Klare Dialoge, Surround-Effekte, beeindruckender Bass: Soundbars helfen Fernseher in Sachen Klang gewaltig auf die Sprünge. Wir stellen euch empfehlenswerte TV-Lautsprecher von Sonos, Sony, Teufel und Nubert vor.
- 1.Teufel Cinebar 11
- 2.Sonos Ray
- 3.Sony HT-SF150
- 4.Nubert nuPro AS-3500
- 5.Die besten Soundbars: So wurden die Empfehlungen ausgewählt
- 6.Soundbar für den Fernseher: Was man vor dem Kauf wissen sollte
- 6.1.Bauweise: einteilig, mehrteilig oder doch ein Sounddeck?
- 6.2.Konnektivität: HDMI, eARC, Apple AirPlay und mehr
- 6.3.Klang: Stereo oder Surround?
Teufel Cinebar 11
Preis-Tipp Bei mir zuhause sorgt derzeit das Teufel Cinebar 11 2.1-Set (beim Hersteller anschauen) für Kinosound. Die im Direktvertrieb erhältliche Kombi aus eleganter Soundbar und schlankem Subwoofer weiß klanglich zu überzeugen: Dialoge sind glasklar verständlich, der Raum (ca. 30 m²) wird mehr als ausreichend mit atmosphärischem Sound geflutet. Selbst extreme Pegel bringen das Teufel Cinebar 11 2.1-Set nicht ins Schwitzen: Es ist geradezu erstaunlich, wie selbst extrem hohe Lautstärken souverän wiedergegeben werden. Vor allem der kräftige Bass aus dem flach gebauten Sub scheint die Regeln der Physik zu umgehen.
Auch für den gelegentlichen Musikgenuss kann das Teufel Cinebar 11 2.1-Set eingesetzt werden – ich halte diese Disziplin aber nicht unbedingt für die große Stärke der Kombi. Die lebendige Klangabstimmung wirkt hier zuweilen etwas zu anstrengend, da bevorzuge ich doch eher meine entspannter spielenden JBL-Stereolautsprecher. Aber was Filme und Serien angeht, ist das Teufel Cinebar 11 2.1-Set für mich die erste Anlaufstelle.
Die Teufel Cinebar 11 (aber als 4.1-Set mit Satelliten-Lautsprechern) seht ihr auch in unserem Heimkino-Video:
Das Teufel Cinebar 11 2.1-Set ist nicht nur mein persönlicher Tipp, sondern auch Testsieger der Stiftung Warentest 2021 in der Kategorie „Soundbar mit Subwoofer“. Mit der Gesamtnote 2,4 („gut“) schlägt Teufel namhafte Konkurrenten im großen Vergleich (Ausgabe 08/2021), unter anderem Samsung, Sony und LG. Die Note 1,4 („sehr gut“) vergaben die Tester in der Disziplin Stromverbrauch: Mit nur 1,1 Watt im Standby (1,5 Watt mit WLAN/Bluetooth) ist das Teufel Cinebar 11 2.1-Set ausgesprochen sparsam. Bei den in den letzten Jahren gestiegenen Stromkosten ist es klug, dies zu berücksichtigen.
Vorteile:
- Guter Klang
- Spielt erstaunlich laut, wenn es sein muss
Nachteile:
- Ohne Netzwerkfunktionen
Sonos Ray
GIGA-Tipp Die kleine Sonos Ray (bei Otto anschauen) habe ich die meiste Zeit mit nur einem Kabel genutzt, dem Stromkabel. Zwar ist auf der Rückseite ein optischer Eingang zu finden (Kabel ist im Lieferumfang enthalten) – aber da es sich um eine WLAN-fähige Soundbar handelt, kam stattdessen überwiegend Airplay 2 zum Einsatz: Den Sound habe ich drahtlos vom Apple TV 4K gesendet, das Bild hat ein Beamer an die Wand projiziert.
