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Fernseher-Beratung: Was man beim TV-Kauf wissen und beachten sollte


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Es gibt hunderte TV-Modelle von spottbillig bis sauteuer, von kompakt bis riesig, garniert mit Kürzeln wie 4K, UHD, HDR und natürlich auch einem Begriff wie „Smart TV“. Wie soll man da nur den Überblick behalten? Wir erklären, worauf man beim TV-Kauf achten muss.

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TV-Neuheiten von der IFA: Das können die neuen Fernseher Abonniere uns
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Für den einen ist es eine neue Serie auf Netflix oder Sky, für den anderen die PlayStation 5, für den nächsten Fußball und Olympia, manchmal ist das alte Gerät auch einfach kaputt – es gibt viele gute Gründe, sich einen neuen Fernseher zu kaufen.

Aber welches TV-Gerät soll man sich kaufen? Ansprüche sind unterschiedlich. Bevor ihr „blind“ ein TV-Modell kauft, solltet ihr euch darüber Gedanken machen, was ihr braucht und haben wollt. Oder ihr konsultiert gleich unsere Fernseher-Tipps:

Welche TV-Größe ist die richtige?

Fernseher haben heute praktisch immer ein Bildverhältnis von 16:9, die Bildschirmgröße wird meist als Diagonale in Zoll angegeben. Als Standard-Größe für Fernseher hat sich in den letzten Jahren 55 Zoll etabliert, aber auch 65 Zoll und höhere Größen sind verbreitet. Aber nicht in jede Wohnung passt ein solche Gerät.

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Um eine grundsätzliche Ahnung davon zu haben, wie groß die Fernseher sind, nehmt einen Zollstock zur Hand und haltet ihn einfach mal an die Wand bzw. den Aufstellort. Noch „gegenständlicher“ wird es, wenn ihr Kreppband an eure Wand klebt.

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Hier als grobe Orientierung die reinen Displaygrößen in cm. Bedenkt, dass der Rahmen und Standfuß natürlich zusätzlichen Platz benötigen und modellabhängig sind.

Diagonale (Zoll)

Diagonale (cm)

Breite

Höhe

Bildfläche

32 Zoll

81,3 cm

39,7 cm

70,6 cm

0,28 m²

40 Zoll

101,6 cm

88,9 cm

50,0 cm

0,44 m²

43 Zoll

109,2 cm

95,0 cm

53,4 cm

0,51 m²

48 Zoll

121,9 cm

106,3 cm

59,8 cm

0,64 m²

49 Zoll

124,5 cm

108,1 cm

60,8 cm

0,66 m²

55 Zoll

139,7 cm

122,0 cm

68,6 cm

0,84 m²

58 Zoll

147,3 cm

128,1 cm

72,1 cm

0,92 m²

65 Zoll

165,1 cm

143,8 cm

80,9 cm

1,16 m²

70 Zoll

177,8 cm

155,1 cm

87,3 cm

1,35 m²

75 Zoll

190,5 cm

166,5 cm

93,6 cm

1,56 m²

77 Zoll

195,6 cm

170,8 cm

96,1 cm

1,64 m²

85 Zoll

215,9 cm

188,3 cm

105,9 cm

1,99 m²

Die Frage nach der optimalen Größe des Fernsehers hängt von vier Faktoren ab:

  • Wie sind die Bedingungen des Raums, in dem der Fernseher stehen soll?
  • Wie groß ist mein Sitzabstand zum TV?
  • Für welche Inhalte nutze ich den Fernseher?
  • Persönliche Präferenzen und Anforderungen

Laut einer bekannten Faustregel soll der Abstand zum Fernseher das 2- bis 3-fache der Bildschirmdiagonale betragen. Ein Fernseher hat zum Beispiel einen Bildschirm mit 55 Zoll in der Diagonale, das sind rund 140 cm – der optimale Sitzabstand zum Gerät beträgt demnach 2,80 m bis 4,20 m. Höhere Abstände erfordern größere Bildschirme, wer aufgrund von Platzmangel näher am TV sitzt, darf auch guten Gewissens zu einem kleineren Gerät greifen.

