Mit dem iMac 5K hat Apple bei der Vorstellung vor drei Wochen für offene Münder gesorgt. Wir konnten den neuen All-in-One-Rechner mit 27-Zoll Retina-Display jetzt testen.
In diesem Jahr, 2014, hat Apple in Sachen iMacs zunächst im Sommer nur einen Einsteiger-Rechner veröffentlicht – billiger, aber auch schwächer als die bisherigen Modelle. Das Highlight präsentierte der Hersteller erst im Oktober: den „iMac mit Retina 5K Display“. Während sich die Ausstattung nur wenig von den anderen Modellen unterscheidet, hat Apple die Pixelzahl für das neue Modell mit 4 multipliziert.
Was leistet der Rechner? Für wen ist er geeignet? Wir haben den iMac mit 27-Zoll-Retina-Display getestet.
iMac 2014 im Test: Das 5K Retina-Display
Zweifelsohne ist das Retina-Display das wichtigste Merkmal des neuen Macs. Mit dem 27 Zoll großen 5K-Display stößt Apple an die Grenze des technisch möglichen (zumindest für den Consumer-Bereich). Dieser iMac ist der erste All-in-One-Rechner mit so vielen – genau gesagt 14,9 Millionen – Pixeln. Sogar „reine“ Displays mit einer solchen Auflösung muss man mit der Lupe auf dem Markt suchen.
Die technischen Grenzen nehmen wir an einer Stelle besonders wahr: Es gibt noch keinen standardisierten Bus, mit dem das Display in voller Auflösung angesteuert werden könnte (Target Display Mode). DisplayPort 1.2 schafft bei 60 Herz die Übertragungsrate für „lediglich“ 4K-Displays. Folge: Der 5K-iMac kann nicht wie die bisherigen Modelle als Bildschirm für einen anderen Rechner oder MacBook eingesetzt werden. Auf eine datenreduzierte Lösung verzichtete Apple.
Auch intern musste sich Apple etwas einfallen lassen, um auf die 5K-Auflösung zu gelangen. In aller Kürze: In den Einstellungen gibt Apple für die Skalierungsgröße Vergleichswerte eines normalen Displays an. Alle Darstellung wird vergrößert, um nicht mit der Lupe lesen zu müssen und um die hohe Schärfe zu erreichen. Ab der Einstellung „Sieht aus wie 3200 x 1800“ arbeitet das Display mit 30 statt 60 Herz. Für Bildbearbeitung kein Problem, für Spiele und Videos schon eher.
Pixelmonster ohne sichtbare Pixel
Standardeinstellung – und sinnvoll – ist aber die Größe „Sieht aus wie 2560 x 1440“ (die „echte“ Pixelzahl ist übrigens 5120 x 2880 Pixel). Was sehen wir? Wir sehen so viele Pixel, dass keine Pixel zu sehen sind. Das Hintergrundbild des Schreibtischs, die Felsstrukturen, entfaltet nun sein gesamtes Potential. Plötzlich wird klar, warum Apple genau dieses Motiv in OS X Yosemite integriert hat…
Jede Schrift, jedes Icon, jede optimierte Webseite, alles ist viel schärfer, feiner und lesbarer als auf einem normalen Bildschirm. Apple argumentiert für die Auflösung, dass man auch bei 4K-Videoschnitt noch Platz für Bedienfelder habe. Nun, das benötigt nicht jeder. Aber Fakt ist, dass einfach ALLES besser aussieht.
Alles? Sagen wir: fast alles. Es gilt natürlich in erster Linie für Inhalte, die in sehr hoher Auflösung vorliegen. HD-Videos reizen die 5K nicht aus. Hier muss man schon sehr genau hinsehen, um die Pixelstruktur beim normalen iMac zu erkennen – und beim Retina-Bildschirm eben nicht.
Bei Software, die immer noch nicht auf dem Stand der Zeit ist, wirkt die Schrift etwas verwaschen. Das MacBook Pro gibt es bereits seit 2012 mit Retina Display – alle wichtigen Programme sollten also mittlerweile vernünftig designed sein.
Apropos MacBook Pro: So ein 27-Zoll-Display ist einfach eine ganz andere Hausnummer als das eines Laptops (13 oder 15 Zoll). Privat bin ich MacBook-Käufer – neuerdings ist der iMac eine echte Option. Aber genug vom Bildschirm, werfen wir noch einen Blick auf die weiteren Qualitäten des 5K-Rechners.
Nächste Seite: Gehäuse, Leistung, Ausstattung des iMac 5K im Test