Die Klangqualität ist – wie von Sonos zu erwarten – ausgewogen und klar. Das kleine Gehäusevolumen setzt zwar Limits bei Basstiefe und maximaler Lautstärke, aber die Ray wagt sich selbstbewusst an die Grenzen des technisch Möglichen. Vor allem bei Filmdialogen ist die Sonos Soundbar eine deutliche Aufwertung zu den meisten integrierten TV-Lautsprechern. Bei Filmexplosionen zeigt sich auch eine gewisse Dynamik, die schnell vergessen lässt, dass vorne eigentlich nur eine winzige Lautsprecherbox ohne Subwoofer steht. Schade, dass kein HDMI-Eingang vorhanden ist, das ist bei dem Preis eigentlich zu erwarten.
Vor dem Kauf der Sonos Ray muss man sich darüber im Klaren sein, dass der kalifornische Hersteller ein mehr oder weniger geschlossenes System anbietet. Dieses punktet mit einfacher Einrichtung, automatischer Klangkalibrierung (Sonos Trueplay), einer hervorragenden App, unzähligen unterstützten Musikdiensten und vielem mehr – ein Traum der Bequemlichkeit! Andererseits ist man in Sachen Erweiterung spürbar eingeschränkt: So sind beispielsweise die beiden mit der Sonos Ray kompatiblen Subwoofer der Sonos Sub (3. Gen.) und der neuere Sub Mini – die Bassboxen anderer Hersteller lassen sich nicht ins Sonos-System integrieren. In kleinen Räumen kann man sich einen Subwoofer oft sparen, denn da klingt die Ray auch alleine super.
Vorteile:
- Schickes Design & kompakte Bauweise
- Guter Klang für die Größe
- Alle Vorteile des Sonos-WLAN-Systems (z. B. viele direkt unterstützte Musikstreamingdienste, spielend leichte Vernetzung)
Nachteile:
- Nur TOSLINK – kein HDMI, kein Bluetooth
Sony HT-SF150
Für den kleinen Fernseher im Schlafzimmer muss es nicht die Premium-Soundbar sein – da reicht auch schon ein einfaches und kompaktes Einsteiger-Modell, das Dialoge verständlich wiedergibt und Filmsound eine Schippe mehr Durchsetzungskraft verleiht. Die Sony HT-SF150 (bei MediaMarkt anschauen) kommt ohne Subwoofer aus, spielt Stereo und kann bei den allermeisten TV-Modellen für eine hörbare Verbesserung des Klangs bewirken. „Für diejenigen, die eine schnelle und einfache Erweiterung ihres Fernsehers suchen, ist diese preiswerte Soundbar ideal“, so das Fazit von im Review WhatHifi (Note: 4 von 5 Sterne). George Baumratner von Techweek stellt klar, dass es sich vom Klang her um ein Einsteigermodell handelt: „An ein Kinoerlebnis kommt das Gerät nicht heran – was Sie aber vielleicht auch nicht erwarten sollten.“
Wer sich unsicher ist, sollte einen kurzen Blick auf die technischen Daten auf der Herstellerwebseite werfen. Die wichtigsten Eckpunkte: HDMI ARC, Optischer Eingang, Bluetooth, Abmessungen 90 x 6,4 x 8,8 cm. Es fehlen typische Features aus höheren Preisklassen wie etwa Netzwerkkonnektivität (WLAN), Surround-Klang und Raumeinmessung – wer auf diese Besonderheiten verzichten kann und kein großes Budget hat, sollte die Sony HT-SF150 in die engere Wahl ziehen.