Wenn man viel hochauflösendes Material schaut, also beispielsweise Filme und Serien in 4K, ist auch ein geringer Abstand oder größerer Fernseher vertretbar, um die Schärfe des Bildes richtig genießen zu können. Konsolenspieler sollten sich im Zweifel ebenfalls für ein größeres Modell entscheiden – schließlich sind die Menü-Punkte in Spielen inzwischen immer kleinteiliger, auch die Schrift ist oft nicht sonderlich groß. Natürlich können bei der Wahl der Größe auch Faktoren wie der individuelle Geschmack oder Sehschwächen eine Rolle spielen.

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Der mögliche Sitzabstand ist entscheidend bei der Wahl der geeigneten Fernseher-Größe. (© LG)

Fernseher-Preisspanne: Wie viel muss man ausgeben für ein brauchbares TV-Gerät?

Fernseher bewegen sich je nach Größe und Funktion in unterschiedlichen Preiskategorien. 24- und 32-Zoll-Fernseher sind bereits unter 200 Euro erhältlich. Brauchbare 50- bis 55-Zoll-Geräte beginnen bei rund 400 Euro. Wer einen riesigen Bildschirm schätzt, zahlt für 65-Zoll-Fernseher 600 Euro aufwärts. Je nach Zusatzfunktion kann der Preis noch höher werden: 4K-Fernseher in der Größe 55 Zoll beginnen bei 500 Euro, wer OLED will, muss eher mit über 1.000 Euro für 55 Zoll kalkulieren – günstige Angebot gibt es gelegentlich aber schon ab etwa 700 Euro.

Wir empfehlen, nach guten TV-Angeboten zu fahnden, dabei lassen sich oft mehrere hundert Euro sparen. In der Regel findet man satt Rabatte für TV-Geräte zum Prime Day im Frühsommer und im vierten Quartal um den Black Friday herum. Aber auch zwischendurch gibt es manches gute Schnäppchen. In den GIGA-Deals geben wir euch Bescheid, wenn TV-Geräte satt rabattiert sind. Abonniert auch unseren Telegram-Newsletter für regelmäßige Angebote.

LCD vs. LED vs. QLED vs. QNED vs. OLED: Kampf der Bildschirm-Technologien

Wichtigste Eigenschaft eines Fernsehers ist die Bildqualität. Und die hängt im Wesentlichen vom Panel ab, also der eigentlichen Bildschirmeinheit. Inwiefern sich die einzelnen Bildschirm-Technologien voneinander unterscheiden, welche Vor- und Nachteile sie bieten – das haben wir für euch in diesem Video zusammengefasst:

LCD vs. OLED: Was ist wirklich besser? – TECHfacts

LCD-TVs: Auf die Beleuchtung kommt es an

Röhren- und Plasmabildschirme sind technisch überholt und spielen heute praktisch keine Rolle mehr. Die verbreitetsten Panels sind LC-basierte Displays, auch LCDs genannt. Hier gilt es im Groben zwischen IPS- und VA-Panels zu unterscheiden. VA-Panels haben, grob gesprochen, bessere Schwarz- und damit Kontrastwerte, IPS-Panels sind blickwinkelstabiler von der Seite und farbintensiver, was von Vorteil ist, wenn man zum Beispiel mit mehreren Personen vor dem Gerät sitzt. Die beiden Technologien haben sich aber im hochpreisigen Bereich technisch so stark angenähert, dass der Unterschied nur noch eine geringe Rolle spielt. TN-Panels sind in den meisten Eigenschaften schlechter und spielen bei aktuellen Fernsehern keine Rolle mehr.

Vor- wie Nachteil aller LC-basierten Technologien zugleich ist die externe Beleuchtung durch LEDs. So gibt es kein „echtes“ Schwarz auf diesen Bildschirmen und die Beleuchtung kann unregelmäßig sein, dafür können deutlich höhere Helligkeitswerte als bei OLEDs erreicht werden. An der Stelle der Hinweis: Lasst euch nicht verwirren – der Marketingbegriff LED-TV ist praktisch gleichbedeutend mit LCDs und sagt nicht viel aus. Wichtig ist nicht, dass der Fernseher von LEDs beleuchtet wird, sondern wie.

