Seit Mai 2023 ist das 49-Euro-Ticket erhältlich, doch kommt es bei den Leuten an? Dieser Artikel gibt Aufschluss darüber.
Das 49-Euro-Ticket oder Deutschland-Ticket ermöglicht bundesweite Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Doch wie viele Menschen nutzen es, sorgt es für eine Entlastung im Straßenverkehr und wie schneidet es im Vergleich zum Vorgänger, dem 9-Euro-Ticket, ab? All das und noch mehr erfahrt ihr in diesem Artikel.
Im Video könnt ihr euch über das Deutschlandticket für Azubis und Studierende informieren:
Ist das 49-Euro-Ticket ein Erfolg?
Seit der Einführung des 49-Euro-Tickets im Mai 2023 greifen deutlich mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn zurück – das zeigt eine anonymisierte Handyauswertung des Mobilfunkanbieters O2 Telefónica. Bereits einen Monat nach der Einführung wurde das Ticket knapp 10 Millionen Mal erworben und erfreut sich gerade bei Pendlern großer Beliebtheit. Bei den Pendlern mit einer Fahrtstrecke von mehr als 30 Kilometern wurde im Juni ein Anstieg von mehr als einem Viertel im Vergleich zum Monat April registriert, was den Verkehr in einigen Regionen spürbar entlastet hat. Laut einer Prognose des VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmer) sollen in naher Zukunft circa 17 Millionen Menschen das Ticket nutzen, darunter auch die Kunden des bisherigen Jobtickets. Zahlreiche Unternehmen haben das Deutschlandticket noch nicht für ihre Mitarbeiter in Anspruch genommen. Geht der Trend des Tickets weiter, wird nicht nur der Verkehr, sondern auch das Klima entlastet.
Erfolg des 49-Euro-Tickets und 9-Euro-Tickets im Vergleich
Das 9-Euro-Ticket sorgte bei der Einführung im Juni 2022 allerdings für einen deutlich stärkeren Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr als die 49-Euro-Version. Das günstigere Ticket wurde rund 52 Millionen Mal verkauft und auch für das Klima hat sich das 9-Euro-Ticket gelohnt. Schätzungen zufolge soll dieses Ticket circa 600.000 Tonnen CO²-Emissionen pro Monat eingespart haben, die sonst durch das Autofahren verursacht worden wären. Rechnet man diesen Wert auf ein Jahr hoch, werden mehrere Millionen Tonnen CO² eingespart. Das 49 Euro teure Ticket hinkt da selbst mit den besten Prognosen weit hinterher. Ein Grund dafür ist der hohe Preis, der gerade von Menschen mit niedrigen Einkommen nicht oder nur schwer getragen werden kann. Politik und Verbraucher fordern daher eine preisgünstigere Alternative.
An dieser Stelle ein paar amüsante Anekdoten zur Deutschen Bahn – klickt euch durch die Bilderstrecke:
Was bringt das 49-Euro-Ticket?
Für 49 Euro kann der Nah- und Regionalverkehr, bestehend aus Bus und Bahn, innerhalb Deutschlands für einen Monat in Anspruch genommen werden. Das Ticket gilt nicht für die Züge Intercity(-Express) und Eurocity. Zudem erlaubt das Ticket nicht, andere Fahrgäste, Fahrräder oder Hunde mitzunehmen – außer Kinder unter sechs Jahren, die kostenlos mitfahren dürfen. Das 49-Euro-Ticket ist nicht übertragbar und nur in Kombination mit einem Ausweis gültig. Das Ticket ist in zwei Varianten erhältlich – ein Smartphone-Ticket und eine Chipkarte.
Mit dem 49-Euro-Ticket sollen nicht nur weniger Menschen das Auto nutzen, mehr auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen und so das Straßennetz entlasten, sondern auch das Klima schonen. Auch soll der Bürger aufgrund hoher Energiepreise und steigender Inflation durch das Ticket finanziell entlastet werden. Ein weiterer Grund, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen, ist zudem, dass dank des Tickets auf komplizierte und undurchsichtige Tarife in verschiedenen Verkehrsverbunden verzichtet werden kann. Wo früher mehrere Tickets gebraucht wurden, reicht mit dem Deutschland-Ticket nur noch eins. Das 49-Euro-Ticket ist, wie viele finden, ein Schritt in die richtige Richtung. Doch um noch mehr Anklang in der Bevölkerung zu finden, muss noch an einigen Stellschrauben gedreht werden, darunter der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, mehr Verlässlichkeit und eine attraktivere Preisgestaltung – wie das günstigere 9-Euro-Ticket zumindest in diesem Punkt eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Wie schnell bekommt man das 49-Euro-Ticket?
Aufgrund der doch hohen Nachfrage kann es bei dem Ticket in der „DB Navigator“-App zu längeren Wartezeiten nach der Bestellung kommen. So mussten bereits Kunden acht Stunden warten, bis die Abonummer zur Verfügung stand und das digitale Ticket in die App übertragen werden konnte. Fahrgäste, die die Chipkarte verwenden wollen, warten noch länger.
Hier bei GIGA informieren wir euch außerdem über weitere Themen zur Deutschen Bahn, z.B. zum Umbuchen von Tickets oder zur entwickelten KI des Unternehmens DB und verweisen auf die Nutzung der praktischen DB Fahrplanauskunft. Schaut einfach mal vorbei.