eher analysiert euer Gehirn blitzschnell die Situation und schickt den Auftrag „Bremsen“ an eure Muskeln.
Um die Strecke, die ihr dabei zurücklegt, grob im Kopf zu überschlagen, teilt ihr eure momentane Geschwindigkeit durch zehn und multipliziert das Ergebnis anschließend mit drei. Folgerichtig ist euer Reaktionsweg bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h 30 Meter lang.
Die Faustformel lautet also: (Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 = Reaktionsweg in Meter.
Vergesst zudem nicht, dass sich die Reaktionszeit verändern kann. Faktoren hierfür sind beispielsweise Unaufmerksamkeit, Übermüdung und Alkohol- und Drogeneinfluss. Anders herum verringert sich eure Reaktionszeit, wenn ihr besonders konzentriert und aufmerksam unterwegs seid.
Für alle, die sich mit der Faustformel noch nicht zufrieden geben: Nachdem sich der Reaktionsweg je nach Reaktionszeit verändert, muss die Geschwindigkeit zunächst in Meter pro Sekunde umgewandelt werden. Dazu teilt ihr die Kilometer pro Stunde durch 3,6. So errechnet ihr die genaue Strecke, die ihr in einer Sekunde zurücklegt und könnt diese nun mit der Reaktionszeit multiplizieren.
Geschwindigkeit in km/h | Reaktionsweg (0,8 Sekunden) | Reaktionsweg (1,2 Sekunden) |
30 | 6,68 Meter | 10 Meter |
50 | 11,11 Meter | 16,67 Meter |
100 | 22,22 Meter | 33,33 Meter |
Der Anhalteweg beträgt Reaktionsweg plus Bremsweg
Wie eben angerissen gehört diese Formel zu den wichtigsten Werkzeugen eines Fahrers. Sicherheitsabstand ist zu jeder Zeit unbedingt notwendig. Schließlich variiert der Bremsweg je nach Untergrund, Erfahrung des Fahrers und technischer Ausstattung des Fahrzeugs. Beispielsweise haben ältere Autos nicht unbedingt ABS, also ein Antiblockiersystem.
Der wichtigste Faktor ist jedoch die Geschwindigkeit des Autos, denn der Bremsweg vergrößert sich im Quadrat zur Geschwindigkeit. Bei 50 km/h solltet ihr also 27,5 Meter als Anhalteweg einplanen, bei 100 km/h sind es jedoch schon 80 Meter.
Einen Rechner zu Reaktionsweg, Bremsweg und Anhalteweg findet ihr auf wirkaufendeinauto.