Einen direkten Einfluss bei LCDs hat die LED-Beleuchtung. Zunächst eine grobe Qualitätsabstufung: Edge-Lit ist schlechter als Edge-Lit mit Local Dimming ist schlechter als Direct-LED ist schlechter als FALD ist schlechter als QNED bzw. Mini-LED. Bei FALD und QNED gilt: Je mehr Dimming-Zonen, desto besser. Wichtig: Das ist nur eine grobe Einteilung, die Bildqualität hängt zusätzlich von anderen Faktoren ab. Ein guter Fernseher mit Local Dimming kann beispielsweise besser sein als ein schlechtes Direct-Lit-TV.

Edge-Lit bzw. Edge-LED bedeutet, dass entweder der gesamte Bildschirm oder, mit Local Dimming, zumindest große Teile des Bildschirms stets beleuchtet werden. Das ist in dunklen Szenen nachteilig für die Bildqualität. Wenn das Budget es zulässt, sollte man sich mindestens für einen Fernseher mit Direct-LED- (bzw. Direct-Lit-)Beleuchtung entscheiden. Hier liegt die Beleuchtung hinter dem Display statt an der Seite des Panels, was die Beleuchtung gleichmäßiger erscheinen lässt.

Eine Stufe besser sind Geräte mit Full Array Local Dimming (FALD). Auch hier kommt Direct-LED-Beleuchtung zum Einsatz, hier besteht die rückwärtige Beleuchtung aber aus speziell unterteilten Dimming-Zonen, deren Helligkeit separat geregelt werden kann. Gerade in dunklen Szenen ist das ein deutlicher optischer Vorteil, so werden beispielsweise die schwarzen Balken in Filmen so auch in „echtem“ Schwarz dargestellt. Die Technik erhöht zudem die möglichen Kontraste und verbessert den HDR-Effekt.

LG stellt in der Oberklasse seiner LCD-Linie NanoCell-TVs her, Samsung hält mit seinen Marketingbegriff QLED dagegen. Beides sind Technologien für verbesserte Farbabstimmung und ein helleres, kontrastreicheres Bild – allerdings mit klassischer LCD-Technologie. Bei LG werden dafür meist IPS-Panels, bei Samsung meist VA-Panels verwendet.

Vorteil von LCD-basierten TVs gegenüber OLED sind, zumindest im hochpreisigen Bereich, deutlich höhere Helligkeitswerte und eine sehr natürliche Farbwiedergabe. Außerdem findet kein „Burn-In-Effekt“ statt. Dafür sind LCD-TVs in dunklen Farbbereichen weniger gut, wiewohl QLED-TVs und die TVs mit Full Array Local Dimming hier aufgeholt haben. Ähnliches gilt für LGs QNED-Fernseher, die seit 2021 auf dem Markt sind und eine ähnliche Technik wie FALD-Panels besitzen, aber auf Mini-LEDs zur Rückbeleuchtung setzen. Das ermöglicht eine feinere Abstimmung und hohe Helligkeitswerte – auch hier kann man aber an harten Hell-Dunkel-Kanten noch Überstrahleffekte sehen.

OLED: Auch die Königsklasse hat Nachteile

Bei Fernsehern mit OLED-Technik müssen Pixel nicht rückwärtig beleuchtet werden, die Dioden leuchten selbst, was zunächst einmal noch dünnere Fernseher ermöglicht. Großer Vorteil von OLED-Fernsehern sind folglich die „echten“ Schwarztöne, die hervorragende Kontraste und Detailnuancen auch in extrem dunklen Szenen ermöglichen. Außerdem sprechen für OLEDs die intensiven, tiefen Farben mit extrem guten seitlichen Blickwinkeln. Spieler freuen sich über extrem geringe Eingabeverzögerungen, hierbei sollte aber ein Gerät mit HDMI 2.1 und 120 Hz gewählt werden.

Nachteile von OLEDs: Die Maximalhelligkeit kommt nicht ganz an die klassischer LCD-TVs heran und es gibt den so genannten Burn-In-Effekt, der bei längerer Darstellung desselben Motivs über tausende Stunden dauerhafte „Schatten“ im Bild erzeugt – beide Probleme können bei normaler Nutzung aber vernachlässigt werden. OLEDs haben außerdem eine kürzere Habwertzeit: Die Leuchtkraft der Pixel lässt mit der Zeit nach. Sichtbar wird das aber erst nach tausenden Nutzungsstunden. Hersteller von Panels und Geräten integrieren heute außerdem viele Sicherungsmaßnahmen und andere Mechaniken in ihre Geräte, die diese Effekte abschwächen.

