Ohne Waschmaschine kommen die wenigsten Menschen aus. Doch wer sich ein Gerät anschafft, sollte es möglichst lange nutzen, schließlich müsst ihr ein paar Hundert Euro investieren. Doch genau bei der Robustheit patzen mehrere günstige Waschmaschinen im Test von Stiftung Warentest. Außerdem gibt es auch noch Sicherheitslücken beim Schutz vor Wasserschäden. Doch keine Angst – es gibt auch gute Modelle zu vernünftigen Preisen.
- 1.Waschmaschinen im Test bei Stiftung Warentest
- 2.Bosch WUU28T40
- 3.AEG L6FB64470
- 4.Siemens WU14UT40 – baugleich mit Testsieger von Bosch
- 5.Waschmaschinen: So viel bekommt ihr für euer Geld
- 6.Neue Spielregeln für Energie-Label
- 7.Hoher Verbrauch trotz Klasse A
- 8.Zusammenbruch nach wenigen Jahren
- 9.Vorsicht Wasserschäden
- 10.Passende Waschmaschine finden
- 11.3 wichtige Tipps für Waschmaschinen
- 12.So testet Stiftung Warentest Waschmaschinen
- 13.Schnelle Antworten auf wichtige Fragen
Waschmaschinen sind nicht gerade günstig: Von 320 bis 1.010 Euro reicht die Preisspanne der 16 Frontlader, die Stiftung Warentest (Ausgabe 11/2021) getestet hat. Trotzdem dürften die meisten Menschen nur schwer um einen Kauf herumkommen. Doch wenn man schon so viel Geld ausgibt, dann soll auch die Qualität stimmen. Um es vorwegzunehmen, das gelingt längst nicht allen Waschmaschinen im Test. Besonders die Schnäppchen enttäuschten.
Die gute Nachricht ist, dass alle getesteten Modelle saubere Wäsche abliefern. Sie erfüllen also ihren Zweck. Doch Stiftung Warentest fordert, dass die Maschinen wenigstens zehn Jahre durchhalten sollen. Und genau hier patzen mehrere billige Fabrikate. Bei fünf Maschinen konnten die Tester außerdem Sicherheitslücken im Schutz vor Wasserschäden nachweisen, kein angenehmer Gedanke. Doch kein Grund zur Panik, es gibt wirklich gute Waschmaschinen zu vernünftigen Preisen.
Waschmaschinen im Test bei Stiftung Warentest
Produkt | Bosch WUU28T40 | AEG L6FB64470 |
Preis | ||
Gesamtwertung | gut (1,6) | gut (1,8) |
Vorteile |
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Nachteile |
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Bosch WUU28T40
Die Bosch WUU28T40 (bei Amazon anschauen)ist nicht allein die beste Waschmaschine im Test. Ebenfalls mit der Gesamtnote 1,6 wurden die baugleiche Siemens WU14T40 (bei Computeruniverse anschauen) sowie die sehr teure Miele WWD320 WPS (bei MediaMarkt anschauen) bewertet. Speziell vor dem Kauf lohnt sich ein kurzer Preis-Check, denn Bosch und Siemens liegen auch preislich eng zusammen.
Echte Schwächen leistet sich die Bosch im Test nicht. Sie wäscht sehr sauber, absolviert den Belastungstest ohne Ausfallerscheinungen zu zeigen und schützt auch sehr gut vor Wasserschäden. Die Handhabung stufen die Tester als „gut“ ein, lediglich die Restlaufanzeige könnte genauer arbeiten und beim Schleudern sind andere Modelle einen Tick leiser. Doch unterm Strich ist das Testsieger-Modell ein guter Kauf, für den man derzeit rund 600 Euro einplanen muss.
AEG L6FB64470
Nicht viel, aber etwas günstiger als beim Testsieger landet ihr derzeit bei der AEG L6FB64470 (bei Amazon anschauen). Sie war zum Testzeitpunkt die günstigste Waschmaschine im Test mit Gesamtbewertung „gut“. Wenn ihr euch also die Frage stellt, welche Waschmaschine gut und günstig ist, dann ist das AEG-Modell die Antwort darauf. Auch hier sind die Preisunterschiede nicht mehr so eindeutig wie zum Testzeitpunkt, ein Vergleich lohnt sich mit dem Testsieger allemal.
