Was tun bei einem Stromausfall? Viele wissen gar nicht, was bei einem großen Stromausfall alles nicht mehr funktioniert. Wer das weiß, kann sich entsprechend vorbereiten, um im Notfall alles unter Kontrolle zu haben. Wir erklären, was ihr auf jeden Fall während eines Stromausfalls tun solltet.
Stromausfall: Die wichtigsten Regeln, was in Wohnung/Haus zu tun ist
- Bleibt ruhig. Früher lebten alle ohne Strom! Ihr schafft das also erst recht für einige Stunden. Denn oft kommt der Strom nach wenigen Stunden bereits wieder. Grundsätzlich wisst ihr aber nicht, wie lange der Strom ausfällt. Deswegen geht am besten wie folgt vor.
- Falls es (draußen) dunkel ist, euer Smartphone ist auch eine Taschenlampe! Nutzt sie, um etwas zu sehen.
- Schaut auf euer Smartphone. Wenn es kein Netz und kein Internet hat, sind auch die umliegenden Funktürme ausgefallen. Das heißt, der Strom ist in einem größeren Gebiet ausgefallen.
- Schreibt euch wichtige Handy-Nummern auf einen Block. Wenn technische Geräte langfristig ausfallen, könnt ihr nicht mehr „in euren Kontakten“ nachschauen. Und wer kennt heute noch Telefonnummern von Familie und Freunden auswendig?
- Holt euch Batterie-betriebene Taschenlampen, besser noch: Kerzen oder Teelichter. Handbetriebene Dynamo-Taschenlampen gehen auch, brauchen aber recht lange, um aufgeladen zu werden. Schont digitale Geräte, die Akkus haben – auch euer Smartphone, falls die Funktürme ausgefallen sind. Ihr benötigt sie vielleicht später.
- Falls ihr ein Radio mit Batterie habt, könnt ihr hören, ob es noch Radiofunk gibt mit Neuigkeiten zum Stromausfall.
- Holt euch warme Decken und Kleidung für die Nacht und falls der Stromausfall länger dauert.
- Falls ihr mit dem Auto fahren möchtet, bedenkt, dass Ampeln nicht funktionieren und die Verkehrszustände nicht so „geordnet“ wie sonst ablaufen. Außerdem solltet ihr genügend Benzin im Tank haben. Tankstellen funktionieren vermutlich nicht.
- Stellt Geräte ab, die ihr gerade eingeschaltet hattet. Falls der Strom wieder kommt, laufen diese sonst von selbst wieder los. Dazu gehören Beispielsweise Mix-Geräte aber auch Kreissägen (draußen).
- Zieht die Stromstecker von empfindlichen Geräte aus der Steckdose. Dazu gehören vor allem Computer, Laptops, Handys und Smartphones. Diese vertragen keine Spannungsspitzen. Wenn der Strom wieder anläuft, kann es aber zu Spannungsspitzen kommen, wodurch diese Geräte dann kaputt gehen können.
- Prüft euer Erste-Hilfe-Kit. Im dunkeln kann man sich schnell verletzen. Stellt sicher, dass ihr alles griffbereit habt und euch damit auskennt.
- Haltet Zufahrtswege zu eurem Zuhause frei, um Stolpern im Dunkeln zu vermeiden.
- Redet mit euren Nachbarn! Wir sind stark, wenn wir zusammenhalten. Das gilt übrigens auch für Nachbarn. Redet mit ihnen, spielt Gesellschaftsspiele und habt Spaß. Diese Art der Hilfestellung wirkt Wunder auf die Psyche und schafft Freundschaften. Außerdem können euch Nachbarn meistens aushelfen, wenn ihr etwas benötigt.
Auch unsere EDCs sind praktische Helfer in einem Notfall:
Was alles bei einem Stromausfall ausfällt – auch bei euch!
Denkt daran, dass folgende Geräte bei einem Stromausfall ausfallen:
- Kühlschrank und Gefrierschrank: Wenn der Stromausfall länger als 30 Minuten dauert, solltet ihr eure Lebensmittel sichern. Falls es draußen kälter ist (etwa im Winter), stellt sie einfach raus auf den Balkon oder in den Garten. Falls Sommer ist, überlegt euch, in welcher sinnvollen Reihenfolge ihr die Lebensmittel aufbraucht, um so viel wie möglich davon zu nutzen, bevor es verdirbt.
- Leitungswasser: Wasserwerke und Pumpen benötigen Strom. Unter Umständen kommt jetzt oder später bei euch kein Wasser mehr aus der Leitung.
- Heizung: Es ist wahrscheinlich, dass eure Heizung nicht mehr funktioniert. Hantiert dort nicht unwissend daran herum, ihr könntet sonst etwas beschädigen.
- Toilette: Wie beim Leitungswasser gibt es auch hier kein Wasser ohne Strom für die Pumpen.
- Uhren: Hier sind solche gemeint, die per Stromkabel verbunden sind. Stellt diese später wieder auf die richtige Uhrzeit.
- Tankstellen: Pumpen an Tankstellen funktionieren ohne Strom auch nicht. Euer Auto könnt ihr also nicht tanken. Behaltet das im Hinterkopf, falls ihr wenig Benzin im Tank habt und wegfahren möchtet.