Kompromisslose Bildqualität: Der Sony A95K besitzt ein QD-OLED-Panel von Samsung. (© Sony)

Derzeit werden OLED-Panels vor allem von LG produziert, diese werden in OLED-TVs fast aller anderen Hersteller verbaut. Samsung verkauft seit 2022 ebenfalls so genannte QD-OLED-TVs mit Panels aus eigener Herstellung, die qualitativ noch ein Quäntchen besser, aber auch deutlich teurer als die von LG sind. Neben dem Samsung-eigenen Modell S95B (bei Amazon ansehen) kommt auch im Sony A95K QD-OLED (bei MediaMarkt ansehen) zum Einsatz.

Darüber, ob (Q)LED- oder OLED-TVs die bessere Bildqualität aufweisen, herrschen unterschiedliche Meinungen vor. Die Frage hängt vom persönlichen Geschmack und vom Einsatzzweck ab, tolle Bilder können beide Technologien produzieren. Als grobe Orientierung:

Für einen OLED-Fernseher solltet ihr euch eher entscheiden, …

  • wenn ihr viele Filme und Serien schaut, bei denen es auf dunkle Farbnuancen ankommt (zum Beispiel Horror, Science-Fiction).
  • wenn ihr gern Videospiele zockt.
  • wenn ihr euren Fernseher eher in einem dunklen Zimmer oder in den Abendstunden nutzt.

Für einen LCD-Fernseher solltet ihr euch eher entscheiden …

  • wenn ihr den Fernseher viele Stunden am Tag nutzt.
  • wenn der Fernseher in einem sehr hellen Zimmer steht.
  • wenn ihr tagsüber fernseht, das TV-Gerät auch im Hintergrund läuft.
  • wenn ihr beim Kauf Geld sparen möchtet.

Weitere Kriterien

Mit den vorangegangenen Fakten solltet ihr bereits über hinreichendes Wissen für den Kauf eines TVs ausgestattet sein, das zu euch passt. Allerdings erschöpft sich das mit den genannten Kriterien leider noch nicht. Zumindest stichpunkthaft seien hier Faktoren aufgeführt, die ihr ebenfalls in eure Kaufentscheidung mit einfließen lassen solltet.

Aufstell-Ort und Nutzungszeit

Ein Fernseher fürs Schlafzimmer wird meistens im Dunkeln betrieben, hier sind Maximalhelligkeit und die Bildschirmbeschichtung egal. Bei einem Aufstellort direkt neben einem Fenster und überwiegendem Gebrauch tagsüber ist ein helleres Modell zu empfehlen. Manche TV-Geräte haben sogar eine matte Beschichtung – zwar wirken Farben hier nicht ganz so brillant, dafür stören Lichtreflexionen weniger.

Stil

Ein Fernseher dominiert zwangsweise den Raum, in dem er platziert wird – wer auf einen konsistenten Stil in den eigenen vier Wänden Wert legt, sollte das Gerätedesign und Funktionen nicht außer Acht lassen. Reicht ein günstiges Gerät, auch wenn Rückseite und Rahmen aus Plastik bestehen? Oder soll das Gerät mit edler Verarbeitung glänzen? Einige Fernseher lassen sich als Teil der Inneneinrichtung begreifen, etwa die „The Frame“-Modelle von Samsung (bei Amazon ansehen), die im ausgeschalteten Zustand private Bilder und Gemälde anzeigen. Auch die Ambilight-Technologie von Philips, siehe oben, kann den Wohlfühlfaktor steigern.

The Frame von Samsung (© Samsung)

Schließlich ist noch das Kabelmanagement zu nennen: Einige Geräte haben keine Stecker auf der Rückseite. Sie verbinden das Panel mit nur einem Kabel für Stromversorgung und Verbindungen. Die Box etwa die bei vielen Samsung-TVs mitgelieferte One Connect Box lässt sich besser verstecken, verhindert sichtbares Kabelwirrwarr und erleichtert das Anschließen von Peripherie.

Aufhängung oder Aufstellung

Zu hoch solltet ihr einen Fernseher aus ergonomischen Gründen nicht hängen (Negativbeispiele im Witz-Subreddit /r/TVTooHigh). Aber soll das Gerät stehen oder hängen? Für stehende Geräte solltet ihr ein Lowboard in entsprechender Breite nutzen.

