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Black Myth: Wukong – Affentanz ohne Generalprobe

Black Myth: Wukong im Test – Ein Affentheater Abonniere uns
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Seit seiner Ankündigung im Jahr 2018 wurde Black Myth: Wukong heiß erwartet. Das Action-Abenteuer, das auf der berühmten chinesischen Erzählung „Die Reise nach Westen“ basiert, überzeugt Fans von Anfang an mit spektakulär inszenierten Bosskämpfen und einem neu gestalteten und doch bekannten Setting. Wir durften die Reise bereits auf dem PC antreten und verraten euch, ob sie sich lohnt oder doch eher einem Affentheater gleicht.

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Josua Schneider

Fazit Black Myth: Wukong (PC)

Ich habe mich sehr auf Black Myth: Wukong gefreut. Gerade das Setting und die actionreich aussehenden Kämpfe haben mich komplett gehookt. Allerdings fehlt mir beim fertigen Spiel genau das Gefühl, das die Trailer vorher vermittelt haben. Die Entwickler haben aber auf jeden Fall die Möglichkeit, ihre genialen Ideen mit etwas Nacharbeit zu voller Blüte zu bringen. Außer die Kapitel-Cutscenes – die sind perfekt und waren für mich der stärkste Grund, weiterzuspielen.

  • actionreich inszenierte Kämpfe
  • sehr schöne Cutscenes
  • Levels laden zum Erkunden ein
  • so gut wie kein Storytelling innerhalb der einzelnen Kapitel
  • den Kämpfen fehlt es an Wucht
  • zu wenig optische Abwechslung innerhalb der Kapitel
7/10
Josua Schneider

Altbekanntes neu erzählt

Auch wenn der Name es vermuten lässt, spielt ihr in Black Myth: Wukong nicht den namensgebenden Affenkönig Sun Wukong, der die Götter herausforderte und dafür unter einen Berg verbannt wurde. Stattdessen tretet ihr in die Fußstapfen seiner Reinkarnation, dem Auserkorenen. Euer Ziel ist es, alle sechs Sinne von Wukong zu sammeln und ihn so zu alter Stärke zu bringen.

Kenner der Vorlage merken direkt: Black Myth: Wukong ist keine Nacherzählung von „Die Reise nach Westen“, sondern eher eine Neuinterpretation, wie es beispielsweise Lies of P. mit Pinocchio gemacht hat. Trotz allem werden euch bekannte Charaktere begegnen, die auch ihre Eigenschaften aus der Vorlage beibehalten.

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Screenshot Black Myth Wukong
Huch, den kennt ihr doch! – Auf eurer Reise werden euch bekannte Gesichter aus der Vorlage begegnen (© Screenshot GIGA)
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Die Geschichte wird in Kapiteln erzählt, wobei jeder Abschnitt einen anderen Bereich des Bergs der Elemente zeigt. Leider lässt sich dabei zwischen den Kapiteln aber keinerlei Zusammenhang erkennen. Es wirkt eher so, als ob der Auserkorene einfach im nächsten Gebiet spawnt. Dadurch geht leider die Bedeutung der einzelnen Gebiete komplett verloren und der erzählerische Inhalt wächst auch selten über „Gefäß für den nächsten Teil von Sun Wukong“ hinaus.

Was jedoch positiv hervorzuheben ist, sind die Zwischensequenzen beim Kapitelabschluss. Die erzählen nicht nur dramatische Geschichten, sondern werden jedes Mal in einem anderen Animationsstil präsentiert. Das und der Fakt, dass die Charaktere dieser Geschichten dem Auserkorenen auch begegnen können, motiviert außerordentlich, jedes Kapitel abschließen zu wollen.

Screenshot aus einer Cutscene aus Black Myth Wuking
Die Cutscenes am Ende eines Kapitels überzeugen vor allem durch ihren eigenen Stil und Charme. (© Screenshot GIGA)

Erkunden oder nicht erkunden, das ist hier die Frage

Leider fehlt der Spielwelt genau dieser Charakter, der die Cutscenes am Ende eines Kapitels so besonders macht. Denn auch wenn jeder Abschnitt sein eigenes Setting hat, werdet ihr euch immer wieder verlaufen, denn oft sieht alles gleich aus. Dass euch dabei sehr wenige Gegner über den Weg laufen, macht die teils sehr langen Laufwege auch nicht gerade spannender.

Immerhin lohnt es sich trotzdem, die Gebiete zu erkunden. Die sind nämlich trotz allem interessant gestaltet und haben teilweise komplett eigene Mechaniken zu bieten. Auch wenn sie an genau diesen Mechaniken manchmal scheitern.

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Screenshot aus Black Myth Wukong
Schlüssel und Schloss – Jedes Kapitel hat seine ganz eigene Herangehensweise an dieses Prinzip (© Screenshot GIGA)

Das soll euch aber nicht vom Erkunden abhalten. Immerhin findet ihr so nicht nur Crafting-Materialien, sondern auch Minibosse, neue Verwandlungen und Beschwörungen sowie verschiedene Händler und NPCs, die euch mit Quests und Items versorgen. Allerdings stößt ihr sehr oft auch einfach nur auf Währung, was dem Erkundungsdrang sehr schnell einen Dämpfer verpassen kann.

Der wahre Kampf geschieht im Inneren

Wukongs größte Stärke und gleichzeitig Schwäche ist aber das Gameplay abseits vom Erkunden der Level. Vor allem die Kämpfe sind ein Mix aus coolen Ideen und Mechaniken. Euch stehen neben verschiedenen Angriffsmustern mit eurem Stab mehrere Zauber, Verwandlungen und Beschwörungen zur Verfügung.

Da diese jedoch mit sehr langen Cooldowns geschlagen sind, werdet ihr euch größtenteils auf euren Stock verlassen. Gerade in den Kämpfen gegen normale Gegner funktioniert dieser Mix aus „Fokus aufladen durch leichte Angriffe“ und „Fokus verbrauchen für schwere Angriffe“ auch echt super.

In den vielen Bosskämpfen wird genau dieser Mix allerdings schnell repetitiv. Gepaart mit den genannten langen Cooldowns, dem unspektakulären Treffer-Feedback und einer behäbigen Kamera entsteht bei vielen Kämpfen leider mehr Frust als Begeisterung.

Hinzu kommen Cutscenes mitten im Kampf, während der ihr teilweise sogar Schaden einstecken müsst, sowie die mangelnde Balance des Auserkorenen, der nach manchen Treffern ewig braucht, um sich wieder bewegen zu können. Glücklicherweise sind die meisten Bosse trotzdem so leicht zu durchschauen, dass sie nach ein bis zwei Versuchen besiegt sind.

Eine Spielszene aus Black Myth Wukong
Überraschung! – Auch wenn sich eure Schläge oft wuchtlos anfühlen, kann ein starker Angriff zur richtigen Zeit trotzdem ein gutes Gefühl hervorrufen. (© Screenshot GIGA)

Hier sei auch noch einmal ganz deutlich gesagt: Black Myth: Wukong ist kein Soulslike. Es nutzt zwar genretypische Mechaniken wie Ausdauerverbrauch, wiederauffüllbare Heiltränke und Ausweichrollen, aber verzichtet nicht nur auf den Schwierigkeitsgrad, sondern auch auf den klassischen Corpse-Run. Ihr verliert bei einem Bildschirmtod absolut nichts.

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