Welche Fotobearbeitung für Mac taugt für den ambitionierten Hobby-Fotografen? Einer der Top-Kandidaten ist Pixelmator Pro. Wir haben die Software genauer unter die Lupe genommen.
Es war ein Fehlstart: Nach der Veröffentlichung im letzten Jahr hagelte es schlechte Bewertungen für Pixelmator Pro. Die Entwickler arbeiteten fleißig an ihrem Produkt, erst vor wenigen Wochen erschien ein weiteres Update. Wie weit ist die Software jetzt? Kann man sie empfehlen?
Pixelmator Pro bietet eine andere Bedienoberfläche als Pixelmator (weiterhin eine Top-Software für sehr viele Amateur-Zwecke). In der Pro-App ist alles übersichtlich in einem großen Fenster untergebracht. Es erinnert an die in macOS-integrierte Software Fotos, nur eben mit weit mehr Möglichkeiten. Manche Funktionen laufen nicht-destruktiv, der Nutzer kann sie also nachträglich noch anders einstellen. Ein Überblick in Bildern:
Technisch nutzt Pixelmator Pro das Betriebssystem optimal, unter anderem mit Zugriff auf das Metal-2-Framework, Core ML und Machine Learning. Zudem unterstützt die Fotosoftware alle wichtigen macOS-Funktionen, die man sich nur wünscht: angefangen von Quick Look über Versionen und die FaceTime-Kamera bis hin zum P3-Farbprofil.
Pixelmator Pro im Test: Fazit
Pixelmator ist eine überzeugende Fotosoftware für den Mac. In Sachen Bedienung und Leistung ist sie sehr gut an das Betriebssystem macOS angepasst.
Wer angesichts des Zusatzes „Pro“ denkt, Pixelmator Pro ist nur etwas für Profis, täuscht sich: Mit der aufgeräumten Oberfläche dürfte sich manch Amateur hier sogar besser zurechtfinden als im Pixelmator.
Da ist schon eher die Frage, ob jeder Profi jede Funktion wiederfindet, die er sich wünscht. Denn natürlich gibt es reichlich Luft nach oben. Ein Neukauf dürfte sich aktuell für die wenigsten Besitzer des „normalen“ Pixelmators lohnen. Wer aber heiß auf die Bedienoberfläche oder die nondestruktive Bearbeitung ist, dem können wir sagen: Nach dem kleinen Fehlstart im Herbst 2017 verdient die Software nun definitiv eine Empfehlung.
Download: Das Pixelmator-Team bietet eine Testversion und vertreibt die App hier über den Mac App Store:
Das hat uns an Pixelmator Pro gefallen
- Die technische Leistung und das Tempo von Pixelmator Pro überzeugt.
- Die App bietet vielfältige, gute Funktionen und Werkzeuge – von der RAW-Entwicklung über Verzerrungen bis hin zu den Pinseln.
- In viele Funktionen von Pixelmator Pro arbeitet man sich wesentlich schneller als beim Konkurrenten Affinity Photo ein.
- Die gewünschten Werkzeuge und Werkzeugeinstellungen findet man in den meisten Fällen sehr schnell an Ort und Stelle – statt verteilt über mehrere Fenster.
- Die aufgeräumte und übersichtliche Oberfläche von Pixelmator Pro ist besonders auf großen Bildschirmen viel angenehmer als die von Pixelmator.
- Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut.
Unter anderem das Reparieren-Tool nutzt das Machine Learning von macOS. Funktioniert es gut? Im kurzen Video oben zeigen wir ein Beispiel.
Das hat uns nicht so gut gefallen
- Die nicht-destruktive Bearbeitung betrifft nur einige Funktionen, vor allem die Farbanpassungen. Bei RAW-Dateien legt man sich aber mit der Entwicklung fest. Wer zum Beispiel Retusche durchführen möchte, entwickelt vorher das RAW-Bild. Ebenen können helfen, manche Funktionen doch noch rückgängig zu machen.
- Einen Absturz mussten wir in ein paar Stunden Arbeit verzeichnen. Da keine Daten verloren gingen, immerhin kein großes Unglück.
Das sollte man noch zu Pixelmator Pro wissen
- Pixelmator Pro verwendet mit .pxd ein anderes Dateiformat als Pixelmator. Man kann ein Bild aber für das klassische Pixelmator exportieren. Auch Adobe-Dateien werden unterstützt.
- Die Software ist gut eingedeutscht.
- Alternativen zu Pixelmator Pro sind neben Pixelmator die Mac-Programme Photoshop Elements und Affinity Photo.
- Die Entwickler haben für Pixelmator Pro noch einiges geplant. Ein großes Update soll unter anderem einen „modernen Weg, um Bilder für das Web vorzubereiten“ sowie fortschrittliche Text-Editing-Tools bringen.