Beim Waschen gibt es wenig zu meckern, die Wäsche wird sauber und auch beim Dauertest zeigt sich das Modell robust. Handhabung und Schutz vor Wasserschäden bewerten die Tester ebenfalls als gut. Lediglich die Wäsche fühlt sich beim Entnehmen noch recht hart an. Aber ihr merkt schon, dass ist Jammern auf hohem Niveau. Bei AEG kriegt ihr für gutes Geld eine gute Waschmaschine, eine faire Sache für alle.
Siemens WU14UT40 – baugleich mit Testsieger von Bosch
Bosch und Siemens machen bei Hausgeräten gemeinsame Sache, das hat sich mittlerweile rumgesprochen. Das Modell Siemens WU14UT40 (bei MediaMarkt anschauen) im Test ist tatsächlich komplett baugleich mit dem Testsieger von Bosch, nur ein anderer Markenname steht drauf.
Dementsprechend sind auch die Testergebnisse gleich und alle Vor- und Nachteile gelten für diese Maschine ebenso. Ihr könnt also auch dieses Modell kaufen, wenn es im Preis günstiger ist als die Bosch-Maschine.
Waschmaschinen: So viel bekommt ihr für euer Geld
Mehrere Hundert Euro müsst ihr für den Kauf einer Waschmaschine einplanen. Deshalb solltet ihr genau darauf achten, welches Modell ihr euch anschafft. Vor allem die Robustheit spielt eine große Rolle, denn nach aktuellen Maßstäben sollte eine Maschine locker länger als 10 Jahre durchhalten.
Stiftung Warentest gibt die Preisspanne für das Testfeld von 320 bis 1.010 Euro an. Doch wer eine gute Maschine will, ist erst ab rund 500 Euro dabei. Die Billigheimer patzen beim Durchhaltevermögen und Wasserschutz. Es lohnt sich also, lieber etwas mehr zu investieren. Die ganz teuren Modelle um 1.000 Euro schaffen es aber auch nicht an Bosch und Siemens vorbei. Vernünftig ist also, wer bei den Empfehlungen bleibt.
Neue Spielregeln für Energie-Label
Schon seit März 2021 ist die Änderung in Kraft, aber nicht jeder kauft sich ständig neue Elektrogeräte. Deshalb ist die Neusortierung bei Energielabeln immer noch eine neue Sache für viele Waschmaschinenkäufer. Die Energieeffizienzklasse gibt nach wie vor den Strom- und Wasserverbrauch bei Waschmaschinen ab. Es gibt aktuell sieben Klassen von A bis G, wobei A die sparsamsten Geräte angibt. Alles was früher „A+++“ war, ist mittlerweile umsortiert worden. Die teure Miele-Maschine im Test ist schon Klasse A, alle anderen guten sind C. Wichtig: A ist wirklich besonders sparsam, doch selbst D ist noch durchschnittlich wirtschaftlich.
Hoher Verbrauch trotz Klasse A
Haltet euch aber nicht zu lange mit den neuen Buchstaben auf, denn Stiftung Warentest hat festgestellt, dass es trotz A-Label zu hohen Verbräuchen kommen kann. Der Grund: Alle Angaben auf dem Energielabel gelten nur für ein bestimmtes Sparprogramm. Der Verbrauch in den anderen Programmen weicht davon ab. Die Tester stellten hier den bis zu vierfachen Verbrauch in anderen Waschprogrammen fest.
Zusammenbruch nach wenigen Jahren
Doch noch ärgerlicher als unklare Labels sind komplette Ausfälle im Test. Bei einem Modell von Beko löste sich im Dauertest ein Betongewicht, das krachend Mitarbeiter im Testlabor aufschreckte. Nach nur viereinhalb (simulierten) Jahren machte die Waschmaschine die Grätsche. Von insgesamt 48 getesteten Maschinen, jedes der 16 Modelle wurde in drei Exemplaren untersucht, gaben elf vorzeitig auf. Hier waren vor allem günstige Waschmaschinen betroffen. Es lohnt sich also, etwas mehr für die Anschaffung auszugeben und die ganz günstigen Angebote zu meiden.
