In Videos und Artikeln zu Filmen, Spielen, Büchern und anderen Medien hört man immer häufiger von „bekannten Tropes“ – ob das nun Fantasy-, Sci-Fi-, TV- oder Video-Game-Tropes sind. Was ein Trope überhaupt ist und wo das Wort herstammt, erfahrt ihr hier.
Trope – Bedeutung & Herkunft
Das Wort „Trope“, wie es heutzutage in Artikel und Videos verwendet wird, stammt aus dem Englischen. Mit „Tropus“ gibt es auch ein deutsches Wort, welches sich von dem ursprünglich griechischem Wort „tropé“ ableitet. Direkt übersetzt bedeutet es „Wendung“. Unter einem Trope hat man in der Literatur und Rhetorik verschiedene Stilmittel, Umschreibungen und Metaphern verstanden.
Dass der Begriff heutzutage in der Popkultur so weit verbreitet ist, hat wahrscheinlich zum einen mit der 2004 gegründeten Wiki-Seite TVTropes zu tun und zum anderen mit Medienjournalisten (und später YouTubern), die das Wort verbreitet haben.
Wenn man von einem Trope spricht, ist damit ein sich wiederholendes Motiv, Erzählmuster oder eine bestimmte Konvention in einem Werk gemeint. Dabei muss ein Trope aber nicht zwingend einem Klischee entsprechen, sondern einfach nur auffällig oft in Filmen, Serien, Romanen, Comics, Videospielen oder anderen Medien vorkommen, dass man es als erkennbares Stilmittel identifizieren kann.
Auf GIGA erfahrt ihr auch, was der Unterschied zwischen einem Sequel und Prequel ist, wie genau das Spin-Off da reinpasst und was ein Crossover ausmacht.
Beispiele für Tropes/Tropen
Unter Tropes oder Tropen versteht man die verschiedensten Konzepte, die sich immer wieder in unterschiedlichen Medien finden lassen. Schon sehr einfachen Ideen, die mittlerweile feststehenden Begriffe in der Branche sind, gehören zu den Tropen. Beispiele hierfür sind der „Anti-Held“, „Running Gag“ oder das „Deus ex Machina“ – also der Problemlösung aus heiterem Himmel, obwohl sich die Protagonisten eigentlich in einer ausweglosen Situation befinden.
Auch abstraktere Konzepte sind Tropen. So zum Beispiel die bei Kinderserien beliebte „Fünfer Truppe“, eine Gruppe aus Helden oder Freunden, die immer aus denselben eindimensionalen Charakteren bestehen: Anführer, Witzbold, Genie, Haudrauf und Beschützer. Ebenso können Objekte in einer Geschichte zum Trope werden, beispielsweise wenn sie ein „MacGuffin“ sind. So werden alle Objekte genannt, die nur dem Zweck dienen, die Story voranzutreiben. Ein „MacGuffin“ kann dabei ein versunkener Schatz, eine Superwaffe oder ein Kunstwerk sein – Hauptsache ist, dass er komplett austauschbar ist.
„Fanservice“ ist auch ein Trope – so ist die Strand-Episode in einer Action- oder Anime-Serie ein wiederholendes Element, um die Darsteller in Bademode zeigen zu können. Und auch über das Werk hinaus gehende Konzepte können zum Trope werden. Beispielsweise der „Fetisch des Autors“: So wird Regisseuren wie Quentin Tarantino oder Luis Buñuel ein Fußfetisch nachgesagt, da in ihren Werken immer wieder Barfuß-Aufnahmen vorkommen.
Die Bandbreite der Tropes ist riesig. Wenn ihr noch mehr über Tropen lesen wollt, solltet ihr euch einmal den deutschen Ableger der TVTropes anschauen.