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Sextortion: Bedeutung und was kann man dagegen tun?

Sex-Erpressern geht es meist um Geld (© EUROPOL)
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Sextortion ist eine widerliche Erpressungsmethode, die jeden treffen kann. Es gibt verschiedene Arten dieser Erpressung, aber in allen Fällen setzt der Täter auf das Schamgefühl seiner Opfer. GIGA erläutert euch die verschiedenen Methoden und erklärt, wie ihr euch wehren müsst.

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Häufig geht es bei der Sextortion um Geld, manchmal aber auch um Demütigung oder Macht. Besonders perfide ist die Methode, wenn es Minderjährige trifft. In einigen Fällen kann man sich allerdings wehren und das sollte man auch tun.

In diesem Video seht ihr ein gutes Beispiel, wie man selbst als aufgeklärter Zeitgenosse auf Sextortion hereinfallen kann:

Sextortion: Informationsvideo von EUROPOL

Was bedeutet Sextortion und wie funktioniert sie?

Das Wort Sextortion setzt sich zusammen aus Sex und dem englischen Wort „extortion“, das Erpressung bedeutet. Dabei wird dem Opfer mit der Veröffentlichung von Nacktvideos oder -Fotos gedroht, wenn sie nicht tun, was der Täter will.

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Die einfachste Methode nutzt gestohlene Kontaktdaten und soll dazu dienen, Geld in Form von Bitcoin-Überweisungen zu erpressen. Grundlage dieser Masche sind gestohlene, gehackte oder gekaufte Personendaten. Damit werden wildfremde Menschen rund um die Welt angeschrieben. In der Mail werden die Empfänger – dank der gestohlenen Daten – direkt angesprochen und oft wird ihnen auch eins ihrer Passworte als angeblicher Beweis genannt.

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Dann erklärt der Erpresser, den persönlichen PC gehackt und die Kontrolle über die Webcam übernommen zu haben. Dadurch sei es ihm gelungen, das Opfer beim Besuch pornografischer Seiten und daraus folgenden sexuellen Handlungen zu filmen. Zahlt man nicht die geforderte Summe in Bitcoin auf ein genanntes Wallet ein, werden diese Aufnahmen angeblich an alle Kontakte geschickt.

Diese Methode ist noch vergleichsweise simpel. Sie dürfte nur bei sehr wenigen Menschen funktionieren, während die meisten sie einfach ignorieren. Doch es gibt auch andere Formen der Sextortion und die sind wesentlich gefährlicher.

  • Sextortion mit Social-Media-Fallen: Dabei nehmen Kriminelle Kontakt zu (meist männlichen) Opfern auf und geben vor, sexuell interessierte Frauen zu sein. Sie schicken ihrem Opfer Nacktbilder und -Videos um sie zu animieren, ihnen ihrerseits solche Medien zu schicken. Diese verwenden sie dann zur Erpressung und verlangen Geld.
  • Sextortion unter Jugendlichen: Bei dieser Methode geht es oft um Macht und Demütigung. Indem man damit droht, Nacktaufnahmen einer Person in seinem Freundeskreis zu veröffentlichen, zwingt man sie zu verschiedenen Aktionen.
  • Pädophile Sextortion: Hier versuchen erwachsene Täter, ihre minderjährigen Opfer zu erpressen oder sie unter Druck zu setzen, um beispielsweise in den Besitz pornografischer Aufnahmen zu kommen.

Wie man sich gegen Sextortion wehren kann

Das Problem bei dieser Erpressung liegt im Schamgefühl der Opfer. In den meisten Fällen wagen sie nicht, in die Offensive zu gehen und sich zu wehren. Aus diesem Grund ist die Dunkelziffer vermutlich auch bedeutend höher, als die Zahl der Anzeigen.

Ein weiteres Problem ist, gerade bei der Erpressung durch E-Mails oder über Social-Media-Kontakte, die Unerreichbarkeit der Täter. Eine Anzeige ist sinnlos, wenn die Erpresser in Asien oder Russland sitzen und ihre wahre Identität nicht feststellbar ist.

Die Polizei rät in diesem Fall trotzdem dazu, Anzeige zu erstatten und sofort Schritte gegen die Verbreitung zu unternehmen. Das ist im Einzelfall möglicherweise nicht direkt hilfreich, kann aber langfristig dazu führen, dass die Polizei Zusammenhänge zwischen Taten herstellen und so den Täter überführen kann.

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Außerdem soll man im Fall einer tatsächlichen Veröffentlichung sofort die entsprechenden Dienstanbieter kontaktieren und die Löschung der Daten verlangen. Es ist auch empfehlenswert, von diesem Moment an regelmäßig bei Suchmaschinen nach dem eigenen Namen zu suchen, um festzustellen, ob irgendwo Bilder und Videos aufgetaucht sind.

Der effektivste Schutz gegen Sextortion fängt allerdings schon vor der Erpressung an:

  • Man kann in einem Videochat jederzeit von der anderen Seite aufgenommen werden und Phishingtricks können auch dafür sorgen, dass man vom eigenen Gerät abgehört und gefilmt wird.
  • Wenn eine Webcam aktuell nicht benötigt wird, sollte man sie abdecken, deaktivieren oder zur Wand drehen.
  • Handy-Apps wie „Access Dots“ überwachen die Smartphone-Kamera und zeigen optisch an, wenn die Kamera unbemerkt Aufnahmen macht.

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

  • Verhaltenskontrolle: Strip-Chats oder das Versenden von Nacktaufnahmen an andere sind nie eine gute Idee. Wie unzählige solcher Medien im Internet zeigen, landen diese Aufnahmen sehr häufig im Netz und dann ist es schwer bis unmöglich, sie zu beseitigen.

Die Bayerische Polizei hat in ihrer Pressemeldung noch weitere Tipps: So soll man beispielsweise nicht einfach Freundschaftsanfragen von Unbekannten annehmen. Wenn man erpresst wird, sollte man kein Geld überweisen, weil die Erpressung damit meist nicht endet. Außerdem solltet ihr auf jeden Fall eine Anzeige machen und dazu auch Screenshots sichern.

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