Die Diskussion um den Preis von Videospielen flammt immer wieder auf. Besonders bei AAA-Titeln wie Call of Duty: Black Ops 6 wird oft kritisiert, dass die Spielzeit im Verhältnis zum Preis zu kurz sei. Doch ist dieser Vorwurf gerechtfertigt?
Spiele vs. Filme und Konzerte
Auf den ersten Blick mag ein Preis von 80 Euro für 10 Stunden Spielzeit hoch erscheinen. Doch wie sieht es im Vergleich zu anderen Unterhaltungsformen aus? Ein Kinobesuch kostet etwa 6 Euro pro Stunde, Theatertickets können sogar 50 Euro für drei Stunden kosten. Selbst Konzerttickets, wie beispielsweise für Taylor Swift, erreichen astronomische Preise.
Betrachtet man Videospiele in diesem Kontext, relativiert sich der vermeintlich hohe Preis. Zudem bieten viele Spiele weit mehr als nur die Hauptkampagne. Multiplayer-Modi, zusätzliche Inhalte und Wiederspielwert erhöhen die Gesamtspielzeit oft erheblich.
Gefangen in der Nostalgie-Falle
Es gibt auch zahlreiche Spiele, die ein außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Titel wie Hollow Knight, Minecraft oder verschiedene Roguelike-Spiele liefern hunderte Stunden Spielspaß zu einem vergleichsweise geringen Preis.
Woher kommt also die Fixierung auf das Verhältnis von Preis zu Spielzeit? Möglicherweise spielt hier die Entwicklung von Open-World-Spielen eine Rolle, die mit immer größeren Welten und längerer Spielzeit werben. Auch Nostalgie könnte ein Faktor sein, da wir früher oft mehr Zeit mit einzelnen Spielen verbracht haben.
Letztendlich sollten wir Videospiele als das wahrnehmen, was sie sind: Unterhaltungsmedien. Im Vergleich zu anderen Formen der Unterhaltung bieten sie oft ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Perspektive zu ändern und den Wert von Spielen nicht nur an ihrer Länge, sondern auch an der Qualität des Erlebnisses zu messen.