Das Lowboard Kitaly Genio ist auch für große Fernseher geeignet:

KITALY Lowboard Genio
Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 22.12.2024 14:05 Uhr

Bei den meisten stehenden TV-Modellen könnt ihr den Standfuß auch abmontieren und mit einer VESA-Halterung (bei Amazon ansehen) an der Wand befestigen, achtet hierbei auf den richtigen Lochabstand und darauf, dass die Halterung in Sachen Gewicht für das von euch präferierte Modell ausreicht. Geräte, die direkt für die Aufhängung vorgesehen sind, lassen sich allerdings oft „gapless“ anbringen, also ohne Spalte zwischen Gerät und Wand – was unzweifelhaft besser aussieht.

Sound

Integrierte Lautsprecher sind gerade bei flachen Fernsehern oft nicht hinreichend für eine bassbetonte Filmakustik, hier solltet ihr auf eine Soundbar, Subwoofer, externe Lautsprecher oder sogar ein Surround-Soundsystem setzen. Dafür müsst ihr aber auch mehr Platz einplanen. Mehr zum Thema Sound in unseren Beratern:

Betriebssystem und weitere Eigenschaften

Nicht für jeden relevant, aber zumindest im Klaren sollte man sich darüber sein, dass es unterschiedliche Betriebssysteme mit verschiedenen Schwerpunkten gibt. Nicht alle Betriebssysteme – verbreitet sind unter anderem Tizen, web OS, Android TV und VIDAA OS – sind gleich performant und bieten das gleiche Spektrum an Apps oder Zusatzfunktionen wie Sprachassistenten. Manche Hersteller integrieren nervige Werbung in ihre Oberflächen. Je nach im TV verbauter Hardware kann manches System auch ruckelig laufen. Auch die Qualität der Fernbedienung kann ein Faktor für Kaufentscheidungen sein.

4K-Fernseher kaufen oder gleich auf 8K setzen?

4K-Auflösung, auch UHD genannt, besitzt viermal so viele Bildpunkte wie Full-HD. Schaut man Inhalte an, die in 4K-Auflösung vorliegen, profitiert man von einem schärferen und authentischeren Bild. Wer nur klassisches Fernsehen und DVDs schauen möchte und nicht vorhat, das in naher Zukunft zu ändern, braucht keinen 4K-Fernseher. Aber: 4K ist mittlerweile etabliert, insbesondere für Streaming-Dienste und 4K-BluRays sowie Gaming auf den gängigen Konsolen lohnt es sich, sich ein 4K-TV zuzulegen. Ab einer Bildschirmgröße von 49 Zoll raten wir daher zu 4K, zumal es in diesen Größen in absehbarer Zeit sowieso kaum noch gute Full-HD-Geräte geben wird.

2019 starteten auch die ersten 8K-Fernseher im Massenmarkt, mittlerweile gibt es diese mit QLED-, OLED und QNED-Technologie. Die entsprechenden Geräte sind angesichts der, zumindest auf normalen Bildschirmgrößen, kaum wahrnehmbar besseren Bildqualität noch viel zu teuer. Außerdem verbrauchen sie mehr Strom, sie erzeugen viel Wärme und es fehlt aktuell noch an entsprechenden Medien. Zum aktuellen Zeitpunkt raten wir Normalverbrauchern also vom Kauf von 8K-Fernsehern ab – außer ihr habt sehr viel Geld übrig und wollt auch für die Zukunft das Beste vom Besten. Es gilt hier abzuwarten, wie sich die Technik noch entwickelt.

HDR: Geiles Bild, verwirrende Standards

HDR, kurz für „High Dynamic Range“, sorgt für ein breiteres Farbspektrum, stärkere Kontraste und eine höhere Maximalhelligkeit gegenüber dem „normalen“ SDR (Standard Dynamic Range). Wenn HDR vom abgespielten Inhalt und dem Fernseher genutzt wird, ist der Effekt überzeugend und ein echter Mehrwert. Blickt man etwa in einem Videospiel in die Sonne oder schaut sich das Intro der TV-Serie „Foundation“ an, sieht man, welchen Mehrwert HDR bietet. HDR ist mittlerweile verbreitet, sowohl Streaming-Inhalte als auch Videospiele und Blu-Rays sind heute in der Regel mit HDR-Informationen ausgestattet.

