Der Aufbau eines Kanals bei Instagram, Twitter und Co. erfordert viel Aufwand und Mühe. Ärgerlich ist es, wenn ohne Grund Follower- und Like-Zahlen plötzlich stagnieren oder sogar sinken. Ursache hierfür könnte ein „Shadowban“ sein. Doch wie kann man so eine versteckte Blockade erkennen oder sogar entfernen?
Shadowban setzt sich aus „shadow“ (Englisch für Schatten) und „ban“ (Englisch für Bann, Sperre) zusammen. Der Ausdruck steht für eine Strafe, die angeblich von den Betreibern von Instagram oder eine anderen Plattform erhoben wird und die der User selbst nicht bekommt.
Gibt es einen „Shadowban“ bei Instagram und Co.?
Ohne Ankündigung oder öffentliche Information über einen AGB-Verstoß scheint der eigene Account hier wie vom Erdboden verschluckt. Während man selbst noch alle Account-Beiträge mühelos finden kann, erscheinen Beiträge und Fotos bei anderen Nutzern nicht mehr. Ein „Shadowban“ kann unter anderem bei Instagram, aber auch bei Twitter oder anderen beliebten sozialen Plattformen auftreten.
Die Strafe besteht etwa darin, dass bestimmte Hashtags eines Posts nur für die Follower eines Profils sichtbar sind, nicht aber für andere User, sodass aktiv keine Reichweite und Sichtbarkeit mehr ausgebaut werden kann. Auch im „Erkunden“-Bereich taucht man für potentielle neue Follower nicht mehr auf.
Shadowban: Angebliche Anzeichen und Test
Das eigene Konto scheint dann nicht von einzelnen Nutzern, sondern von der ganzen Plattform blockiert zu werden. Hieraus folgen ausbleibende Kommentare, sinkende Abo-Zahlen und vergebliche Investition von Mühe in die eigenen Beiträge. Eure Beiträge tauchen dann zum Beispiel nicht mehr unter Hashtags auf. Bislang gibt es von keinem Betreiber einer Social-Media-Plattform öffentliche Aussagen darüber, dass es wirklich einen „Shadowban“ gibt. Es steht also weder in den Nutzungsbedingungen von Twitter, noch bei TikTok oder Instagram etwas davon, dass der eigene Kanal von einem Moment auf den anderen ohne Ankündigung wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint.
Konkret haben einige User für ihren Account folgende Phänomene beobachtet:
- Die Anzahl der Follower wächst nicht mehr
- Es findet viel weniger Interaktion statt, sprich User, die einem noch nicht folgen, kommentieren und liken nicht.
- Die Anzahl der Likes geht zurück.
Es gibt zahlreiche Nutzer, die sich über eben jenes Phänomen beschweren, sich plötzlich auf einer „Blockliste“ zu wähnen, sodass keine neuen Beiträge mehr öffentlich angezeigt werden. Als Ursache werden oft Beiträge mit problematischen Inhalten vermutet. So haben die Betreiber der Social-Media-Plattformen durchaus das Recht, die Reichweite von Kanälen einzuschränken, wenn Beiträge gepostet werden, die gegen die Community-Richtlinien verstoßen. Eine Möglichkeit, den „Shadowban“ unmittelbar zu entfernen, gibt es nicht.
Shadowban-Test
Man kann das Phänomen „Shadowban“ selbst testen. Ihr müsst lediglich von einem Account, der euch nicht folgt, nach einem Hashtag suchen, den ihr bei einem eurer letzten Posts verwendet habt.
Bemerkt ihr weniger Interaktion bei euren Instagram-Beiträgen, befindet sich euer Konto möglicherweise nicht in einem „Shadowban“. Möglicherweise wurde auch der Algorithmus umgestellt, sodass die Bedingungen zur Anzeige von Beiträgen geändert wurden. Daneben ist die Konkurrenz bei den sozialen Plattformen natürlich groß. Eventuell wurdet ihr von der Konkurrenz „überholt“ und euer Kanal ist nicht mehr so populär, wie noch vor kurzer Zeit. Wollt ihr testen, ob ihr „ge-shadowbanned“ seid, könnt ihr Folgendes probieren:
- Postet einen Beitrag unter einem weniger prominenten Hashtag.
