Derzeit sind Stromerzeuger als Krisenvorsorge sehr beliebt. Aber welchen soll man kaufen? Braucht ihr ein Inverter-Stromaggregat? Benzin oder Diesel? Welche Stromerzeuger wir empfehlen und was ihr alles VOR dem Kauf wissen solltet, erklären wir euch im Ratgeber.
In diesem Artikel geht es um kleinere Stromaggregate. Sie eignen sich NICHT, um ein ganzes Haus damit zu speisen! Sie produzieren Strom für die wichtigsten Geräte des Haushalts, wie einen Kühlschrank, wenn mal der Strom ausfällt oder wenn man Strom auf einem Camping-Platz benötigt.
- 1.So bedient ihr einen Stromerzeuger
- 2.Welchen Stromerzeuger kaufen? Wie teuer?
- 3.Unterschied zwischen Stromerzeuger, Stromgenerator und Stromaggregat
- 4.Und was ist jetzt ein Inverter? Welche Vorteile hat er?
- 5.Stromaggregat: Benzin oder Diesel?
- 5.1.Besonderheiten beim Kraftstoff
- 5.2.Wie Kraftstoff lagern?
- 6.Wie laut ist ein Stromerzeuger? Wie leiser machen?
- 7.Wie viel Watt soll mein Stromerzeuger liefern?
- 8.Wie lange sollte ein Stromerzeuger laufen?
- 9.Stromerzeuger: Auf technische Angaben achten
- 10.Stromaggregat warten und lagern
So bedient ihr einen Stromerzeuger
Im Video erklären wir euch die Grundlagen für Stromerzeuger und wie man sie nutzt:
Beispielsweise könnt ihr im Falle eines Stromausfalls das Stromaggregat draußen stehen haben (wegen der Abgase) und per Verlängerungskabel eine Multi-Steckdose ins Haus legen, um so die nötigsten Geräte mit Strom zu versorgen. Das Gerät sollte wenn möglich überdacht stehen, damit es nicht nass wird, aber auch nicht abgedeckt sein, weil es sonst überhitzt. Diese „kleinen“ Stromaggregate eignen sich nicht dazu, den Strom in ein Haus einzuspeisen. Hierfür sind größere Stromerzeuger besser geeignet, die dann auch noch geerdet werden. Diese kosten aber um die 1500 Euro aufwärts.
Welchen Stromerzeuger kaufen? Wie teuer?
Der im obigen Video gezeigte Stromerzeuger kostete Ende 2020 ungefähr 350 Euro. Mittlerweile ist der Preis auf 570 Euro angestiegen. Der Grund ist eine gestiegene Nachfrage der Kunden. Wundert euch also nicht über die Preise. Auf welche technischen Angaben ihr achten solltet, erklären wir unten im Text.
Preisleistung-Empfehlung: Matrix PG 2000i (im Video vorgestellt)
Wer einen kleinen, mit 23 kg noch einigermaßen „handlichen“ Inverter-Stromerzeuger für den Notfall sucht, schaut sich „den Matrix PG 2000i“ an. Diesen haben wir auch im Video oben vorgestellt.
Alternativen:
- Einen etwas günstigeren aber ähnlichen Inverter-Stromerzeuger ohne USB-Anschlüsse: NTG GNR.2050.
- Mit rund 780 Euro etwas teurer, dafür aber mit kleinem Display: DENQBAR DQ-0301.
Der Liebling der Massen: Honda EU 22i
Dieser Inverter-Stromgenerator ist seit längerer Zeit sehr beliebt und deshalb auch schwer zu finden beziehungsweise vergleichsweise teuer. Er gilt als sehr langlebig und robust, hat aber keine eigenen USB-Anschlüsse. Alternativ findet ihr das Gerät auch noch auf eBay-Kleinanzeigen.
Unterschied zwischen Stromerzeuger, Stromgenerator und Stromaggregat
Stromgenerator + Verbrennungsmotor = Stromerzeuger/Stromaggregat.
Ein Stromgenerator ist eine elektrische Maschine, die Bewegung in Strom umwandelt. Die Bewegung wird dabei durch einen Verbrennungsmotor erzeugt, der mit Benzin oder Diesel läuft. Zusammen ergibt ein Stromgenerator mit einem Verbrennungsmotor den sogenannten Stromerzeuger. „Stromaggregat“ ist nur ein anderes Wort für „Stromerzeuger“.
Was ihr in einem Stromausfall auf jeden Fall tun solltet, zeigen wir euch hier:
Und was ist jetzt ein Inverter? Welche Vorteile hat er?
