Oft trifft man im Internet auf den Begriff Safe Space. Was dieser bedeutet, woher er kommt und welche Beispiele es gibt, erfahrt ihr hier.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist euch in sozialen Netzwerken der Ausdruck Safe Space begegnet. Außerdem ist der Begriff immer wieder Thema in politischen Debatten und wird oft in Zusammenhang mit Diskriminierung, Toleranz und Filterblasen diskutiert. Der Begriff wird jedoch oftmals auf verschiedene Arten verwendet. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr bei GIGA.
Trotz Safe Spaces kann sich Social Media oft negativ auf die Psyche auswirken. Diese Posts beweisen, dass vieles in den sozialen Medien gefälscht ist.
Was ist ein Safe Space?
Offensichtlich kommt der Begriff Safe Space aus dem Englischen und bedeutet „sicherer Raum“. Alternativ wird auch „Safe Place“ verwendet, was dementsprechend übersetzt „sicherer Ort“ bedeutet. Nach macmillandictionary.com ist damit ein Raum der Sicherheit gemeint, in dem sich jeder über die jeweilige Identität austauschen kann. Dort können sich Individuen ohne Angst vor Ablehnung und Diskriminierung frei öffnen, ohne verurteilt zu werden.
Safe Spaces können auch im privaten Kontext entstehen. Beispielsweise sind Freundeskreise Safe Spaces, da dort offen und ehrlich über verschiedene private Themen wie Beziehungen gesprochen werden kann. Was ein Safe Space ist, wird somit individuell entschieden. In erster Linie ist entscheidend, dass es in den Schutzräumen zu keinen negativen oder verletzenden Aussagen kommt.
Schutzräume werden nicht nur, aber vor allem im Kontext von Diskriminierung oder Missbrauch verwendet. Menschen mit solchen negativen Erfahrungen können jene in diesen Einrichtungen sicher verarbeiten. Einige Universitäten bieten Safe Spaces an. Das Konzept lässt sich auch in den digitalen Raum und die sozialen Netzwerke übertragen. So können sich Nutzer selbst digitale Safe Spaces aufbauen, indem sie entsprechenden Accounts in den sozialen Medien folgen. Auch einige Accounts werden zu digitalen Schutzräumen, wenn sie entsprechende positive Inhalte posten. Solche digitalen Schutzräume können sogar in Fan-Communities entstehen. In diesem Fall posten Accounts Inhalte zu bestimmten Franchises oder einzelnen Charakteren, um sie zu feiern. Soziale Medien wie Twitter bieten sogar Community-Funktionen, mit denen dies noch einfacher wird.
Beispiele für Schutzräume
Mehrere Organisationen bilden digitale oder physische Safe Spaces. Die TelefonSeelsorge wird zu einem Safe Space, da Menschen sich dort anonym, kostenlos und zu jeder Zeit dem Personal öffnen können und über ihre Probleme wie Diskriminierungserfahrungen oder weitere psychisch belastende Situationen reden können. Während des Oktoberfestes werden teils auch Safe Spaces für Frauen angeboten, die sich bedroht fühlen. Wie die taz berichtet, wurden Safe Spaces ursprünglich während den 60er Jahren durch die Frauenbewegungen eingeführt und mittlerweile auch auf marginalisierte Communities ausgeweitet. Studierende einiger amerikanischer und britischer Universitäten seien daran interessiert, den Campus zu einem Ort der Sicherheit für alle zu machen. Solche Schutzräume sind jedoch umstritten.
Kontroversen um Safe Spaces
Der Begriff Safe Space kann euch auch im Kontext von Debatten begegnen. Zwar werden wohl kaum Dienste wie TelefonSeelsorge bemängelt, jedoch sehen Kritiker es als bedenklich an, wenn in den Safe Spaces Filterblasen statt Diskussionen entstehen. Verfechter von Safe Spaces entgegnen dem, dass es für Menschen mit negativen Erfahrungen wichtig ist, einen digitalen oder physischen Ort der Sicherheit zu haben. Zudem werde sich dort mit den negativen Erfahrungen auseinandergesetzt.