- Fragt dann einige Freunde oder Kontakte, die euch noch nicht folgen, ob sie euren Beitrag unter dem Hashtag sehen.
- Wenn der Beitrag nicht zu finden ist, seid ihr höchstwahrscheinlich auf der „schwarzen“ Liste des Plattform-Betreibers gelandet.
Einen handfesten „Shadowban“-Test gibt es nicht. Zwar versprechen einige Online-Plattformen, dass sich euch anhand eures Account-Namens sagen können, ob ihr gesperrt seid oder nicht, allerdings haben die Plattformen natürlich keinen Zugang zur Infrastruktur von Instagram und Co. und können entsprechend keine zuverlässige Antwort liefern. Als Twitter-Nutzer könnt ihr euer „Glück“ hier testen.
So bekommt ihr wieder mehr Fans bei Instagram:
Aber warum werden Beiträge weniger ausgespielt?
Eine Tatsache, die immer wieder zu Missverständnissen führt, ist die Personalisierung von Suchergebnissen. Instagram verhält sich in diesem Fall wie Google. Auch hier unterscheiden sich die Suchergebnisse von Nutzer zu Nutzer. Sie sind individualisiert – nach Kriterien wie zum Beispiel Standort oder vorherigen Suchanfragen. Manche User nehmen dieses fälschlicherweise als „Shadowban“ wahr.
Falls ihr vermutet, dass euer Account bei Instagram oder einer anderen Plattform verborgen eingeschränkt wird, könnt ihr Folgendes untersuchen:
- Überprüft eure Beiträge aus der Vergangenheit. Gab es hier kontroverse Inhalte, die zum Beispiel viele negative Kommentare nach sich gezogen haben, wurde euer Konto möglicherweise vermehrt von Nutzern der entsprechenden Plattform gemeldet. Als Konsequenz wird eure Reichweite daher vorübergehend eingeschränkt.
- Besonders, wenn ihr Inhalte postet, die gegen die Nutzungsbedingungen oder Netiquette verstoßen, wurde euer Konto vermutlich heruntergestuft und wird entsprechend weniger ausgespielt.
- Nutzt ihr Instagram und Co. vorrangig nicht dafür, coole Inhalte zu posten, sondern, um Werbung oder Spam zu verteilen, wird euer Account ebenfalls nach und nach weniger prominent angezeigt.
- Auch wenn ihr Follower oder Likes gekauft habt, dürfte das eurem Account langfristig schaden, genauso wie weiteres unnatürliches Verhalten, etwa das zu schnelle Folgen von anderen Accounts oder Posten von Beiträgen.
- Möglicherweise habt ihr auch einen falschen Hashtag verwendet. Euer Beitrag befindet sich so in einem falschen Umfeld und das Konto wird somit nur zufällig heruntergestuft.
- Das Teilen von Fake-News führt ebenfalls dazu, dass Beiträge eures Konto nicht mehr so oft angezeigt werden.
Shadowban entfernen
Um euren Account von der „Sperre“ zu befreien, solltet ihr euch wieder Plattform-konform verhalten. Das heißt, wenn ihr etwa Bots nutzt, solltet ihr diese ausschalten. Zudem gilt es, sich bei Beiträgen zurückzuhalten, gerade, wenn es um politische oder andere brisante Themen handelt. Auch eine vorübergehende Instagram-Pause kann Erfahrungsberichten zufolge helfen, einen „Shadowban“ zu entfernen. Um dazu beizutragen, dass eure Beiträge wieder einem größeren Publikum angezeigt werden, solltet ihr euch stets an die Community-Guidelines halten und keine Verstöße begehen.