Mehrere HDR-Standards konkurrieren miteinander, die wichtigsten sind: HDR10, HLG, HDR10+ und Dolby Vision. Während HDR10 und in den meisten Fällen HLG von allen TV-Geräten unterstützt werden, teilen sich bei HDR10+ und Dolby Vision die Hersteller mehr oder minder untereinander auf.

Was ist HDR? – TECHfacts Abonniere uns
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Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es mit HDR+, HDR Pro und Cinematic HDR, Advanced HDR und DisplayHDR noch zusätzliche Marketing-Begriffe. Weil diese weniger verbreitete Standards, reine Marketingbegriffe sind oder andere Technologien beschreiben, ignorieren wir sie an dieser Stelle.

Wichtig für Streaming-Fans: Netflix, Disney+ und Apple TV+ liefern HDR-Inhalte in den Standards HDR10 und Dolby Vision aus, Amazon Prime unterstützt HDR10 und HDR10+. Samsungs und Philips neuere High-End-Fernseher unterstützen HDR10 und HDR10+, die LG-Geräte HDR10 und Dolby Vision. Soll heißen: Ein optimales Netflix-Bild gibt's bei LG, hübschere Amazon-Prime-Inhalte bei Samsung und Philips – natürlich nur, wenn die Inhalte und Geräte die jeweiligen Standards unterstützen, ansonsten greift HDR10. Einige TV-Modelle unterstützen mittlerweile sowohl HDR10+ als auch Dolby Vision gleichzeitig, etwa die neueren OLED-TVs von Philips und Panasonic. Wer alles will, greift zu einem solchen Modell – eigentlich ist das aber nicht nötig, denn HDR10 ist als „Fallback“ gut genug und immer noch viel besser als SDR.

Dazu kommt: Gerade Fernseher in unteren Preisbereichen nutzen HDR nicht richtig. Dadurch kann es sein, dass der Unterschied entweder kaum bemerkbar ist oder das Bild auf einfachen Geräten sogar schlechter aussieht als bei SDR. Deswegen lohnt es sich, nicht blind ein Gerät zu kaufen, solange HDR vorhanden ist, sondern jeweils zur Qualität der HDR-Darstellung Nutzer- und Testberichte zu zu lesen.

Ambilight – was ist das und braucht man das?

Ambilight ist eine Technologie speziell von Philips-Fernsehern. An der Rückseite des TV-Gerätes befinden sich LED-Schläuche, die die Wand hinter dem Fernseher passend zur Farbe des aktuellen TV-Inhaltes beleuchten. Das kann stimmungsvoll sein und das Bild noch einmal gefühlt vergrößern – das mag nicht jeder, aber viele Fans schwören darauf. Man unterscheidet zwischen 3-Wege- und 4-Wege-Ambilight. Ersteres strahlt nur nach oben und seitlich, wird für stehende TV-Geräte verwendet. TV-Geräte mit Wandaufhängung verwenden 4-Wege-Ambilight, die 4. Richtung ist entsprechend nach unten gerichtet.

Die Ambilight-Technik von Philips sorgt für stimmungsvolle Bilder – über den Bildschirm hinaus. (© Philips)

Ambilight-Geräte integrieren sich auf Wunsch in Philips-Hue-Setups und lassen sich auch unabhängig vom Fernseher nutzen, etwa als stimmungsvolle Beleuchtung oder als Tageslichtwecker (Funktionen abhängig vom TV-Modell).

Für Geräte anderer Hersteller lassen sich Ambilight-ähnliche Lichter nachrüsten, etwa in Form des Philips Hue Play Gradient-Produkte. Hier gibt es aber technische Einschränkungen zu beachten. So ist die Anpassung der Farbe nur in Kombination mit einer Philips Hue Play HDMI Sync Box möglich, für dynamische Inhalte müssen diese auch die Box als Eingang nutzen. Mehr zu den Produkten bei Amazon.

Was ist mit 3D?

Nachdem TVs, auf denen man mithilfe von Polarisations- oder Shutterbrillen Inhalte in 3D ansehen konnte, vor einigen Jahren ein großer Hit waren, verkümmert die Technologie immer mehr zur Nische. Entsprechend gibt es seit etwa 2018 praktisch keine neuen 3D-Fernseher mehr – und das, obwohl die Filmstudios durchaus noch Blu-Rays in 3D auf den Markt bringen.

