Mit Thunderbolt 4 setzt Intel zwar keine neuen Maßstäbe, erhöht dafür aber die minimalen Voraussetzungen und erweitert sein Schittstellen-Protokoll um ein paar sinnvolle Funktionen. Was sich mit Thunderbolt 4 ändert und was im Vergleich zum Vorgänger gleich bleibt, erfahrt ihr hier auf GIGA.
Der Thunderbolt-Anschluss ist für Laptop-Besitzer so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau: Ein Anschluss zur schnellen Datenübertragung, Stromversorgung, Bildschirmausgabe und mit dem sogar eGPUs endlich mit vernünftiger Performance funktionieren. Durch eine gute Thunderbolt-Docking-Station habt ihr sogar gleich Zugriff auf alle Vorteile. Durch den Anschluss eines USB-C-Steckers macht ihr so aus eurem Laptop einen Quasi-Desktop mit externen Monitoren, Zugriff auf externe Festplatten, LAN- sowie Stromanschluss und mehr.
Thunderbolt 4 bleibt dabei vollständig Abwärtkompatibel zu Thunderbolt 3 sowie allen USB-Produkten und ist mittels Adapter auch zu den alten Thunderbolt-Generationen kompatibel. Darüber hinaus wird Thunderbolt 4 auch USB-4-konform sein.
Thunderbolt 4 – was ist neu?
Thunderbolt 4 setzt stark auf seinen Vorgänger und verbessert diesen durch zusätzliche Features und gehobene Minimalvoraussetzungen für die Hersteller. So müssen Geräte mit Thunderbolt 4 mindestens zwei externe 4K-Monitore beziehungsweise einen externen 8K-Monitor unterstützen können. Die PCIe-Verbindung muss deshalb wenigstens eine Datenrate von 32Gbit/s unterstützen (bei Thunderbolt 3 min. 16 GBit/s).
Thunderbolt-4-Docks können bis zu 4 Thunderbolt-Ports anbieten und unterstützen eine Kabellänge von bis zu 2 Metern. Dazu müssen die neuen Docks in der Lage sein, den Laptop durch das berühren der ans Dock angeschlossenen Tastatur oder Maus zu wecken.
Darüber hinaus verspricht Intel durch Virtualisierung den Speicherzugriff zu schützen, wodurch DMA-Attacken erschwert werden sollen. Im Mai 2020 sind erneut Möglichkeiten entdeckt worden, wie man die Sicherheitslücken von Thunderbolt-Anschlüssen ausnutzen kann und mittels sogenannter „Thunderspy“-Attacken vollständigen Zugriff über den Laptop erlangt (Quelle: heise).
In der folgenden Grafik hat Intel die Unterschiede zwischen Thunderbolt 4 und 3 sowie den Vergleich zu USB 4 und 3 zusammengefasst:
Erste Geräte mit Thunderbolt 4?
Thunderbolt 4 wird mit der dritten Generation von Intels 10nm-Mikroarachitektur namens „Tiger Lake“ eingeführt. Die ersten Laptops mit dem neuen Mobilprozessoren werden nach aktuellen Erwartungen spätestens im 4. Quartal 2020 erwartet.