Hat Google etwa aufgegeben? Jahrelang stellte der US-Konzern detaillierte Verbreitungszahlen zu den einzelnen Android-Versionen zur Verfügung. Seit Monaten herrscht aber merkwürdige Stille. Ein Vergleich mit der iPhone-Konkurrenz zeigt, weshalb Google den Dienst womöglich sang- und klanglos eingestellt.
Dass Android ein Update-Problem hat, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Trotz unzähliger Versuche Googles, die Auslieferung von Softwareupdates zu beschleunigen, läuft die überwiegende Mehrzahl an Android-Smartphones- und Tablets auf einer veralteten Android-Version. Das Debakel ließ sich jeden Monat in den Android-Versionszahlen ablesen, die Google bereitgestellt hat – zumindest bisher.
Android-Versionsverteilung: Seit Monaten keine neuen Zahlen
Seit mehreren Monaten hat der Suchmaschinenanbieter keine neuen Android-Versionszahlen mehr veröffentlicht. Die letzten Zahlen stammen aus dem Oktober 2018 und sind damit mehr als 5 Monate alt, wie PhoneArena berichtet. Mit einem Hinweis vertröstet Google alle, die auf neue Zahlen warten: „Ein Update erscheint bald, am Datenfeed werden Wartungsarbeiten durchgeführt“, heißt es.
Zwar können Wartungsarbeiten durchaus mal länger dauern. Dass das Update am Datenfeed bislang aber knapp ein halbes Jahr in Anspruch nimmt, ist mehr als ungewöhnlich. Das gilt insbesondere für ein Unternehmen wie Google, das bekanntermaßen nicht an Mitarbeitern knapsen muss.
Hier hat Android im Vergleich zum iPhone die Nase vorn:
iPhone-Vergleich: Sind Google die Android-Zahlen zu peinlich?
Ein Blick auf die Zahlen vom Oktober 2018 verrät, weshalb Google die Android-Versionsverteilung offenbar eingestellt hat. Mit 28,1 Prozent war Android 7.x Nougat führend – und damit eine Android-Version, die bereits zum damaligen Zeitpunkt mehr als zwei Jahre auf dem Buckel hatte. Das aktuelle Android 9 Pie kam hingegen auf jämmerliche 0,1 Prozent. Zum Vergleich: iOS 12 war damals bereits auf 60 Prozent aller iPhones und iPads installiert.
Bisher hat Google auf Nachfragen, weshalb die Android-Versionsverteilung nicht mehr aktualisiert wird, nicht geantwortet. Bis ein Statement des Konzerns vorliegt, bleibt die Vermutung, dass Google die Zahlen schlicht und ergreifend zu peinlich sind, um sie zu veröffentlichen.