Worauf sollten Gamer achten?

Zum Spielen gibt es noch einmal gesonderte Anforderungen an einen Fernseher. Zunächst ist das Panel zu nennen. IPS-Panels sollte man aufgrund der Technologie-bedingt höheren Eingabeverzögerungen vermeiden, besser sind VA- oder QLED-Modelle, optimal ein OLED-Fernseher.

Während praktisch jeder moderne Fernseher gut zum Spielen geeignet sind, bieten moderne PCs, die PS5 und Xbox Series erweiterte Möglichkeiten für ein besseres Spielerlebnis, die sich erst auf speziell ausgestatteten TV-Geräten offenbaren. Ambitionierten Zockern raten wir deshalb auf folgende Eigenschaften zu achten:

  • 120 Hz: Auch wenn kein HDMI 2.1 an Bord sein sollte, verringert ein TV-Gerät mit 120 Hz die Eingabeverzögerung beträchtlich.
  • HDMI 2.1: Für ein flüssigeres Bild. Nur der neueste HDMI-Standard unterstützt die nötige Bandbreite, damit 4K-Inhalte in mit 120 statt 60 Hz ausgegeben werden können (oder 8K mit 60 Hz). Hiervon profitieren auch Spiele mit geringeren Frameraten, etwa weil nur auf 120-Hz-TVs ein Bildmodus mit 40 statt 30 FPS angezeigt werden kann.
  • VRR/FreeSync/G-Sync/Adaptive Sync: Verschiedene Standards für variable Bildwiederholraten (variable Refresh Rate). Wichtig für ein flüssigeres Bild ohne Bildrisse und geringeren Input Lag.
  • ALLM: Auto Low Latency Mode – verschiedene Methoden mit der die Eingabeverzögerung minimiert wird. Hierbei werden alle oder fast alle Bildverbesserungen abgeschaltet, die den Input Lag bei Spielen erhöhen würden – und zwar automatisch.

Empfehlungen zu fürs Gaming geeigneten Fernsehern findet ihr hier:

Smart TV – brauche ich das oder kann ich es nachrüsten?

Smart-TV-Funktionen sind für jeden sinnvoll, der sich Inhalte aus dem Netz anschauen möchte – von YouTube über Netflix und Amazon Prime bis hin zu WOW, Disney+, Zattoo, DAZN und Apple TV+. In der Regel sind Apps für die entsprechenden Dienste entweder vorinstalliert oder lassen sich über einen eigenen Appstore herunterladen. Zudem erleichtern Smart-TVs die Bedienung über ausgefeilte Benutzer-Oberflächen. Eine weitere wichtige Funktion ist schließlich das Abspielen von lokalen Inhalten per USB-Datenträger oder im Netzwerk.

Es gibt eine ganze Reihe von Smart-TV-Plattformen, dank denen vor allem Apps und Streaming-Dienste genutzt werden können. Die wichtigsten sind Tizen (Samsung), webOS (LG) und Android TV (Sony, Philips und andere).

Wer einen alten oder leistungsschwachen Fernseher hat, ein Gerät mit mangelhaften Smart-TV-Funktionen oder einen Bildschirm, der keine Smart-TV-Eigenschaften besitzt (viele Projektoren, PC-Monitore und dergleichen), kann trotzdem zum Smart-TV „aufrüsten“. Dafür muss man ein zusätzliches Gerät anschließen. Neben AV-Receivern und Spielkonsolen, die teilweise auch Smart TV-Funktionalität bieten, gibt es günstigere oder spezialisierte Optionen.

Preiswert ist der Google Chromecast (bei MediaMarkt anschauen), ein kleines Gerät, das direkt an einem HDMI-Port des Fernsehers eingesteckt wird. Damit können Medieninhalte von Netflix und anderen Diensten gestreamt werden. Die Steuerung findet entweder über das Smartphone oder die mitgelieferte Fernbedienung statt.

Ähnlich viel wie ein Chromecast kostet Amazons Alternative, der Fire TV Stick 4K (bei Amazon ansehen). Auch er hat eine eigene Nutzeroberfläche, die man per mitgelieferter Fernbedienung direkt auf dem Fernseher bedienen und über die man auch neue Apps installieren kann. Nachteil: Werbung und ein starker Fokus auf Amazons eigene Inhalte. Den Stick gibt es in verschiedenen Ausführungen, zusätzlich zum Fire TV Cube, der auch als „Alexa“-Lautsprecher dient. Das ist leider unübersichtlich – mehr zu den Fähigkeiten und Unterschieden der Fire-TV-Gerätefamilie bei Amazon.

