Aus dem heutigen Haushalt und in Büros ist es nicht mehr wegzudenken: das Telefon. Aktuelle tragbare Telefone gleichen bereits einem vollwertigen Computersystem, bei der Erfindung vor über 150-Jahren sah es allerdings noch anders aus. Doch wer hat das Telefon erfunden – und wann?
Sein 150-jähriges Jubiläum feierte die erste Fernsprechanlage am 25. Oktober 2011. Entgegen der üblichen Annahme ist der Erfinder des Telefons dabei nicht der Schotte Alexander Graham Bell, sondern ein Deutscher.
Erfinder des Telefons: Reis, Bell, Meucci
Vor über 150 Jahren, im Oktober 1861 stellt der deutsche Lehrer Phillip Reis den Prototypen des ersten Telefons dar. Bei den ersten durch eine Leitung gesprochenen Worten soll es sich um den Satz „Das Pferd isst keinen Gurkensalat“ handeln. Die Wörter wurden über Membranen übertragen, die Schwingungen in einem Stromkreis verursachten. Innerhalb eines hölzernen Resonanzkörpers wurden die Sprachsignale dann verarbeitet. Zu großer Berühmtheit lange es für den Lehrer aus Friedrichsdorf mit der Erfindung des Telefons allerdings nicht, auch wenn Reis das Wort „Telephon“ für den Fernsprecher bereits etablierte.
Den Ruhm für die Erfindung des Telefons schnappte sich vielmehr der Schotte Alexander Graham Bell. Dieser führte die Vorarbeit von Reis weiter. Im Februar 1876 stellte er einen ersten Patentantrag. Nur zwei Stunden später folgte ihm Elisha Gray mit einer ähnlichen Idee. Bells Antrag wurde vor seinem Konkurrenten akzeptiert. Mehrere Prozesse bezüglich der Patentvergabe folgten, Bell konnte aus diesen allerdings als Sieger hervorgehen.
Wer hat das Telefon erfunden?
Bell erweiterte das Telegraphensystem und entwickelte dieses ein Jahr lang. Seine ersten Worte, die per Fernsprecher übermittelt wurden, waren „Mr. Watson, come here – I want to see you.“. Neben Reis, Gray und Bell gibt es mit Antonio Meucci einen weiteren Tüftler, dem die Erfindung des Telefons zugesprochen werden könnte. Meucci gelang es bereits 1860 Sprache über eine Fernsprechverbindung zu übertragen. Der Italiener verwendete die Einrichtung, um mit seiner kranken Frau im Nebenzimmer kommunizieren. Die Unterlagen für seine frühe Version des Telefons musste Meucci allerdings aus Geldmangel verkaufen, auch ein Patent konnte er so nicht anmelden. Bell gelangte an diese Unterlagen und verwendete diese für seine Weiterentwicklung. Auch hier konnte Bell rechtlich nicht von Meucci belangt werden.
Das erste „Handy“, Dynatac 8000x, erschien im Juni 1983 und wurde von Motorola veröffentlicht. Während heutige Smartphones nur einige Gramm auf die Waage bringen, mussten damals noch ganze 800g geschleppt werden. Beschweren wir uns heute über kurze Akku-Laufzeiten, reichte die Ladung beim ersten Handy nur für ein Gespräch mit einer Dauer von 30 Minuten.
Bei uns erfahrt ihr auch, wer das Internet erfunden hat.
Bildquellen: microvector, mongione, BrAt82