Ein Blick auf einen Sternenhimmel lohnt sich erst, wenn es stockdunkel ist. Vor allem künstliche Lichter können das Spektakel im All aber beeinträchtigen. Eine Karte zeigt euch Orte, bei der eine besonders hohe „Lichtverschmutzung“ auftritt. So findet ihr schnell besonders dunkle Orte auf der Welt.
Lichtverschmutzung wird durch verschiedene, menschlich bedingte Faktoren verursacht. So wird der Blick auf den Himmel unter anderem durch beleuchtete Gebäude, Autos und Laternen beeinträchtigt. Auf dem Boden ist diese Beleuchtung oft unverzichtbar, der Blick auf den Himmel wird dadurch aber stark beeinträchtigt. Auf der „Lightpollutionmap“ können vor allem Nachtfotografen und Sternengucker Gebiete entdecken, bei denen die Lichtverschmutzung nicht ganz so hoch ist. Die Karte kann kostenlos angesehen werden. Ihr findet sie hier: Zur Ansicht.
Wo gibt es am wenigsten Lichtverschmutzung? Diese Karte weiß es
Die Karte ist einfach zu lesen. Anhand verschiedener Farben wird die Stärke der Lichtverschmutzung angezeigt. Sehr beleuchtete Gegenden sind rot markiert. Grüne und gelbe Markierungen geben eine mäßige Verschmutzung an. Wer möglichst ungestört Sterne ansehen will, sollte nach grauen und blauen Gebieten Ausschau halten. Meist muss man für solche Flecken aber weit aus zivilisierten Gegenden hinausfahren. Dicht besiedelte Flächen weisen in der Regel auch eine hohe Lichtverschmutzung auf. Beim ersten Blick auf die Karte stellt man zum Beispiel schnell fest, dass in den Vereinigten Staaten und auf Europäischem Gebiete besonders große Flächen gelb bis rot markiert sind, während Wüstengegenden in Afrika komplett schwarz bleiben.
Was ist Lichtverschmutzung? In diesem Video wird es erklärt:
Lichtverschmutzung auf Karte: Dunkle Orte auf der Welt erkennen
Die Karte bietet noch einige Zusatzinformationen. Drückt man auf einen bestimmten Ort, findet man Informationen wie Koordinaten, die Gesamthelligkeit, die künstliche Helligkeit sowie deren Verhältnis und den „SQM“-Wert (Sky Quality Meter). Eine hohe SQM-Angabe steht dabei für eine niedrige Lichtbelastung.
Man kann sich auf der Karte entweder frei bewegen oder über das Suchfeld links oben gezielt nach Plätzen suchen. Rechts oben kann man verschiedene Datenquellen auswählen. So kann man sich auch Angaben für frühere Jahre anzeigen lassen. Im Vergleich erfährt man, wie sehr die Lichtverschmutzung im Laufe der Zeit immer weiter zunimmt.
Ist Lichtverschmutzung schädlich?
Lichtverschmutzung bezieht sich auf die unerwünschte oder übermäßige Beleuchtung in der Umwelt, die die natürliche Dunkelheit der Nacht stört. Sie tritt auf, wenn künstliches Licht unnötig in die Atmosphäre gestreut wird, anstatt nur auf die gewünschten Bereiche gerichtet zu sein. Das kann dazu führen, dass der Nachthimmel aufgehellt wird und astronomische Beobachtungen erschwert werden. Lichtverschmutzung kann auch negative Auswirkungen auf die Tierwelt haben, indem sie die natürlichen Rhythmen von Pflanzen und Tieren stört, insbesondere bei nachtaktiven Arten.
Übermäßige Lichteinstrahlung verschlechtert also nicht nur für Fotografen und Astronomen die Sicht auf weit entfernte Sterne. Tiere wie Vögel sowie Insekten können ebenfalls durch künstliche Lichtquellen und fehlende Dunkelheit beeinträchtigt werden. Auch der menschliche Schlaf wird dadurch verschlechtert. Lichtquellen können demnach die Bildung des Schlafhormons Melatonin beeinflussen, was sich in einem schlechten Schlaf auswirkt. Insgesamt ist die Lichtverschmutzung also als schädlich betrachtet, da sie nicht nur die Umwelt und die Tierwelt beeinträchtigen kann, sondern auch negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit mit sich bringt.