Ist „Squid Game“ mehr als nur Fiktion? Immer wieder gibt es Spekulationen, ob das brutale Spiel auf echten Ereignissen basiert. Wir klären, was dran ist.
Gibt es „Squid Game“ auch in echt?
Seit 2021 ist die südkoreanische Serie „Squid Game“ auf Netflix verfügbar und wurde schnell zum internationalen Hit. Der brutale, gewalttätige und tödliche Wettkampf, in den die Figuren geraten, fasziniert die Zuschauer. Da liegt die Frage nahe, ob diese Welt, zumindest in Teilen, real existiert. Die kurze Antwort lautet: nein, zum Glück nicht. Trotzdem gibt es Bezüge zur Realität.
Welche Aspekte der Serie beruhen auf realen Tatsachen?
Die Spiele, die die Figuren in der Serie bestreiten, basieren auf echten, harmlosen Kinderspielen aus Südkorea. In „Squid Game“ endet es jedoch tödlich für den Verlierer. Ohne das brutale Element sind diese Spiele in Südkorea weit verbreitet und als beliebte Kinder- oder Gesellschaftsspiele bekannt:
- Spiele wie „Rotes Licht, grünes Licht“ gibt es in ähnlicher Form auch in Deutschland. Das Prinzip ist einfach: Ein Spieler steht mit dem Rücken zu den anderen. Solange dürfen alle versuchen ins Ziel zu kommen. Dreht sich der Spieler aber um, müssen alle erstarren. Verloren hat, wer sich bewegt.
- Auch Tauziehen oder verschiedene Murmelspiele spielen Kinder auf der ganzen Welt.
- In Korea kennt so gut wie jeder das Spiel „Dalgona“, da es auf Süßigkeiten beruht, die im Land vor allem in den 80er Jahren sehr beliebt waren. Wer die Figur aus dem Keks brechen konnte, ohne sie zu beschädigen, erhielt vom Verkäufer einen zweiten Keks aufs Haus.
Ihr wollt noch mehr über die Serie erfahren? Dann schaut euch dieses Video an:
Sind die Figuren in „Squid Game“ völlig frei erfunden?
Neben den Spielen haben auch manche der Figuren durch ihre Geschichte einen Bezug zur Realität. Besonders deutlich wird das bei Seong Gi-hun, der plötzlich aus seinem Job bei einem Autohersteller entlassen wird und so in Schwierigkeiten gerät.
Die Geschichte basiert – laut Serienmachern – auf dem Eklat von 2009, bei dem SsangYong Motors fast die Hälfte der Belegschaft entließ und dadurch einen massiven Streik auslöste.
Was ist dran an den Spekulationen zu historischen Bezügen?
Gerade im Netz halten sich hartnäckig Spekulationen, die noch mehr Realität in der Serie vermuten. Konkret geht es um ein koreanisches Internierungslager aus den 60er Jahren, das als „Brothers Home“ Berühmtheit erlangte. Dort wurden in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele viele Menschen hingebracht, die nicht dem gewünschten öffentlichen Bild entsprachen.
Das waren Obdachlose und Behinderte, aber auch Menschen, die sich nicht ausweisen konnten. Im Nachhinein kamen Informationen über die Zustände in diesem Lager an die Öffentlichkeit. Dabei ging es um brutale und rücksichtslose Umgangsform, um körperliche und sexuelle Gewalt sowie um Zwangsarbeit und Misshandlung.
Zuschauer von „Squid Game“ sehen darin Parallelen zu der Serie. Allerdings sind diese Parallelen weder von den Serienmachern bestätigt, noch gibt es Beweise für tatsächliche Ähnlichkeiten. Bei den Bildern, die vom Internierungslager kursieren, scheint es sich um KI-Inhalte zu handeln.