Der Sonos Ace ist der erste Bluetooth-Kopfhörer der Lautsprecher-Spezialisten. Die Technik hat es in sich – der Preis allerdings auch.
Der erste Kopfhörer von Sonos ist teuer
Schon lange wurde spekuliert, jetzt ist es offiziell: Der für seine Multiroom-Lautsprecher bekannte Hersteller Sonos bringt mit dem „Ace“ seinen ersten Kopfhörer auf den Markt. Ein großer Schritt, bei dem sich vorab schon die Frage gestellt hat, was genau die Kalifornier an Mehrwert gegenüber Marktbegleitern wie JBL, Bose, Sony oder auch Apple (AirPods!) bieten können.
Fangen wir aber mit Preis an, denn der ist eine mutige Ansage: Stolze 499 Euro (UVP) werden für den Sonos Ace aufgerufen. Das ist ganz klar in der Premium-Klasse positioniert – und sogar dort in den oberen Gefilden. Zum Vergleich: Das Kopfhörer-Topmodell von Sony, der WH-1000XM5 (bei Amazon anschauen), ist im Handel für rund 300 Euro zu finden. Der Bose QuietComfort Ultra (siehe Amazon) liegt bei knapp 380 Euro. Sonos tritt vom Preis her direkt gegen Apple an, denn die begehrten AirPods Max kosten über 500 Euro (bei Amazon anschauen).
Technische Daten und Verfügbarkeit
- Abmessungen: 191 x 160 x 85 mm
- Gewicht: 312 g
- Bluetooth 5.4
- Active Noise Cancelling (ANC)
- 3D-Audio (Dolby Atmos mit dynamischer Kopferfassung)
- 8 Mikrofone
- Trageerkennung
- TV-Audio-Swap mit Sonos Arc
- Verlustfreies Audio mit aptX Lossless oder per USB-C-Verbindung
- Akku: Laufzeit mindestens 30 Stunden, unterstützt Schnellladen
- austauschbare Ohrpolster
- Farben: Schwarz oder „Soft Weiß“
Der Sonos Ace ist ab dem 5. Juni 2024 in Deutschland, Österreich, Polen, und der Schweiz erhältlich. Vorbestellt werden kann der Kopfhörer ab sofort auf der Herstellerseite.
Sonos Ace: Randvoll mit Technik, trotzdem schlank
Bei dem Preis müssen gute Technik-Argumente her – und Sonos liefert ab. Dazu gehören die Basics, wie etwa Active Noise Cancelling (ANC) und eine Akkulaufzeit von 30 Stunden oder mehr. Der Hersteller verspricht „großartigen HiFi-Sound“ bei höchster Präzision und Klarheit. Ob das zutrifft, werden demnächst ausführliche Tests zeigen. Wer aber ein Sonos-System zuhause betreibt, wird wahrscheinlich zustimmen: Mit seinen Lautsprechern hat Sonos selbst die Messlatte in eine sportliche Höhe gelegt.
Das Design orientiert sich an bewährten Tugenden: Sachlich, zurückhaltend, klar in der Form. Das Sonos-Logo ist dezent auf der rechten Muschel aufgetragen, wenige silberfarbene Elemente (Mikrofongitter, Bügel, Bedienelement) kommunizieren die Preisklasse. Für das Gehäuse wird hochwertiger Kunststoff verwendet, auffällig ist zudem die schlanke Bauform. Diese wurde unter anderem dadurch ermöglicht, dass Sonos die elektronischen Bauteile auf mehrere Platinen verteilt und um die Treiber herum platziert hat. Das spart Platz, ist aufwendig, wahrscheinlich teuer in der Herstellung und so nur äußerst selten anzutreffen – die Apple AirPods Max lassen grüßen. Bei der Bedienung setzt Sonos auf Hardware-Buttons und verzichtet auf Touch-Flächen.
Die entscheidenen Unterschiede zur Konkurrenz sind erst zu finden, wenn man etwas tiefer einsteigt. Der Ace lässt sich mit einem Tastendruck (am Kopfhörer oder in der Sonos-App) mit der Soundbar Arc verbinden, sodass die Wiedergabe von „alle hören mit, wahrscheinlich auch die Nachbarn“ zu einem sehr persönlichen Heimkino-Erlebnis wechselt. Die Wiedergabe erfolgt auf Wunsch in 3D-Audio mit Dolby Atmos (mit dynamischem Head Tracking). Im Laufe des Jahres soll mit der TrueCinema-Technologie ein besonderer Trick dazukommen: Eine Klangabstimmung, die das heimische Wohnzimmer nachahmt. „Für ein realistisches Erlebnis, mit dem man vergisst, dass man einen Kopfhörer trägt,“ so der Hersteller.
Sonos hat sich offenbar eingehend mit dem Thema „Orientierung“ beschäftigt. Gleich mehrere clevere Details sorgen dafür, dass man den Kopfhörer niemals verkehrt herum aufsetzt. Die Auskleidung der Gehäuse ist verschiedenfarbig und mit Aufdruck („R“ bzw. „L“) versehen. Der Bügel besitzt an beiden Seiten einen Einschnitt, der die Form verjüngt und nach vorne deutet. Der links platzierte Sonos-Schriftzug auf dem rechten Gehäuse gibt die Leserichtung vor und deutet ebenso nach vorne.
Immer mit der Ruhe
Sonos hat sich ganz schön viel Zeit gelassen. Nun ist es endlich soweit und der Ace tritt in den Ring, um etablierten Schwergewichten den Rang streitig zu machen. Ob das gelingen wird, ist noch offen – die technischen Daten, das durchdachte Design und die Integration in bestehende Sonos-Heimkino-Setups (Sound-Swap mit Soundbar, Bedienung über die Sonos-App) stimmen mich aber optimistisch. Das könnte tatsächlich der Kopfhörer sein, auf den Sonos-Fans so lange gewartet haben.