An Inverter-Stromerzeugern können auch Geräte wie Smartphones und Computer betrieben werden! Außerdem sind sie leiser, wenn sie wenig Strom liefern. Oft sind Stromerzeuger vergleichsweise besonders günstig, weil sie keine Inverter-Technik haben. Beispiel: Der Einhell TC-PG 25/E5 kostet unter 400 Euro, hat aber keine Inverter-Technik.
Ein Inverter-Stromerzeuger ist ein Stromerzeuger mit Inverter-Technik. Diese haben zwei große Vorteile:
- Motorlast wird an benötigten Strom angepasst: Ein Stromerzeuger ohne Inverter-Technik muss konstant mit einer bestimmten Drehzahl laufen, um Strom zu liefern. Ein Inverter-Stromerzeuger kann die Motorlast an die derzeit benötigte Strommenge angleichen. Das heißt, wenn nur wenig Strom benötigt wird, läuft der Motor mit niedriger Last, wird viel Strom verbraucht, läuft der Motor unter Vollast. Dadurch sind Inverter-Stromerzeuger deutlich leiser, wenn nur wenig Strom benötigt wird.
- Keine Spannungsschwankungen (reine Sinuswelle): Durch die Funktionsweise der Inverter-Technik liefern Stromerzeuger einen konstanten Stromfluss ohne Spannungsschwankungen. Dadurch lassen sich an Inverter-Stromerzeugern auch empfindliche Geräte betreiben und aufladen, die keine Spannungsschwankungen vertragen, wie Computer, Laptops, Smartphones und Handys.
Stromaggregat: Benzin oder Diesel?
Benzin bei kurz- und mittelfristigem Einsatz. Diesel bei anspruchsvollem und dauerhaftem Einsatz.
Je öfter und länger ihr ein Stromerzeuger nutzt, desto eher empfehlen wir einen Dieselmotor. Professionelle Stromaggregate auf Baustellen haben größere Motoren und werden mit Diesel betrieben, da diese im Durchschnitt weniger Kraftstoff verbrauchen und für eine bessere Leistung ausgelegt sind.
Beachtet aber auch, dass Dieselstromaggregate meistens teurer sind. Durch längere Laufzeiten und den günstigeren Diesel armotisieren sich die Anschaffungskosten aber über die Zeit. Ein Nachteil ist, dass Dieselstromerzeuger meistens lauter sind als solche, die mit Benzin betrieben werden.
Benzinstromaggregat | Dieselstromaggregat | |
Leistung | Niedriger | Höher |
Lautstärke | Leiser | Lauter |
Bauweise | Kleiner | Größer |
Anschaffungskosten | Günstiger | Teurer |
Kraftstoffkosten | Teurer | Günstiger |
Besonderheiten beim Kraftstoff
Falls ihr einen Dieselstromerzeuger kauft, dann benötigt ihr auf jeden Fall Winterdiesel! Dieser hat spezielle Additive, die das Gerät schützen. Sommerdiesel kann das Gerät beschädigen, vor allem, wenn ihr den Stromerzeuger im Winter benutzt! Falls ihr ein Benzinstromaggregat kauft, genügt in der Regel reguläres „Benzin Superbleifrei“, das eine Research-Oktanzahl (ROZ) von 95 hat. In der Regel vertragen Stromaggregate auch eine niedrigere ROZ. Es sollten aber mindestens 86 ROZ sein. E10 solltet ihr NICHT verwenden. Dies kann auf Dauer den Motor schädigen.
Wie Kraftstoff lagern?
Außerdem solltet ihr Kraftstoff in Blechkanistern lagern. In Kunststoffkanistern hält sich Kraftstoff nicht lange und kann schneller verunreinigen:
Wenn ihr Benzin lagert, dann solltet ihr es nach spätestens einem Jahr verbrauchen und neues Benzin kaufen. Benzin wird auf Dauer unbrauchbar und lässt sich nicht so lange lagern wie Diesel.
Wie laut ist ein Stromerzeuger? Wie leiser machen?
Haltet Abstand und kauft einen Inverter-Stromerzeuger, wenn ihr eure Ohren mögt.
Stromerzeuger sind meistens 70 bis 90 dB laut, es sei denn, sie sind speziell gedämmt. Direkt daneben möchte man sich definitiv nicht aufhalten. Erst ab einer Entfernung von 10-30 Metern sinkt der Geräuschpegel auf etwa 60 dB und es wird erträglich. Wenn der Stromerzeuger beispielsweise hinter einem Gartenhaus steht, kann die Lautstärke zusätzlich reduziert werden. Stromerzeuger mit Inverter-Technik sind nochmal deutlich leiser (um die 70 dB am Gerät), wenn sie nur geringen Strom liefern müssen.
