Die Belichtungszeit bestimmt neben der Blende und dem ISO-Wert die Lichtmenge, die beim Fotografieren zur Verfügung steht. Darüber hinaus bildet sie die vierte Säule der Fotografie-Grundlagen - die Brennweite mit eingenommen natürlich. Wir zeigen euch, wie man die Belichtungszeit berechnet und welche sich für welches Motiv am besten eignet.
Bei der Belichtungszeit geht es, wie der Name schon sagt, um die richtige Belichtung. Neben den technischen Mitteln der Kamera zur Regulierung der Lichtmenge und Lichtsensibilität ist die Lichtsituation des Motivs aber ebenso tragend für die prinzipielle Belichtung auf dem letztendlichen Foto. Darüber hinaus kann die Belichtungszeit bewusst als künstlerisches Gestaltungsmerkmal verwendet werden. Wie genau, erfahrt ihr weiter unten.
Die Belichtungszeit: Definition und Tragweite
Die Belichtungszeit wird auch als Verschlusszeit (in Englisch Shutter Speed) bezeichnet und wird in Sekunden s angegeben. Sie gibt die Dauer an, die der Sensor (bei einer digitalen Kamera) oder der Film (bei einer analogen Kamera) dem Licht ausgesetzt ist, um ein Bild aufzeichnen zu können. Für zwei Dinge ist die Belichtungszeit relevant:
- Sie kann darüber entscheiden, ob ein Bild über- oder unterbelichtet ist.
- Sie kann auch darüber entscheiden, ob ein Bild scharf oder verwackelt/unscharf ist.
Die richtige Belichtungszeit berechnen
Für Fotomotive, die sich nicht bewegen, gilt die Faustregel: Die Belichtungszeit sollte mindestens dem Kehrwert der Brennweite entsprechen. Beispiel: Habt ihr eine Brennweite von 50 mm, dann sollte die Belichtungszeit mindestens 1/50s betragen, bei einer Brennweite von 200 mm dementsprechend 1/200 s.
Bei sich bewegenden Objekten kann die Belichtungszeit zwei Auswirkungen haben:
- Eine kurze Belichtungszeit friert die Bewegung quasi ein. Bei einem sich drehenden Propeller wird der Propeller dabei so abgelichtet, dass es den Eindruck macht, er würde sich gar nicht bewegen.
- Bei einer längeren Belichtungszeit wird das sich bewegende Element unschärfer, manchmal auch verwackelt. Der sich bewegende Propeller erscheint auf dem Bild also als unscharfer Kreis. Man spricht auch von dynamischer Bewegungsunschärfe.
Belichtungszeit, Blende und Lichtwert in einer Tabelle
Im Zusammenhang von Belichtungszeit und Blende ist auch immer wieder von dem Lichtwert die Rede. Andere Quellen reden auch von dem Exposure Value (EV). Der Lichtwert berechnet sich aus dem Logarithmus zur Basis 2 der Blendenzahl zum Quadrat durch die Belichtungszeit. Der Lichtwert gibt an, welches Verhältnis von Belichtungszeit und Blende notwendig ist. Dieses Verhältnis ist für jeden ISO-Wert jeweils anders. Bei ISO 100 sehen die Lichtwerte wie folgt aus:
LW | 1/2 s | 1/4 s | 1/8 s | 1/15 s | 1/30 s | 1/60 s | 1/125 s | 1/250 s |
f/32 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
f/22 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
f/16 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
f/11 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 |
f/8 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
f/5,6 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
f/4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
f/2,8 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
f/2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
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Bildquelle: Anatoleya, KievnataliS