Immer mehr Gamer schauen lieber Gaming-Videos, als selbst die Controller in die Hand zu nehmen – das zeigt ein Bericht mit rund 4.000 Befragten. Für Spieleentwickler eröffnet das neue Chancen, könnte aber auch das Verhältnis zu Streaming-Plattformen wie Twitch und YouTube auf den Kopf stellen. Was bedeutet das für euch?
Mehr Zuschauen als Selber-Spielen: Ein neuer Alltag?
Gaming hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Laut einem aktuellen MIDiA-Research-Bericht verbringen Gamer durchschnittlich knapp 16 Stunden pro Woche mit ihrem Hobby. Davon entfallen lediglich 7,4 Stunden auf das aktive Spielen, während 8,5 Stunden für das Anschauen von Gaming-Inhalten auf Plattformen wie Twitch, YouTube und Social Media genutzt werden. Die Daten stammen aus einer Umfrage in Ländern wie Deutschland, den USA und Südkorea (Quelle: MIDiA).
Dieses veränderte Zuschauerverhalten bietet Chancen, birgt aber auch Risiken. MIDiA empfiehlt Spieleentwicklern, eigene Plattformen zu schaffen, um Streams direkt in ihrem Ökosystem anzubieten. Damit könnten Studios nicht nur neue Einnahmequellen wie Werbung oder Sponsoring erschließen, sondern auch Hardcore-Fans stärker an ihre Marken binden – ohne die Abhängigkeit von externen Plattformen wie Twitch oder YouTube.
Publisher gegen Streaming-Plattformen: Könnte das Realität werden?
Hier liegt allerdings die Herausforderung, denn Twitch und YouTube haben längst eine riesige Community aufgebaut. Die Vorstellung, dass ein Publisher seinen Content in ein eigenes Ökosystem auslagert, könnte auf großen Widerstand stoßen. Bislang ziehen beide Seiten Vorteile aus einer symbiotischen Beziehung. Entwickler gewinnen durch die Reichweite, während Plattformen durch Creator-Einnahmen und Werbung Einnahmen generieren. Das Worst-Case-Szenario? Inhalte, die hinter Paywalls verschwinden, oder gar Exklusivität, die den Zugang zu Spielen und Streams einschränkt – ein Albtraum für viele in der Community.
Fest steht: Der Gaming-Markt ist hart umkämpft, und die Aufmerksamkeit der Spielerinnen und Spieler ist begrenzt. Obwohl Studios wie Sony, Nintendo und Microsoft aufgrund ihres umfangreichen Angebots eine mächtige Position einnehmen, ist es dennoch unwahrscheinlich, dass sie zu einer solchen Maßnahme greifen würden.