Immer wieder kursieren SMS im Namen des Finanzamts. Bei diesen Mitteilungen wird oft eine Rückzahlung versprochen oder eine offene Forderung samt Mahnung erwähnt. Ganz gleich, wovon in der Nachricht die Rede ist, der Nutzer soll einem Link in der SMS folgen.
Was steckt hinter diesen SMS vom Finanzamt?
SMS vom Finanzamt mit Rückerstattung oder Pfändung?
„Finanzamt: Ihre offene Forderung wurde trotz mehrerer Mahnungen nicht beglichen. Der Gerichtsvollzieher wird vorsorglich ihren Hausrat pfänden. Sie können das Pfändungsverfahren vermeiden, indem Sie den vollen Betrag sofort über Ihren Zahlungslink bezahlen“
– so oder so ähnlich lauten die angeblichen Nachrichten vom Finanzamt am Smartphone. Manchmal ist auch von einem freudigen Inhalt die Rede:
„Finanzamt: Bitte bestätigen Sie Ihre Rückerstattung“.
Ganz gleich, was euch angedroht oder versprochen wird: Folgt keinesfalls den dort enthaltenen Links. Löscht die Nachrichten lieber gleich. Sie stammen nicht vom Finanzamt. Stattdessen sind hier Betrüger am Werk.
Mehr zur Betrugsmasche im Video:
Das richtige Finanzamt setzt auch 2023 noch auf die schriftliche Kommunikation per Brief oder stellt Informationen über das Elster-Portal zur Verfügung. Falls es also tatsächlich Forderungen gegen euch gibt, werdet ihr darüber nicht per Smartphone informiert. Das wäre eine sehr unsichere Kommunikationsmethode, schließlich kann sich eure Handy-Nummer jederzeit ändern und es gibt keine Pflicht, seine Mobilfunkdaten bei Ämtern aktuell zu halten. Beim Versand einer so wichtigen Nachricht wie einer Androhung einer Pfändung hätte das Finanzamt also gar keine Sicherheit oder Nachweis, dass euch die entsprechende Information erreicht hat.
So können solche Betrugs-SMS aussehen:
Betrügerische Finanzamt-SMS im Umlauf
Auch bei Rückerstattungen gibt es solche Nachrichten nicht. Diese werden in der Regel direkt durchgeführt, man muss dafür also keinem unbekannten Link folgen, um seine Bankdaten zu bestätigen. Hinter solchen SMS im Namen des Finanzamts stecken Betrüger, die eure Daten und euer Geld stehlen wollen. Die dringlich klingende Nachricht soll Empfänger unter Druck setzen und vermeiden, dass man zu lange über den Inhalt nachdenkt. Stattdessen soll man dazu verleitet werden, dem in der SMS enthaltenen Link zu folgen. Dort können sich verschiedene Gefahren verstecken:
- Nutzer werden aufgefordert, ihre persönlichen Daten einzutragen. Damit können Betrüger Identitätsdiebstahl begehen und euch Schaden hinzufügen.
- Nutzer werden dazu aufgefordert, eine angeblich offene Forderung direkt online zu begleichen. Das Geld landet aber nicht auf dem Konto des Finanzamts, sondern in den Taschen der Kriminellen.
- Alternativ wird man auf eine Fake-Login-Seite einer Bank geleitet und dazu gebracht, seine Daten für das Online-Banking oder Kreditkartendaten einzugeben. Damit können Kriminelle Zugriff auf euer Konto bekommen.
Bekommt ihr eine SMS im Namen des Finanzamts, löscht sie sofort. Bei Unsicherheiten könnt ihr euer Finanzamt direkt telefonisch kontaktieren und einerseits nachfragen, ob tatsächlich eine SMS verschickt wurde und andererseits, ob offene Forderungen oder andere Anliegen beim Amt vorliegen.
Habt ihr bereits eure Daten eingegeben, etwa die eurer Bank oder der Kreditkarte, kontaktiert sofort euer Geldinstitut und berichtet von dem Vorfall. Möglicherweise muss die Kreditkarte gesperrt werden oder es werden andere Vorkehrungen getroffen, um euer Konto zu schützen. Ändert Passwörter, falls ihr welche eingegeben habt. Habt ihr persönliche Daten aus der Hand gegeben, kontaktiert die Polizei. Bei Angaben wie Telefonnummern oder E-Mail-Adressen solltet ihr in der Zukunft auf verdächtige E-Mails und Anrufe achten.