KEINESFALLS solltet ihr einen Stromerzeuger im Inneren aufstellen oder abdecken, damit er leiser ist! Ein Stromerzeuger hat einen Auspuff und wird sehr heiß am Auslass. Wenn sich diese Gase konzentrieren oder Abdeckungen Feuer fangen, kann es lebensgefährlich werden. Wer mag kann ein extra Gehäuse für den Stromerzeuger bauen und mittels Auspuffverlängerung die Gase nach außen leiten, damit sich der Schall „totlaufen“ kann.
Wenn ihr einen leisen Stromlieferanten wollt, der sich auch in Wohnräumen nutzen lässt, schaut euch mal den Solargenerator „Jackery Explorer 1000 Pro“ an:
Wie viel Watt soll mein Stromerzeuger liefern?
Das hängt von euren Verbrauchern ab. Wenn ihr beispielsweise 1000 Watt benötigt, solltet ihr mindestens ein 1500-Watt-Stromerzeuger kaufen, da die Werte bei Stromaggregaten mitunter geschönt sind. Sie leisten also in der Praxis etwas weniger, als angegeben.
Als Beispiel:
Der oben vorgestellte „Matrix PG 2000i“ wird mit 2000 Watt angegeben, hat aber eine Dauerleistung von „nur“ 1.700 Watt und eine maximale Leistung von „nur“ 1.900 Watt. Es gilt also, sich die Wattzahlen genauer anzuschauen!
Für den kleinen Notbedarf sollte ein 2000-Watt-Stromerzeuger mit Inverter-Technik für eine saubere Sinuswelle ausreichen. Grundsätzlich solltet ihr ein Stromaggregat aber nie dauerhaft auf Volllast laufen lassen. Das heißt, wenn euer Aggregat maximal 2000 Watt liefert, solltet ihr es maximal mit 1700 Watt belasten, wenn ihr die genauen Werte für Dauerlast und Maximallast nicht kennt.
Wie lange sollte ein Stromerzeuger laufen?
Auch professionelle Dieselstromaggregate, die man auf Baustellen findet, können nicht dauerhaft laufen. Sie benötigen Ruhephasen. Das gleiche gilt erst recht für die kleineren mobilen Benzinstromaggregate, die oben vorgestellt werden. Wir empfehlen, diese Geräte maximal 4-6 Stunden am Stück laufen zu lassen. Schaut ansonsten in die Anleitung eures Herstellers.
Stromerzeuger: Auf technische Angaben achten
Wenn ihr euch zwischen mehreren Stromaggregaten entscheiden möchtet, achtet auf die technischen Angaben:
- Motortakt: Es sollte mindestens ein 4-Takt-Motor sein.
- Laufzeit: Wie lange läuft der Stromerzeuger maximal, wenn er vollgetankt ist?
- Tankinhalt: Wie viel Kraftstoff passt in den Stromerzeuger? Ist es Benzin oder Diesel?
- Verbrauch: Wie viele Liter/Stunde verbraucht das Gerät?
- Maximale Leistung: Wie viele Watt leistet das Gerät? Das bestimmt wie viele und welche Geräte ihr anschließen könnt.
- Dauerleistung: Welche Leistung kann der Stromerzeuger dauerhaft leisten? Die maximale Leistung wird oft nur kurzzeitig erreicht.
- Arbeitstemperatur: Unter welchen Temperaturen funktioniert der Stromerzeuger zuverlässig?
- Dezibel: Wie laut ist das Gerät im Betrieb und unter Last?
- Anschlüsse: Wie viele Steckdosen (230 V) gibt es? Gibt es USB- und 12V-Anschlüsse?
- Größe: Wie groß und mobil ist der Stromerzeuger? Kann er „komfortabel“ transportiert werden?
- Gewicht: Wie schwer ist das Stromaggregat? Lässt er sich mit einer Hand tragen?
Stromaggregat warten und lagern
Wenn ihr einen Stromerzeuger lagern möchtet, achtet auf Folgendes, damit er lange funktioniert:
- Lagert den Stromerzeuger ohne Benzin oder mit so wenig Benzin wie möglich.
- Stellt die Luftzufuhr aus, damit die Kraftstoffgase nicht entweichen.
- Stellt die Kraftstoffzufuhr auf „Aus“.
- Stellt alle Schalter auf „Aus“.
- Lagert den Stromerzeuger aufrecht, so wie er auch betrieben wird – also nicht gekippt und nicht hochkant.
- Lasst den Stromerzeuger abkühlen, bevor ihr ihn irgendwo verstaut.
- Wechselt regelmäßig das Öl.
- Lest die Gebrauchsanweisung, um zu sehen, wie oft und wann das Öl gewechselt werden soll und wann welche Wartungsarbeiten anstehen.