Während aktuell der WLAN-Standard Wi-Fi 6 in neueren Geräten etabliert ist, sind bereits die wichtigsten Informationen zum Nachfolger Wi-Fi 7 bekannt. Warum Wi-Fi 7 aber nicht so schnell sein wird, wie angenommen, erklären wir euch hier. Außerdem listen wir Router auf, die bereits mit dem neuen Standard arbeiten.
Was ist Wi-Fi 7?
Der WLAN-Standard Wi-Fi 7 funkt wie auch bereits Wi-Fi 6E in drei statt der üblichen zwei Frequenzbänder. Das heißt zum 2,4- und 5-GHz-Band kommt nun das 6-GHz-Band hinzu (von 5,925 GHz bis 7,125 GHz). Das neue Frequenzband soll die anderen beiden entlasten. Denn je mehr Geräte in der eigenen Umgebung auf den gleichen Frequenzbändern funken, desto mehr können sie sich untereinander stören, sodass dann auch ein Wechsel des WLAN-Kanals im Frequenzband nicht mehr hilft. Der neue Standard ist dabei abwärtskompatibel zu Wi-Fi 4, 5 und 6.
Geschwindigkeit: So schnell ist Wi-Fi 7 im Vergleich
Während Wi-Fi 5 eine theoretische maximale Datenrate von 1.300 Mbit/s hatte, sind es bei Wi-Fi 6 bereits 9.600 Mbit/s. Wi-Fi 7 erhöht Wi-Fi 7 soll angeblich knapp 5 Mal so schnell funken mit 46.000 Mbit/s.
WLAN-Standard | Max. Brutto-Datenrate (Theoretisch) |
Wi-Fi 7 | 46.000 Mbit/s (im 6-, 5- und 2,4-GHz-Band) |
Wi-Fi 6 (WLAN 802.11 ax) | 9.600 Mbit/s (im 5- und 2,4-GHz-Band) |
Wi-Fi 5 (WLAN 802.11 ac) | 1.300 Mbit/s (im 5-GHz-Band) |
Wi-Fi 4 (WLAN 802.11 n) | 433 Mbit/s (im 5-GHz-Band) |
Allerdings wird wohl niemand diese Geschwindigkeit erreichen. Denn Hersteller werben nur mit einer theoretischen Geschwindigkeit, der sogenannten „maximalen Brutto-Datenrate“. Die tatsächliche Leistung – die sogenannte „maximale Nutzdatenrate“ – ist unter anderem davon abhängig, wie viele WLAN-Antennen sowohl Router als auch Empfänger-Geräte haben, wie weit die Geräte voneinander entfernt stehen und welche Hindernisse zwischen ihnen vorkommen.
Beim etablierten WLAN-Standard Wi-Fi 5 beispielsweise ist die maximale Brutto-Datenrate 1733 Mbit/s. Die maximale Nutzdatenrate ist mit 860 Mbit/s aber nur knapp halb so schnell. Ansatzweise realistisch ist in der Praxis also eher die Hälfte der angegebenen maximalen Geschwindigkeit. Das wären bei Wi-Fi 7 dann also 23 Mbit/s (siehe hierzu auch diese AVM-Tabelle zu Brutto-Datenraten vs. Nutzdatenraten).
Grundsätzlich kann man sich merken, dass die tatsächliche WLAN-Geschwindigkeit deutlich unter den angegebenen Werten der Hersteller liegt und man sich dann nicht über ein „langsames WLAN“ wundern muss.
Wann wird Wi-Fi 7 veröffentlicht?
Die ersten Wi-Fi-7-Geräte wurden bereits zertifiziert und vor allem bis Ende des ersten Quartals 2024 werden noch weitere folgen. Router oder Geräte, die vorher in den Handel gekommen sind, verwenden dann in der Regel die Vorabspezifikation von Wi-Fi 7. Entsprechende Geräte können aber nachträglich eine entsprechende Zertifizierung erhalten.
Welche Fritzboxen und andere Router unterstützen Wi-Fi 7?
Die folgenden WLAN-Router gibt es bereits mit Wi-Fi 7 zu kaufen
- Asus ROG Rapture GT-BE98
- Linksys Velop Pro 7
- Netgear Nighthawk RS700
- TP-Link Archer BE800
- TP-Link Deco BE65
AVM hat bereits folgende Modelle mit Wi-Fi-7-Unterstützung angekündigt:
- FritzBox 5690 Pro
- Fritzbox 5690 XGS
- FritzBox 6670 Cable
Fazit zu Wi-Fi 7
Der neue WLAN-Standard sieht auf dem Papier gut aus, wird aber wie alle vorherigen WLAN-Standards in der Praxis deutlich langsamer sein als angegeben. Wer eine wirklich schnelle Internetverbindung braucht, nutzt am besten eine entsprechende Kabelverbindung, da hier die maximale Nutzdatenrate deutlich höher ist. Für die meisten Bedürfnisse, vor allem im privaten Bereich, dürfte Wi-Fi 6 auch weiterhin ausreichen. Aktuelle Fritzboxen wie die 7530 AX oder 7590 AX unterstützen Wi-Fi 6.