Vor allem „dank“ der Wecker-Apps und der Snooze-Funktion gönnen sich Smartphone-Nutzer nach dem ersten Klingeln des Weckers noch etwas mehr Schlaf. „Snooze“-Runden können durchaus 20 bis 30 Minuten und mehrere Phasen des Wecker-Klingelns dauern. Aber ist das wirklich gesund? Hilft die Snooze-Funktion, um frischer aus dem Bett zu kommen? Oder ist das schädlich und sollte man nicht doch direkt aufstehen?
Nach dem Ertönen des Wecktons kann das Klingeln des Smartphone-Wecker nach einigen Minuten wiederholt werden. Doch das mehrfache „Snoozen“ (deutsch: „dösen“) ist laut den meisten Experten schädlich.
Snooze-Funktion sorgt für Müdigkeit
Der auf Schlafstörungen spezialisierte Dr. Robert S. Rosenberg gibt an, dass das Snoozen einen negativen Effekt auf den Körper hat. Die Experten der „Sleep Clinic Services“ („SCS“) bestätigen die Aussagen von Rosenberg. Durch das zwischenzeitliche Wachwerden und wieder einschlafen weiß das Gehirn nicht, ob es jetzt wach sein soll oder müde bleiben darf, schüttet aber gleichzeitig Hormone für den Tiefschlaf aus. Richtigen Schlaf bekommt ihr in der kurzen Zeit zwischen den Weckerklingeln nicht mehr, die Erholung bleibt also aus. Der schnelle und kurzfristige Wechsel zwischen Aufwachen und Einschlafen bringt die innere Uhr durcheinander. Beim Einschlafen wird Melatonin im Körper freigegeben, das Aufwachen sorgt hingegen für zusätzliches Adrenalin. Das führt zu einer Mischung aus Erregung und Entspannung.
Dadurch kann sich eine Abgeschlagenheit entwickeln, die über den Tag aufrecht erhalten bleibt. Diese „Schlafträgheit“ ist in den ersten Momenten nach dem Wachwerden normal, allerdings kann das Snoozen dazu führen, dass aus diesen Momenten Stunden werden und der ganze Tag im müden Zustand verbracht wird.
Snoozen abgewöhnen? Handys raus aus dem Schlafzimmer!
Anstelle die Snooze-Funktion auszureizen, empfiehlt es sich, den Wecker am Morgen einfach ein paar Minuten später klingeln zu lassen und dann direkt aus dem Bett zu springen. Um frisch aus dem Bett zu kommen, sollte man sein Smartphone aus dem Schlafzimmer verbannen. Das Display-Licht hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und führt zu einem schlechteren Schlaf. Ihr solltet es also vermeiden, direkt vor dem Einschlafen noch auf das Smartphone zu schauen. Das gilt auch für andere Bildschirme, etwa Laptops oder Tablets. Der Schlafexperte Rosenberg empfiehlt, mindestens 90 Minuten vor dem Schlafengehen auf diese technischen Geräte zu verzichten.
Den Weckdienst kann dann ein analoger Wecker ohne Schlummerfunktion übernehmen. Damit ihr diesen Wecker nicht durch zu frühes Ausschalten überlistet und somit verschlaft, könnt ihr die Uhr an eine Position stellen, die euch zum Aufstehen zwingt. In den ersten Momenten kostet das vielleicht ein wenig mehr Überwindung, laut Schlafforschern geht ihr dann jedoch munterer durch den Tag, als durch zehnfaches Snoozen am Morgen.
Als „Aufwach-Hilfe“ gibt es Weck-Gadgets, die zum Beispiel beim Klingeln durch das Schlafzimmer fahren und „eingefangen“ werden müssen. Daneben simulieren High-End-Wecker einen Sonnenaufgang mit Vogelgezwitscher für ein sanftes Aufwachen.
Tipp: Mit Fitness-Armband kann man sich lautlos wecken lassen.
Grundsätzlich solltet ihr für ausreichenden Schlaf sorgen, mehr als sechs Stunden sollten es in der Regel also sein. Wir liefern hier natürlich keine medizinische Beratung, sondern stellen Experten-Meinungen vor. Habt ihr generell Probleme beim Aufstehen und Wachwerden, könnte ein medizinischer Grund vorliegen. Ein Weg zum Arzt kann hier helfen.
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Wie sieht es bei euch aus? Snoozt ihr morgens, was das Zeug hält? Ist es für euch kaum möglich, beim ersten Weckerklingeln aus dem Bett zu kommen? Oder habt ihr dem Snoozen erfolgreich abgeschworen? Postet es in unsere Kommentare!