Vorteile:
- Niedriger Anschaffungspreis
- Kompakt gebaut
Nachteile:
- Klang entspricht der Einsteigerklasse
Nubert nuPro AS-3500
Die Stiftung Warentest prüfte Soundbars zuletzt in der Ausgaben 08/2022. Der aktuelle Testsieger in der Kategorie „Soundbars einteilig“ (also ohne Subwoofer) ist die Nubert nuPro AS-3500 (Urteil: „gut“, Gesamtnote 1,9). Mit einem Preis von 995 Euro (UVP) handelt es sich um eine Soundbar aus dem oberen Preissegment. Das ist eine Anschaffung, die vor allem als Ergänzung zu großen TV -Geräten (z. B. 65 Zoll, siehe GIGA-Kaufberatung) in Betracht gezogen werden sollte.
Der Klang ist „gut“ (2,0), die Ausstattung (u.a. HDMI-eARC, Stereo-Cinch, S/PDIF, Toslink, Sub-Out, Bluetooth mit aptX-HD- & AAC-Support) ist beachtlich – allerdings ist die Soundbar nicht netzwerkfähig. Lobenswert ist laut Stiftung Warentest der ausgesprochen niedrige Stromverbrauch im Standby (0,5 Watt). Durch das große Gehäusevolumen (90 × 34× 16 cm) und die hohe Tragkraft (bis zu 100 kg!) bietet sich die nuPro AS-3500 auch als „Sounddeck“ an, auf das der Fernseher platziert wird. Der umfassende Frequenzgang beginnt bei abgrundtiefen Bässen (36 Hz; -3 db), sodass in den meisten Wohnzimmern auf einen Subwoofer verzichtet werden kann.
Das objektbasierte Surround-Sound-Format Dolby Atmos beherrscht die nuPro AS-3500 zwar nicht – sie kann aber trotzdem mühelos den Raum mit atmosphärisch dichtem Sound fluten, da muss man sich keine Sorgen machen. Der vor allem für seine Stereo-Lautsprecher bekannte schwäbische Hersteller Nubert versteht was von Klang und Technik, das steht außer Frage.
Vorteile:
- Guter Klang, sehr tiefer Bass
- Stabil gebaut, eignet sich als Sounddeck / Soundplate
- Viele Anschlussmöglichkeiten
Nachteile:
- Nicht WLAN-fähig
- Kein Dolby Atmos (nur Dolby-Digital und DTS)
Die besten Soundbars: So wurden die Empfehlungen ausgewählt
Ich habe in diese Zusammenfassung eigene Erfahrungen und Recherche in Fachzeitschriften einfließen lassen. Vorgestellt werden aktuelle TV-Soundbar-Modelle, die besonderes Lob von Presse und Kunden erhalten haben und sich daher für einen Kauf empfehlen. Das von der Stiftung Warentest angewendete Testverfahren für Soundbars wird zudem auf der entsprechenden Webseite erläutert.
Verwendete Quellen: Stiftung Warentest (Ausgabe 07/2020, Ausgabe 08/2021, Ausgabe 08/2022), WhatHifi, TechWeek
Soundbar für den Fernseher: Was man vor dem Kauf wissen sollte
Bauweise: einteilig, mehrteilig oder doch ein Sounddeck?
