Wenn Windows plötzlich nicht mehr startet und euch beim Hochfahren nur mit der Hiobsbotschaft „No bootable device“ begrüßt, muss das nicht zwangsweise das Ende für euren Rechner bedeuten. „No bootable device“ bedeutet, dass der Computer kein Gerät (Festplatte, Laufwerk etc.) findet, von dem er starten kann, die Ursachen hierfür können jedoch vielzählig sein. In diesem PC-Ratgeber wollen wir euch zeigen, wie ihr das wahre Problem herausfinden könnt.
Bei der Nachricht „No bootable device -- Please restart system“ oder „No bootable device -- Insert boot disk and press any key“ springen die meisten zu der Behauptung, dass die Festplatte defekt sei. Auch wenn dies der häufigste Grund für den Fehler sein mag, ist das aber nicht in jedem Fall der Grund für das Problem. Teilweise sind es auch nur Kleinigkeiten wie defekte Kabel oder angeschlossene Geräte, die den Fehler verusachen können. Um alle anderen Fehlerquellen auszuschließen, solltet ihr wie folgt vorgehen:
1. Alle Peripherie-Geräte entfernen
Zu allererst solltet ihr alle Peripheriegeräte (Tastatur, Maus, Drucker, externe Festplatten etc.) entfernen, sodass nur noch das Netzkabel und der Monitor am PC angeschlossen sind. Defekte Peripherie-Geräte – besonders externe Festplatten, Laufwerke und USB-Sticks – können den Computer beim Starten behindern.
Wenn der PC wieder wie gewohnt startet, solltet ihr eure Geräte nach und nach anschließen und überprüfen, ob diese möglicherweise nicht funktionieren oder andere Probleme hervorrufen (Neustart, Absturz etc.). Wenn euer Computer auch weiterhin nicht startet, solltet ihr mit dem nächsten Tipp fortfahren.
2. BIOS/Boot-Setup überprüfen
Überprüft, ob die Festplatte überhaupt im BIOS angezeigt wird oder im Boot-Setup an erster Stelle positioniert ist. Wenn die Festplatte nicht erkannt wird, kann das bedeuten, dass sie möglicherweise defekt ist, ebenso könnte sich aber auch einfach die Steckverbindung gelöst haben.
In seltenen Fällen kann die Nachricht „No bootable device“ auf einen Defekt am Mainboard hindeuten. Sollten also alle SATA- oder IDE-Geräte nicht erkannt werden, könnte auch das Mainboard beschädigt sein und eure Festplatte(n) noch unversehrt sein.
3. Steckverbindung überprüfen
Als nächstes solltet ihr die Steckverbindung überprüfen. Beim Transport oder durch Vibrationen kann auch ein SATA- oder IDE-Kabel einmal verrutschen. Ebenso können Kabel aber auch die Anschlüsse am Mainboard (kalt Lötstelle etc.) mit der Zeit kaputt gehen. Ihr solltet deswegen idealerweise verschiedene Kabel und Anschlüsse ausprobieren.
Auch hier können andere Geräte mit einem Defekt den Start verhinden, auch wenn an eurer Festplatte vielleicht noch alles in Ordnung ist. Um eure Festplatte also zu prüfen, solltet ihr alle Kabel der anderen SATA- und IDE-Geräte (Laufwerke, Festplatten etc.) entfernen, sodass nur noch eure Boot-Laufwerk (Festplatte mit Windows) angeschlossen ist.
Falls ihr noch einen zweiten Computer zur Hand habt, könnt ihr die vermeintlich defekte Festplatte natürlich auch an diesem anschließen (bei IDE als Slave!) und überprüfen, ob dieser die Festplatte erkennt.
4. Datenrettung mit Linux Live-CD oder TestDisk
Wenn eure Festplatte noch Lebenszeichen von sich gibt, aber Windows dennoch nicht booten möchte, solltet ihr an dieser Stelle versuchen, die wichtigen Daten zu retten beziehungsweise das System wiederherzustellen. Eine einfache Möglichkeit bietet euch eine Linux Live-CD oder ein Live-USB-Stick. Von dieser könnt ihr einfach (ohne Installation) eine Linux-Distribution starten und so auf eure Festplatte zugreifen. So könnt ihr die wichtigen Dateien einfach auf eine andere Festplatte oder ein anderes Speichermedium (USB-Stick, CD etc.) übertragen.
Solltet ihr auch unter Linux keinen Zugriff auf die Festplatte haben, könnt ihr beispielsweise mit der mächtigen Wiederherstellungs-Software „TestDisk“ versuchen, eure Festplatte wieder auf den alten Stand zu bringen. Wie das genau funktioniert, erklären wir euch in folgendem Artikel: Testdisk-Anleitung – Partitionen wiederherstellen.
5. Festplatte kaputt?
Falls auch die Wiederherstellungs-Software die Festplatte nicht erkennen möchte und es auch nicht an der Hardware des PCs liegt, ist die Diagnose wohl doch: Festplatten-Tod. In diesem Fall kann nur noch die Festplatten-Reparatur eines Profis weiterhelfen. Solltet ihr noch Anspruch auf Gewährleistung oder eine Garantie haben, solltet ihr euch zuvor mit dem Verkäufer (oder Hersteller) in Verbindung setzen.
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