Bisher habe ich Parameter vorgestellt, mit denen Robocopy Dateien und Ordner von A nach B kopiert. Bei einer Spiegelung brauchen wir aber etwas anderes. Dabei geht es darum, eine 1:1-Kopie einer Ordnerstruktur an anderer Stelle zu erzeugen und dafür zu sorgen, dass beide Ordner jederzeit gleich bleiben. Die bisherigen Parameter würden das Zielverzeichnis nur immer weiter füllen. Dort blieben Dateien erhalten, die es eventuell im Quellordner schon gar nicht mehr gibt.
Wir müssen in so einem Fall eigentlich nur einen der Robocopy-Parameter ersetzen. Statt /S verwenden wir /MIR (Mirror = Spiegel). Das sorgt dafür, dass Robocopy im Zielordner jene Dateien löscht, die es im Quellordner nicht mehr gibt. Dadurch wird der Zielordner zu einer exakten Kopie der Quelle. Beispiel:
robocopy C:\users\Benutzername D:\datensicherung /MIR
Damit kopiert Robocopy neue und geänderte Daten (seit dem letzten Programmaufruf). Und durch /MIR löscht das Tool im Zielordner alle Dateien, die im Quellordner auch nicht (mehr) vorhanden sind.
Robocopy-Parameter in einer Batchdatei speichern
Ebenso wie Kommandozeilenprogramme, gehören Batchdateien in eine fast vergessene Welt. In die Welt der Befehlszeilen-Tipperei. Die Welt vor Windows… Das bedeutet aber nicht, dass man sie nicht auch heute noch hervorragend gebrauchen kann. Robocopy stellt schließlich eine komplette, clevere und kostenlose Backuplösung dar, die man durch Batchdateien wunderbar automatisieren kann.
Batchdateien sind Textdateien, deren Dateiendung immer .BAT lautet. Dadurch weiß Windows, dass die Befehlszeilen darin nacheinander ausgeführt werden sollen. Das bedeutet auch, dass wir dort lange und komplizierte Befehlsketten für die spätere Wiederverwendung ablegen können. Und in Zukunft reicht ein Doppelklick auf eine Batchdatei, um die gesamte Tagesarbeit zu archivieren.
Um eine Batchdatei anzulegen, öffnen wir den Windows-Texteditor, indem wir auf den Startbutton klicken, dort „Ausführen“ wählen und als Befehl notepad eingeben. Hier geben wir eine Befehlszeile ein, wie etwa
robocopy C:\users D:\sicherung *.docx /MIR
Dann speichern wir die Datei z.B. auf dem Desktop oder an einer anderen schnell erreichbaren Stelle unter einem Namen wie DOCSIC.bat. Wichtig ist nur die Endung BAT. Nun wird der oben beschriebene Sicherungsjob jedes Mal ausgeführt, wenn man diese Datei startet. Wenn komplexere Sicherungen anliegen, können wir mehrere Robocopy-Aufrufe nacheinander mit ihren Parametern eintragen. Sie werden dann nacheinander abgearbeitet.
Die Robocopy GUI wird vielleicht auch einige von Euch interessieren. Es handelt sich um eine einfach gehaltene grafische Benutzeroberfläche für Robocopy, mit der wir uns Befehlsparameter zusammenklicken können.