Ein EEPROM ist ein kleiner Speicher in elektronischen Geräten, der beispielsweise auch im Raspberry Pi 5 vorkommt. Wofür er gut ist und seine wichtigsten Merkmale, zeigen wir euch hier.
EEPROM: Was ist das?
Die Abkürzung „EEPROM“ steht für „Electrically Erasable Programmable Read Only Memory“, also „elektrisch löschbarer programmierbarer Nur-Lese-Speicher“. Es ist ein nicht-flüchtiger elektronischer Speicherbaustein, dessen gespeicherte Informationen mit elektrischer Energie gelöscht werden kann. Es wird kein UV-Licht zum Löschen benötigt, wie bei einem EPROM (Erasable Programmable Read-Only Memory)). Üblicherweise werden EEPROMs zum Speichern von Konfigurationsdaten und -parametern in elektronischen Geräten wie beispielsweise dem Raspberry Pi 5 genutzt. Die Informationen eines EEPROMs bleiben nach einem Neustart erhalten (nicht-flüchtig).
Merkmale eines EEPROMs
- Auslesbarkeit: Durch eine niedrige Betriebsspannung lassen sich die Daten des Speicherbausteins auslesen.
- Wiederbeschreibbarkeit: Durch eine höhere Programmierspannung lassen sich die Daten des Speicherbausteins löschen und neu schreiben.
- Die Programmierzeiten eines EEPROM sind deutlich länger als die eines Flash-Speichers.
- Begrenzte Lebensdauer: Ein EEPROM hält nicht ewig. Hersteller sprechen von einer typischen Lebensdauer der gespeicherten Daten von zehn Jahren oder mehr. Angegebene maximale Schreibzyklen liegen zwischen 10.000 und einer Million.
EEPROM beim Raspberry Pi
Ein EEPROM ist beispielsweise auch im Einplatinencomputer Raspberry Pi verbaut. Der Raspberry Pi 4, 5 und 400 nutzen ein EEPROM, um zu booten. Er enthält wichtige Systemkonfigurationen und Boot-Code, der den Pi überhaupt erst starten lässt. Man kann das EEPROM mit Updates aktualisieren, um die Leistung, Stabilität und Funktionen zu verbessern. Falls der Raspberry Pi nicht bootet, kann hierfür auch ein beschädigtes EEPROM die Ursache sein.
- Mit dem Terminal-Befehl
sudo rpi-eeprom-update
kann man prüfen, ob Updates für das EEPROM vorliegen. - Ist das der Fall wird als erste Ausgabezeile „*** UPDATE AVAILABLE ***“ angezeigt.
- Mit dem Befehl
sudo rpi-eeprom-update -d -a
werden die neuen Updates installiert. - Danach startet man das System mit
sudo reboot
neu. - Gibt man nach dem Neustart erneut den Befehl
sudo rpi-eeprom-update
ein, sieht man, ob das EEPROM nun aktuell ist.
Derzeitige EEPROM-Konfiguration auslesen
Um die EEPROM-Konfiguration des letzten Boot-Vorgangs zu sehen, gebt einen den folgenden Terminal-Befehle ein:
rpi-eeprom-config
vcgencmd bootloader_config
Um die Konfiguration eines EEPROM-Images auszulesen, nutzt den Befehl:
rpi-eeprom-config eeprom.bin
Derzeitige EEPROM-Konfiguration editieren
Die folgenden Befehle laden die derzeitige EEPROM-Konfiguration in einen Text-Editor. Wenn der Editor geschlossen wird, wendet rpi-eeprom-config die aktualisierte Konfiguration auf das zuletzt verfügbare EEPROM-Release an und nutzt rpi-eeprom-update, um ein Update für das System zu planen, wenn das System neu gestartet wird. Ist die geänderte Konfiguration gleich oder leer, werden keine Änderungen durchgeführt:
sudo -E rpi-eeprom-config --edit
sudo reboot
Anwenden einer gespeicherten Konfiguration
Der folgende Befehl wendet boot.conf auf das neueste verfügbare EEPROM-Image an und verwendet rpi-eeprom-update, um ein Update zu planen, wenn das System neu gestartet wird:
sudo rpi-eeprom-config --apply boot.conf
sudo reboot