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Skimming: Wie kann man manipulierte Geldautomaten erkennen?

Diese Teile könnten an einem Geldautomaten manipuliert werden. (© IMAGO / Jochen Tack)
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Das „Skimming“ ist eine perfide Betrugsmasche, bei der Kriminelle Geldautomaten manipulieren. So lassen sich die Kartendaten und die PIN ausspähen, um anschließend mit fremden Bankkarten Geld abzuheben. Kann man so einen manipulierten Geldautomaten erkennen?

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Nachdem diese Art des Datenklaus in der Vergangenheit zurückgegangen ist, mehren sich die Fälle im ersten Halbjahr 2022 wieder.

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Wie werden Bankdaten beim Skimming gestohlen?

Bei dieser Betrugsart wird der Geldautomat manipuliert. Dabei wird ein Schacht vor dem eigentlichen Kartenschlitz installiert. Gewiefte Betrüger bauen die Fake-Kartenleser so nach, dass sie nicht vom Original zu unterscheiden sind. Hierdurch werden die Daten auf der Bankkarte zwar an den richtigen Kartenleser weitergeleitet, gleichzeitig aber auch ausgelesen und gespeichert.

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Die PIN wird durch eine kleine installierte Kamera aufgezeichnet. Die Kamera findet sich manchmal in der Nähe der Geldausgabe, teilweise aber auch an der Decke, etwa versteckt beim Rauchmelder. Einige Kriminelle arbeiten auch mit einer betrügerischen Tastatur, die auf dem richtigen Eingabefeld liegt. So wird die Abfolge der PIN-Eingabe gespeichert. Mit den Kartendaten können die Betrüger die Geldkarte kopieren und dank der aufgezeichneten PIN an anderen Bankautomaten Geld abheben. Meist geschieht das im Ausland.

Skimming: Wie kann man manipulierte Geldautomaten erkennen?

Einige Betrüger manipulieren auch das Geldausgabefach. So kann das abgehobene Geld den Automaten nicht verlassen. Das Geld bleibt zwischen dem Automaten und dem Ausgabeschlitz stecken. Hat man den Automaten mit dem Gedanken an eine mögliche Störung verlassen, entfernen Betrüger das manipulierte Fach und schnappen sich das Geld.

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Die Kartendaten lassen sich nur über den Magnetstreifen und nicht den Chip einer Bankkarte auslesen. In der EU werden seit 2012 nur noch Karten mit einem sicheren EMV-Chip ausgegeben. Damit können gefälschte Karten erkannt werden. Fake-Karten mit gestohlenen Daten aus dem Magnetstreifen können daher nur noch im Ausland zum Geldabheben benutzt werden. Der Chip selbst lässt sich noch nicht fälschen.

Wenn ihr Bargeld abhebt, solltet ihr Folgendes beachten, um euch vor „Skimming“ zu schützen:

  • Ein manipulierter Geldautomat ist nur schwer zu erkennen. Gut geschützt seid ihr, wenn ihr immer wieder den gleichen Automaten benutzt. Dann fallen Veränderungen schneller auf, wodurch man eine mögliche Manipulation besser erkennt.
  • Vor dem Abheben solltet ihr immer einen genauen Blick auf die Tastatur, das Kartenfach und den Schlitz für die Geldausgabe werfen. Kommt euch hier etwas komisch vor, hebt kein Geld ab. Das gilt vor allem, wenn sich die verschiedenen Teile farblich unterscheiden, Klebstoffreste zu sehen, Einzelteile locker sind sind oder an einem sonst abgenutzten Geldautomaten ganz neue Teile zu sehen sind.
  • Fällt euch etwas Seltsames auf, benachrichtigt sofort die Bank oder die Polizei.
  • Gebt eure PIN nicht ein, um in eine Bankfiliale zu betreten. Solche Systeme gibt es bei keiner deutschen Bank. Hier versuchen Betrüger möglicherweise, die Daten bereits am Eingang zu stehlen.
  • Seid ihr unsicher, verzichtet auf das Geldabheben an einem unbeaufsichtigten Geldautomaten und steuert lieber einen der vielen Supermärkte an, die diesen Service anbieten.
  • Auch wenn an der Tastatur bereits ein Sichtschutz angebracht ist, ist es ratsam, die Finger mit der anderen Hand bei der PIN-Eingabe zusätzlich zu überdecken. So kann die PIN schwerer durch eine versteckte Kamera ausgespäht werden.
  • Generell solltet ihr eure PIN niemals im Geldbeutel oder an anderer Stelle zusammen mit der dazugehörigen Geldkarte herumtragen.
  • Überprüft regelmäßig Kontoauszüge. Stellt ihr hier fragwürdige Abbuchungen fest, vor allem aus dem Ausland, kontaktiert eure Bank.
  • Habt ihr bereits den Verdacht, dass eure Geldkartendaten gestohlen und missbräuchlich verwendet werden, solltet ihr die Karte sofort sperren lassen und die Bank sowie die Polizei ebenfalls kontaktieren, um einen weiteren finanziellen Schaden zu verhindern.

Falls das Geld nicht aus dem Fach kommt, beachtet Folgendes:

  • Bleibt beim Automaten und geht nicht einfach mit dem Gedanken weg, dass der Automat defekt ist.
  • Lasst euch nicht von einer fremden Person weglocken.
  • Ist die Filiale noch geöffnet, benachrichtigt einen Bankangestellten. Befindet sich der Automat außerhalb, ruft bei der Filiale an.
  • Falls kein Mitarbeiter mehr da ist, informiert die Polizei.

Wer haftet bei einem manipulierten Bankautomaten?

Wurde mit eurer Karte bereits etwas abgehoben oder bezahlt, ist das Geld nicht gleich verloren. Laut BGH-Urteil (AZ: XI ZR 370/10) haftet ihr nur, wenn mit der Originalkarte Geld abgehoben wurden. Bei Skimming-Fällen habt ihr eure Sorgfaltspflicht nicht verletzt. Die Bank muss also den Schaden übernehmen.

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