Vorsicht Wasserschäden
Was sich bei den Maschinen unter 500 Euro auch häufte, waren Sicherheitslücken beim Schutz vor Wasserschäden. Gleich fünf Waschmaschinen fielen hier im Test negativ auf, weil sie ohne Bodenwanne kommen. Normalerweise sind Bodenwannen dazu da, um ausgelaufenes Wasser bei Undichtigkeit aufzufangen. Zusätzliche Sensoren blockieren zusätzlich den Wasserzulauf. Doch hier wird bei den ganz günstigen Modellen gespart. Das kann sich in der Praxis mit einem Wasserschaden rächen. Tipp: Lasst es nicht darauf ankommen.
Passende Waschmaschine finden
Die Trommeln der getesteten Maschinen fassen 7 bis 9 kg. Das reicht auch für vier- bis sechsköpfige Familien aus. Singles und Paare kommen mit weniger klar, für Großfamilien gibt es spezielle Modelle mit bis zu 12 kg Fassungsvermögen. Wichtig: Eine gute Waschmaschine schafft locker 10 Jahre. Manchmal soll es ja vorkommen, dass sich die Lebensumstände ändern.
3 wichtige Tipps für Waschmaschinen
Wäsche waschen ist keine Raketenwissenschaft, aber ein paar Dinge sollte man sich zu Herzen nehmen:
- Volle Trommel: Es spart Geld, wenn ihr die Trommel voll macht, das hat Stiftung Warentest auch nochmal explizit nachgerechnet. Vermeidet es also möglichst nur halb gefüllte Waschladungen.
- Wäsche sortieren: Wäsche sortieren lohnt sich, so könnt ihr mit unterschiedlichen Waschprogrammen arbeiten. Vorwäsche braucht man meist nicht, auch Kochwäsche ist nur in Ausnahmefällen noch nötig, mehr als 60 Grad Celsius braucht man in der Regel nicht. Dosiert das Waschmittel richtig, je nach Härtegrad. Hartnäckige Flecken behandelt ihr am besten mit einem Fleckenmittel vor.
- Maschine pflegen: Viel Pflege braucht eine Waschmaschine nicht, da sich aber immer Restwasser sammelt und das gute Bedingungen für Bakterien sind, solltet ihr die Waschkammer offen lassen. Ab und an lohnt sich ein Durchlauf mit dem 60 Grad Programm, Experten empfehlen als Schutz vor Verkeimung dazu ein pulvriges Vollwaschmittel.
So testet Stiftung Warentest Waschmaschinen
Bei Stiftung Warentest war nicht nur ein Waschtag angesagt, sondern im Test gleich mehrere hintereinander. Mit 40 Prozent ging es auch hauptsächlich um die Waschleistung, also etwa wie gut Handtücher oder Bettlaken sauber werden und wie es beim Flecken entfernen aussieht. Außerdem wurde die Dauer der Programme sowie die Temperaturen bei 60-Grad-Wäsche geprüft. 1.840 Mal musste jede Waschmaschine ran, das simuliert im Test eine Dauerbelastung, wie sie in der Praxis über 10 Jahre auftritt. Dieser Dauertest machte 20 Prozent der Bewertung aus. Handhabung und Umwelteigenschaften wurden mit je 15 Prozent bewertet. Der Schutz vor Wasserschäden floß mit 10 Prozent in die Wertung ein.
Schnelle Antworten auf wichtige Fragen
Welche Waschmaschine ist die Beste bei Stiftung Warentest?
Es gibt im aktuellen Test drei Modelle mit gleich guter Bewertung, die sich den ersten Platz teilen: Bosch WUU28T40, Siemens WU14T40 und Miele WWD320 WPS. Die Miele kostet rund doppelt so viel wie die baugleichen Modelle von Bosch und Siemens.
Wie teuer ist eine gute Waschmaschine?
Pi-mal-Daumen fallen rund 500 Euro für eine gute Waschmaschine an. Günstigere Modelle versagten bei Stiftung Warentest vor allem beim Dauertest und beim Schutz vor Wasserschäden.
Welche Waschmaschine eignet sich für zwei Personen?
Singles oder Paare können auch mit kleinen Maschinen und 5 kg Fassungsvermögen auskommen. Doch das passt sicher nicht für alle. Auch eine 7 oder 8 kg fassende Waschmaschine kann verwendet werden. Man wäscht dann eben weniger häufig und ist zukunftssicher aufgestellt. Alle gut bewerteten Modelle von Stiftung Warentest schaffen 8 kg, Ausnahme ist der Preistipp von AEG mit 7 kg.