Wenn Meldungen durch die Presse gehen, dass Apple für 1 Milliarde US-Dollar die Modem-Sparte von Intel gekauft hat, fragen sich viele „Was ist eigentlich ein Modem?“ Einige erinnern sich noch an DSL-Modems und andere sogar noch an die brummenden Kästen der 80er und 90er. GIGA zeigt euch, was ein Modem ist und wofür man es heutzutage braucht.
Das Wort Modem setzt sich zusammen aus den Begriffen Modulator und Demodulator. Damit lässt sich auch schon erklären, wie diese Geräte funktionieren und wofür man sie braucht.
Wie funktioniert ein Modem?
Vereinfacht gesagt ist ein Modem ein Gerät, mit dem digitale Signale in Tonsignale (Rauschen, Piepen, Brummen, Summen) moduliert werden, die sich dann über eine Telefonleitung übertragen lassen. Am anderen Ende steht dann wieder ein Modem, das diese Töne wieder in die ursprünglichen digitalen Signale übersetzt (demoduliert). Wer schon mal versehentlich mit dem Telefon eine Faxnummer angerufen hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie sich das anhört.
In der Modem-Hardware muss also ein exaktes Verfahren programmiert sein, wie beispielsweise ein Buchstabe in eine immer identische Frequenzsequenz übersetzt wird, die am anderen Ende auch verstanden wird.
Im Laufe der technischen Entwicklungen haben sich verschiedene Modem-Typen herausgebildet und der Begriff wird immer noch fälschlicherweise mit dem „Telefon-Modem“ gleichgesetzt. Diese Geräte übertrugen die Signale über die normale Telefonleitung. Tatsächlich sind aber auch heute noch zur Übertragung digitaler Signale Modems nötig. Ein Internet-Router kann selbst die digitalen Signale nicht übersetzen – dazu ist in diesen Geräten ein Modem eingebaut.
Und auch eure Smartphones brauchen ein Modem, dass die digitalen Signale sämtlicher Internetdienste in beide Richtungen passend übersetzen kann. Das ist auch der Grund, warum ein Unternehmen wie Apple sich für die Modem-Sparte Intel interessiert. Die Modem-Chips in den Geräten entscheiden darüber, ob sie beispielsweise 5G-tauglich sind.
Welche Modem-Arten gibt es?
Im allgemeinen Gebrauch für Computernutzer begann alles mit den sogenannten Akustikkopplern. Hier steckte man einen Telefonhörer in zwei Gummimanschetten des Geräts, damit tatsächlich über das Telefon der Datenaustausch erfolgte.
Das war bei den daraus folgenden Telefonmodems nicht mehr der Fall. Die hießen nur so, weil man sie mit einem Kabel in die Buchse des Telefonanschlusses steckte und weiterhin die Telefonleitung zur Übertragung nutzte.
Parallel dazu gab es die Faxmodems: Sie beherrschten neben der normalen Signalübertragung noch den speziellen Faxstandard. Dazu gehörte unter anderem, dass sie nach dem Austausch eines „Handshake-Tons“ automatisch auf Faxempfang schalteten.
Danach entwickelten sich die Modems parallel zu den verfügbaren Leitungen. Erst gab es DSL-Modems und später dann Kabelmodems und Glasfasermodems.
Zusätzlich wurden die Funkmodems immer weiter entwickelt. Sie stecken unter anderem in Smartphones und sorgen dafür, dass ihr mit dem Handy ins Internet gehen könnt.
Ein Sonderfall sind Satellitenmodems: Sie werden häufig dort eingesetzt, wo andere schnelle Leitungsverbindungen nicht existieren. Dabei werden Satellitensignale empfangen und umgewandelt. Die Steuerungsbefehle und andere Anfragen werden vom Nutzer dann allerdings über normale Telefonleitungen gesendet. Das liegt daran, dass man als normaler Anwender üblicherweise keine Anlagen hat, um Signale auch zielgerichtet an Satelliten zu senden. Man gibt also in einem Browser beispielsweise www.giga.de ein und das wird übers Telefon ins Internet geschickt. Die Webseite selbst wird dann von der Satellitenverbindung ausgeliefert.