Was genau ist eine „Soundbar“? Die einfachste Unterteilung erfolgt über die Bauart. Das sind die drei wesentlichen Typen von Soundbars, wie sie im Handel angeboten werden:
- Klassische Soundbar („Klangbalken“ / „Stand-Alone“ / „einteilige Soundbar“): Ein einzelner, meist länglicher Lautsprecher, der vor dem Fuß des Fernsehers platziert wird. Meist optional durch zusätzliche Lautsprecher erweiterbar. Beispiele: Sonos Beam (bei MediaMarkt ansehen), Bose Soundbar 300 (bei Amazon ansehen)
- Soundbar mit Subwoofer („Soundbar-System“, „2.1“): Diese Modelle sind ab Werk mit einem dazugehörigen Subwoofer ausgestattet. Diese spezielle Lautsprecherbox ist nur für die tiefen Töne (Bässe) zuständig – meist ein quaderförmiger Gehäuse, das auf dem Boden steht und etwas versteckt platziert wird. Beispiele: Yamaha YAS-209 (bei Amazon ansehen), JBL Bar 2.1 DB (bei MediaMarkt ansehen)
- Soundplate („Soundbase“, „Sounddeck“): Eine klassische Soundbar stellt man vor den TV oder hängt sie an die Wand – die Soundplate kommt hingegen unter den Fernseher. Es handelt sich um einen flachen und robusten Lautsprecher, der dafür ausgelegt ist, das gesamte Gewicht des darauf stehenden TVs zu tragen. Beispiele: Nubert nuPro AS-225 (bei Amazon ansehen), Magnat Soundeck 160 (bei Amazon ansehen)
Vor dem Kauf macht es Sinn, die Anforderungen in den eigenen vier Wänden zu ermitteln. Ein kleiner TV (z. B. 32 Zoll Diagonale) im Schlafzimmer lässt sich mit einer einteiligen Soundbar ausreichend aufrüsten. Im Wohnzimmer oder Heimkino ist mehr Platz vorhanden und es muss mehr Power her: Dann sind Kombinationen mit Subwoofer interessant. Auch die optionale Erweiterbarkeit um Rücklautsprecher ist dann ein Punkt, der kaufentscheidend sein kann.
Konnektivität: HDMI, eARC, Apple AirPlay und mehr
Wie kommt der Sound zur Soundbar? Bei den vielen Anschlussmöglichkeiten (u.a. HDMI, HDMI ARC, HDMI eARC, TOSLINK, S/PDIF, Klinke, Cinch) ist man schnell überfordert. Auch hier lohnt es sich, vor dem Kauf zu prüfen, was der eigene Fernseher bietet und wie man die Soundbar idealerweise anschließt. Ansonsten steht man womöglich im Wohnzimmer und stellt fest, dass ein Adapter benötigt wird. Wer es drahtlos mag, achtet beim Kauf der Soundbar auf Bluetooth, Apple AirPlay 2 oder ein anderes WLAN-Lautsprechersystem (Sonos, Yamaha Musiccast etc.).
Klang: Stereo oder Surround?
Auch wenn einige Hersteller von „beeindruckenden Surround-Effekten aus nur einer Box“ sprechen – bei virtuellem Surround (meist erzeugt durch Klangreflexionen an Wänden und Decke) sollte man kein Wunder erwarten. Wer einmal ein echtes Surround-System mit Subwoofer, Rear- und Deckenlautsprecher gehört hat, wird diesen Eindruck nicht vergessen. Vor allem die kleinen Standalone-Soundbars kommen trotz digitaler Signalverarbeitung nicht an dieses Erlebnis heran.
Dazu kommt, dass Dolby Digital, Dolby Atmos, DTS-HD und Co. nicht ohne Weiteres zu haben sind: Man braucht entsprechend codiertes Quellmaterial (Blu-ray, Streaming-Dienst), einen geeigneten Zuspieler (z.B. Apple TV 4K), die richtigen Kabel (z.B. HDMI) und Anschlüsse (z.B. HDMI ARC für Dolby Atmos, siehe auch unser Test der Sonos Arc Soundbar). Wenigstens sind viele Soundbar-Modelle nachträglich erweiterbar, sodass man bei Bedarf etwa einen Subwoofer oder Lautsprecher für die hinteren Kanäle nachrüsten kann.
Wenn man hauptsächlich das TV-Programm konsumiert (Nachrichten, Shows), dann reicht eine einfache Soundbar mit ordentlichem Stereo vollkommen aus. Wobei man auch hier wissen sollte, dass „Stereo“ allenfalls als Eintrag im Datenblatt zu verstehen ist. Durch den geringen Abstand der beiden Kanäle innerhalb einer Soundbar ist der Panorama-Effekt hörbar begrenzt – egal, was der Hersteller verspricht. Für hochwertigen Musikgenuss braucht man nunmal zwei separate Boxen mit größerem Abstand.