- Funktürme: Bei einem großen Stromausfall, gibt es kein Handy-Netz und kein Internet.
- Internet: Auch das Internet per Erdkabel funktioniert nicht.
Die oben genannten Geräte funktionieren natürlich vermutlich auch bei anderen nicht mehr. Das heißt, auch im Supermarkt funktionieren Kühlung und Heizung nicht mehr, wodurch viel Nahrung verderben kann.
Wenn der Stromausfall länger dauert: Die richtige Ausrüstung
Falls der Stromausfäll länger dauert, solltet ihr euch entsprechend vorbereiten. Die wichtigsten Dinge, die ihr während eines Stromausfalls benötigt sind: Licht, Wärme, Wasser, Nahrung, Kommunikation und Beruhigung.
Wer sich sehr gut vorbereitet, kauft einen kleinen Stromerzeuger. Damit könnt ihr die wichtigsten Haushaltsgeräte über mehrere Stunden am Laufen halten:
Um kleinere Geräte wie Smartphones aufzuladen, genügt eine tragbares Solar-Ladegerät:
Wenn man das Solar-Ladegerät mit einer Powerbank koppelt, hat man das ideale System, um sein Smartphone immer aufladen zu können:
Licht
Ohne Licht sieht's düster aus! Vor allem abends, im Winter oder in Räumen mit kleinen Fenstern solltet ihr eine zuverlässige Lichtquelle haben. Gut sind Kerzen, Teelichter oder Solar-Lampen, die sich tagsüber wieder aufladen. Außerdem solltet ihr auch Streichhölzer und mehrere Feuerzeuge parat haben. Wir empfehlen diese zusammenklappbare Solar-LED-Camping-Leuchte, die sich per Solar aufladen kann:
Wärme
Holt euch warme Kleidung und vor allem warme Decken. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch einen Heizstrahler kaufen, der mit Gaskartuschen funktioniert:
Wasser
Erstmal zur Beruhigung: Der Mensch kann länger als 3 Tage ohne Wasser auskommen. Ich selbst habe es probiert, allerdings ist es keine schöne Erfahrung. Wenn der Strom längere Zeit ausfällt, funktionieren auch Pumpen und Trinkwasserwerke nicht mehr. Es kann also sein, dass ihr kein Leitungswasser mehr habt. Rechnet ungefähr mit 2-3 Litern Wasser pro Mensch, die benötigt werden.
Grundsätzlich könnt ihr notfalls fließende Bäche oder Flüsse suchen, um zu trinken. In stehenden Gewässern ist die Wasserqualität oft gering. Allerdings sollte man optimalerweise einen Wasserfilter bauen oder anwenden. Ein Wasserfilter, der zugleich Trinkflasche ist, funktioniert hier wunderbar:
Alternativ nutzt ihr einen solchen Pump-Wasserfilter:
Sinnvoll ist es aber, sich größere Wasserkanister zu kaufen und etwas Leitungswasser als Vorrat für den Notfall auf dem Dachboden oder im Keller zu lagern. Hiermit habt ihr 60 Liter parat:
Mit obigen 60 Litern Wasservorrat kommt eine 4-köpfige Familie also ungefähr 5 Tage aus (4 Menschen × 3 Liter × 5 Tage = 60 Liter). Für zwei Menschen reicht es ungefähr 10 Tage. Ein Mensch kann 20 Tage davon zehren.
Nahrung
Ihr solltet einen kleinen Nahrungsmittelvorrat im Haus haben, der euch (und eure Familie) mindestens einen Monat versorgen kann. Besser noch drei Monate, um über den Winter zu kommen. Geeignet als Notnahrung sind Reis, Nudeln, Eingekochtes, Haltbares in Dosen, Saucen im Glas und Sprossen wie Linsen oder Mungobohnen. Um Nahrung aufzuwärmen empfehlen wir einen Gaskocher mit Gaskartuschen. Auch sind sogenannte Notrationen sinnvoll und lange haltbar. Bedenkt aber, dass dies Nahrung zum ÜBERleben ist und nicht zum leben.
Falls eure Toilette nicht funktioniert, empfehlen wir einen (waldigen) Ort in der Natur, um sich zu erleichtern. Vorzugsweise sollte ein kleines Loch gegraben werden, in denen man seine Geschenke hinterlegt, um sie danach wieder zu bedecken.
Kommunikation
Wenn ihr zu zweit und getrennt unterwegs seid, benötigt ihr kein Mobilfunknetz, um in Kontakt zu bleiben. Kauft euch ein kleines Funkgerät (Walkie-Talkie), um auf Kurzdistanz miteinander zu sprechen. Wir empfehlen folgende Geräte, einmal für Einsteiger und einmal für Fortgeschrittene, die wir selbst ausprobiert haben.
Für Einsteiger (festgelegte PMR-Frequenzen):
Für Fortgeschrittene (einzelne Frequenzen konfigurierbar):
Beruhigung
Damit sind sowohl andere Menschen gemeint als auch Karten- oder Gesellschaftsspiele, die man alleine oder zu mehreren spielen kann. Dies hat einen beruhigenden Effekt auf die Psyche, der sehr wichtig ist. Wir empfehlen die Spiele „Würfelkönig“ und „Skyjo“: