Sich nach dem unflexiblen Fernsehprogramm zu richten, ist in Zeiten von Streaming-Diensten wie Netflix und Co. längst überholt. Doch wie bekommt ihr die Streaming-Plattformen und andere Apps auf den Fernseher? Android-HDMI-Sticks sind kleine Micro-PCs, die das Betriebssystem von Google ohne Tablet oder Smartphone für euren TV verfügbar machen. Damit werden beliebte Apps, Spiele und Dienste direkt von der Couch auf den großen Bildschirm geholt.
Günstiger Android-HDMI-Stick von Google: Der neue Chromecast
Ende September stellte Google auf dem Nexus Event den neuen Chromecast vor. Der HDMI-Stick ist eine Neuauflage des ursprünglichen Dongles und wurde nicht nur äußerlich komplett überarbeitet. Der neue Chromecast bietet mit dem WLAN-Standard WLAN ac und 5 GHz-Frequenzen deutlich schnellere Übertragungsraten – für TV-Streaming-Dienste ein absolutes Muss. Als Betriebssystem läuft auf dem HDMI-Stick eine abgespeckte Version von Google TV – diese wiederum basiert auf Android. Die Einrichtung des Chromecast könnte dabei einfacher nicht sein: Über den HDMI-Eingang verbindet ihr den Stick mit dem Fernseher, Strom bekommt er über einen USB-Port oder mittels eines Netzteils. Für nur 39 Euro und dank simpler Bedienung ist der Chromecast kein Geheimtipp mehr und eine sehr gute Option bei der Suche nach dem passenden HDMI-Stick.
Fire TV Stick: der perfekte HDMI-Stick für Amazon Prime-Kunden
Der Fire TV Stick ist der kleine Bruder von Amazons Streaming Box Fire TV und mittlerweile bereits in der zweiten Generation erhältlich. Mithilfe einer kleinen (optionalen) Sprachfernbedienung fällt die Suche nach neuen Serien, Infos zu Schauspielern oder die Navigation zum neuesten Spiel noch leichter. Vom HDMI-Stick des Versandhändlers profitieren besonders Amazon-Prime-Kunden, die mit Prime Video aus zahlreichen Filme, Serien wählen oder Zugriff auf die exklusiven Amazon Originals haben. Den Fire TV Stick gibt es mit herkömmlicher Fernbedienung bereits für 39,99 Euro – mit einer Sprachfernbedienung wird der kleine HDMI-Stick noch einmal 10 Euro teurer. Auf dem Fire TV Stick läuft Amazons eigenes Betriebssystem (Fire OS), das ebenfalls auf Android basiert.
Leistungsstark: Orbsmart S85mini mit Android 4.4
Mit 1 GB Arbeitsspeicher, einem Vierkern-Prozessor sowie Android 4.4 holt der HDMI-Stick von Orbsmart weit mehr als Streaming-Dienste ins heimische Wohnzimmer – auch eine Vielzahl an Android-Spielen kann über den Stick bezogen und ausprobiert werden. Über die HDMI-Schnitstelle des Fernseher wird auch dieser Android-Stick angeschlossen. Der Orbsmart S85mini unterstützt die Wiedergabe von Filmen in Full HD und für die bestmögliche Wiedergabe den Videocodec H.265 (HEVC). Kleiner Nachteil: Im Lieferumfang ist keine Fernbedienung enthalten, der Hersteller selbst empfiehlt für die Steuerung eine drahtlose Maus/Tastatur-Kombination. Preislich schlägt der Stick aktuell mit rund 65 Euro zu Buche.
Android-HDMI-Stick für Einsteiger: der TVPeCee MMS-854.wifi von Pearl
Als gutes und günstiges Einsteiger-Modell läuft der TVPeCee ebenfalls kinderleicht über HDMI sowie ein passendes Netzteil und wird von Android 4.0 angetrieben. Ausgestattet mit einem Single-Core-Prozessor mit 800 MHz und 512 MB Arbeitsspeicher ist er zwar nicht die schnellste Option der aktuellen HDMI-Sticks, für eine ruckelfreie Wiedergabe von Full-HD-Inhalten reicht es aber dennoch. Praktisch: TVPcCee gibt es zusätzlich auch in teureren Versionen mit mehr Leistung. Der TVPeCee MMS-874.Dual-Core beispielsweise ist in etwa doppelt so leistungsstark (und doppelt so teuer) – der TVPeCee MMS-884.quad bietet hingegen direkt vier Prozessorkerne mit 1,6 GHz, 1 GB Arbeitsspeicher sowie Android 4.2.2. Letztere Variante frisst mit 129 Euro allerdings auch ein etwas größeres Loch in den Geldbeutel.
Fazit: Auf den Einsatz kommt es an
Welcher der beste HDMI-Stick mit Android ist, hängt stark davon ab, was man damit machen möchte. Währen Chromecast und Fire TV sich optimal für das Streaming von Medien – insbesondere Filme – eignen, sind die anderen vorgestellten Produkte praktisch eigene Mini-Rechner, mit denen man ein vollwertiges Android nutzen kann. Diese lassen sich an einem Monitor, entsprechende Peripherie vorausgesetzt, fast schon als vollwertiger Rechner einsetzen – sie kosten aber auch entsprechend mehr.
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