Facebook beendet in den USA die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern. Damit wächst auch in Europa die Sorge vor mehr Fake News. Die ARD und ihre Nachrichtensendung Tagesschau reagieren bereits – mit mehr Maßnahmen gegen Desinformation.
Tagesschau: Neue Kapazitäten für Faktencheck
Nach der Ankündigung der Facebook-Mutter Meta, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA einzustellen, hat die ARD eigene Maßnahmen angekündigt. Man wolle gezielter gegen Desinformation vorgehen. Bis Ende des Jahres sollen die Ressourcen deutlich aufgestockt werden, heißt es.
Betroffen ist vor allem das Faktenfinder-Team, das Desinformationen aufdeckt und auf tagesschau.de veröffentlicht. Dabei geht es um ein breites Themenspektrum, das von Wahlmanipulation bis zu Ernährungsmythen reicht. Ergänzend gibt es Angebote wie den „#Faktenfuchs“ des Bayerischen Rundfunks, der Falschbehauptungen systematisch nachgeht.
Das Spezialteam der ARD-Sender arbeitet an der Verifizierung von Bild-, Video- und Audiomaterial, um gefälschte Inhalte zu entlarven. Derzeit sind laut ARD-Aktuell sieben Mitarbeiter mit dieser Aufgabe betraut, bis Ende des Jahres soll die Zahl deutlich erhöht werden. Parallel dazu wird eine engere Zusammenarbeit verschiedener ARD-Bereiche geprüft (Quelle: Horizont).
Gleichzeitig weist die ARD einschränkend darauf hin, dass die Verantwortung letztlich bei den Plattformbetreibern und den Regulierungsbehörden liege. Die öffentlich-rechtlichen Sender könnten diese Aufgabe nur ergänzen, aber nicht vollständig übernehmen.
Meta: Mehr Regulierung gefordert
Auch wenn die Einstellung der Faktenchecks auf Meta-Netzwerken vorerst nur für die USA angekündigt wurde, gibt es auch auf der anderen Seite des Atlantiks Kritik – und zwar nicht nur von Journalisten. So fordert unter anderem Friedrich Merz eine stärkere Regulierung durch die EU. Der CDU-Politiker sieht in der Entscheidung von Meta eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und fordert verbindlichere Maßnahmen gegen Falschmeldungen auf Plattformen.