Die Nvidia Shield TV Pro (2019) ist eine leistungsfähige Box, über die man ein komplettes Android-TV-System erhält, alle relevanten Streaming-Dienste nutzen kann und lokale Medien per USB-Anschluss oder per Freigabe im Netzwerk abspielt. Der separat erhältliche Game Controller lässt das Gerät zur Spielkonsole werden – entweder direkt auf dem Gerät (Spiele-Apps aus dem Play Store), gestreamt vom PC im lokalen Netzwerk (Nvidia-Geforce-Grafikkarte im PC notwendig) oder aus dem Internet über Nvidias kostenpflichtigen Service Geforce Now.

Oben: Fire TV Stick von Amazon. Unten: Apple TV 4K. (© GIGA)

Mit der Streaming-Set-Top-Box Apple TV 4K (bei Amazon ansehen) lassen sich Apples eigene und andere Streaming-Dienste nutzen, natürlich mit 4K- und HDR-Unterstützung. Die Benutzeroberfläche ist vorbildlich gestaltet, über den App Store lädt man, in Verbindung mit zusätzlich erhältlichen Controllern, Spiele herunter. Regelmäßige Updates und eine optimale Unterstützung von AirPlay 2 zeichnen die Box außerdem aus. Die beste Option, wenn man bereits andere Apple-Geräte hat. Mehr in unserem Test zu Apple TV 4K (Modell 2017). Kostenpunkt: rund 200 Euro.

Allgemeine Tipps

Zum Schluss noch einige abschließende Tipps und Entscheidungshilfen, mit denen ihr euch den Kauf eines TV-Gerätes erleichtern könnt.

  • Älteres oder neues Modell? In der Regel spricht nichts dagegen, ein etwas älteres TV-Modell zu wählen. Vorteil: Bei älteren Geräten ist das Netz voll von Nutzerberichten, die euch sagen können, was das Gerät taugt. Wegen der derzeitigen Technologiesprünge und der immer günstiger werdenden Panels raten wir aber vom Kauf eines Gerätes ab, das älter als 2 bis 3 Jahr ist. Vorsichtig solltet ihr auch bei Gebrauchtware und Vorführgeräten sein – gerade OLED-Modelle können nach einigen tausend Nutzungsstunden schlechtere Bildeigenschaften als ein Neumodell haben.
  • Verpackung und Versand: Bedenkt, dass Fernseher auch im verpackten Zustand schon reichlich groß sind. Wenn ihr euer TV-Modell selbst beim Elektromarkt abholt, braucht ihr mindestens ein großes Auto. Einfacher wird’s bei Lieferung, allerdings sind große TV-Geräte Sperrgut, die per Spedition angeliefert werden. Und das kostet meistens 30 bis 40 Euro extra. Achtet auf versandkostenfreie Angebote, um zusätzlich Geld zu sparen.
  • Entsorgung: Euren alten Fernseher entsorgt bitte nicht im Müll, sondern über Fachhändler, Recyclinghof oder bei Lieferung per Altgerätemitnahme. Kleiner Tipp: Selbst, wenn euer Altgerät defekt ist, funktioniert die Fernbedienung meist noch mit anderen Modellen desselben Herstellers, die kann man also als Ersatz behalten oder weitergeben.
  • Spezifikationen: Auf den Seiten der Händler und Hersteller neben Werbe-Tamtam und irreführenden Buzzwords die wichtigsten Fakten zu einem TV-Modell zu finden ist nicht einfach. Einen unschätzbaren Wert leistet hier die Website displayspecifications.com, die alle relevanten Spezifikationen zu zahllosen TV-Modellen übersichtlich auflistet.
  • Kabel-Kauf: Falls ihr neue HDMI-Kabel braucht, greift am besten gleich zu einem High-Speed-Kabel mit 48 GBit/s und voller Unterstützung für HDMI 2.1 (bei Amazon ansehen). Die kosten höchstens ein paar Euro mehr und ihr erspart euch viel Ärger, wenn nicht jetzt, dann in Zukunft.
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