Die Gaspreise steigen und es wird ein kalter, teurer Winter prophezeit. Inzwischen gibt es unzählige Tipps zum Energiesparen und Alternativen zur Heizung. Einer davon ist der Teelichtofen, den man sich selber zusammenbauen kann. Ist Teelichtheizung eine sinnvolle Alternative für den Winter oder nur Zeitverschwendung oder gar gefährlich?
Bei einem Teelichtofen baut man sich eine eigene „Mini-Heizung“ aus Teelichtern und mehreren Blumentöpfen. Der Zusammenbau ist mit der passenden Bauanleitung relativ einfach.
Teelichtofen als Heizung selber bauen: Bauanleitung und Materialien
Die Wärme der Teelichter wird durch die verschiedenen Topfschichten aufgefangen. Die Tontöpfe erhitzen sich dadurch und man hat eine Wärmequelle, die Temperaturen von bis zu 70 Grad liefern soll. Für einen einfachen Teelichtofen benötigt ihr Folgendes:
- 2 Pflanzentöpfe aus Ton, wobei der kleinere Topf in den größeren passen muss (Durchmesser ca. 20 und 15 cm) – bei Obi ansehen
- 1 Untersetzer für den großen Topf (Durchmesser ca. 22 cm)
- 1 Gewindestück (Länge ca. 30 cm) – bei Toom ansehen
- 1 Hutmutter
- 5 Sechskantmuttern
- 6 Bauscheiben (bei Globus ansehen)
- 2 Teelichter
Für den Wärmeeffekt würde auch schon ein Topf reichen. Der zweite Blumentopf ist vor allem dafür gedacht, Verbrennungen zu vermeiden.
Da ihr die Töpfe durchlöchern müsst, solltet ihr zudem einen Bohrschrauber und Steinbohrer parat haben. Habt ihr die passenden Utensilien, geht ihr nach dieser Bauanleitung vor:
- Bohrt ein Loch in die Mitte des Untersetzers.
- Schiebt den Gewindestab unten durch das Loch und befestigt ihn an beiden Seiten mit einer Bauscheibe und Mutter.
- Rund 19 cm über dem Untersetzer fixiert ihr die nächste Mutter samt Bauscheibe.
- Setzt darauf den kleineren Topf mit der Öffnung nach unten und befestigt ihn ebenfalls mit Mutter und Scheibe.
- Fixiert so auch den großen Topf auf dem Konstrukt und schließt den Bau eures eigenen Teelichtofens mit der Hutmutter ab.
Jetzt könnt ihr die beiden Teelichter auf den Untersetzer stellen. Die beiden Lichter sollten mindestens 5 cm voneinander entfernt sein. Mehr Lichter solltet ihr nicht gleichzeitig einsetzen, da der Teelichtofen zu heiß werden kann. Der Ofen selbst erzeugt keine eigene Wärme, sondern speichert lediglich die Hitze der Teelichter.
Hinweis: Platziert den Ofen an einen windstillen Ort und auf einen stabilen, nicht brennbaren Untergrund. Im unmittelbaren Umkreis von mindestens 1,5 Metern sollte sich kein leicht brennbares Material wie Stoff befinden. Brennen die Teelichter, sollte der Teelichtofen stets beaufsichtigt werden. Die Teelichter dürfen nicht zu nah beieinanderstehen, damit kein Teelichtbrand entsteht.
Weitere leicht nachzubauende Anleitungen findet ihr unter anderem im Web-Angebot der Baumärkte Obi (als PDF) und Globus. Falls ihr Anleitungen lieber anschaut als lest, gibt es in diesem YouTube-Beitrag eine gute Beschreibung:
Ist ein Teelichtofen sinnvoll oder gefährlich?
Ein Teelichtofen ist leicht und schnell selbst gebaut. Bleibt die Frage, ob sich die DIY-Kreation als Helfer für den Winter eignet. Eine Gasheizung kann damit natürlich nicht ersetzt werden. Zwei kleine Teelichter können schließlich nicht die Wärme einer ordentlichen Heizung liefern. Die Wärme spürt man nur, wenn man sich in unmittelbarer Nähe des Teelichtofens befindet.
Damit man es in der Wohnung warm genug hat, müsste man mehrere solcher Öfen aufstellen. Für das Abbrennen wird aber Sauerstoff verbraucht, den man nur durch Lüften wieder in die eigenen vier Wände bekommt. Dadurch gelangt aber Kälte ins Haus.
Mit jedem weiteren Teelichtofen steigt zudem die Brandgefahr. Beim Abbrennen des Öl-basierten Paraffins, aus dem Teelichter bestehen, entstehen Temperaturen von bis zu 250 Grad. Stehen Teelichter zu dicht beieinander, können sich die entstehenden Gase entzünden. Fangen die Teelichter Feuer, sollten sie nicht mit Wasser gelöscht werden, da sich der Brand hierdurch nur noch mehr verteilt. Je nach Ausbreitung des Feuers hilft nur noch ein Feuerlöschspray effektiv gegen Teelichtbrände. Wie gefährlich die kleinen, gemütlichen Lichter werden können, zeigt dieser Beitrag des SWR:
Daneben ist ein Teelichtofen nicht umweltfreundlich. Die Teelichter sind schließlich recht schnell abgebrannt und man muss immer wieder neue Lichter aufstellen, während Müll durch die Schalen entsteht.
Weitere Heiz-Alternativen werden im Video erklärt:
Fazit zum DIY-Teelichtofen
Der Selbstbauofen eignet sich als schöne Dekoration und netter Zeitvertreib für öde Herbst- und Wintertage. Es ist aber kein Ersatz für eine Heizung, um die kalten Tage im Jahr zu überstehen. Vielmehr kann der Ofen durch einen falschen Aufbau oder zu viele Teelichter in der Wohnung zur Gefahr werden. Die Heizleistung selbst ist zu vernachlässigen.