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Der gesamte Beef zwischen Kendrick Lamar und Drake chronologisch erklärt

Das Bild zeigt links Drake und rechts Kendrick Lamar. Beide sind weiß umrandet.
Wir erklären euch in chronologischer Reihenfolge den Beef zwischen Kendrick Lamar und Drake. (© IMAGO / Aton Chile Dragomir Yankovic / IPS Sean Ryan / Bearbeitung: GIGA)
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Anfang der 2000er Jahre pflegten Drake und Kendrick Lamar noch ein gutes Verhältnis. Doch seit Anfang 2024 eskaliert ihr Konflikt. Doch wie nahm der Streit seinen Lauf? Was war der Auslöser? In der folgenden Chronologie beleuchten wir, wie sich der Beef zwischen K.Dot und Drizzy entwickelte, wie die aktuelle Lage ist und wer am Ende gewonnen hat.

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"The Language" und "Control" (2013)

Im August 2013 teilt Kendrick Lamar auf Big Seans Song "Control" gegen Drake und mehrere andere Rapper aus. Er erklärt, dass er seine Mitstreiter zwar alle lieben würde, aber dennoch versuche, sie in der Rap-Szene zu vernichten. "I got love for you all but I'm tryna murder you". Zwei Wochen später weist Drake Lamars Worte aus dem Song in einem Billboard-Interview zurück: "It just sounded like an ambitious thought to me. That's all it was. I know good and well that [Lamar]'s not murdering me, at all, in any platform".

Im September 2013 spricht Drake in Elliott Wilsons Live-Interviewreihe CRWN abermals über K.Dots Zeilen und sagt, dass Lamars Verhalten im echten Leben ihm gegenüber nicht mit der aggressiven Attitüde auf Control übereinstimme. Gleichzeitig hörten viele jedoch einen Unterton in Drakes Worten: "I saw him five days later at the VMAs and it was all love. If it's really 'fuck everybody' then it needs to be 'fuck everybody'. It can't just be halfway".

Ende September 2013 veröffentlicht Drake sein drittes Studioalbum "Nothing Was the Same". Mehrere Medien interpretierten die erste Strophe des Songs 'The Language' als Antwort auf Lamars Control-Verse.

Im Oktober 2013 rappt Kendrick Lamar während der BET Hip Hop Awards: "Nothing's been the same since they dropped 'Control'. And tucked a sensitive rapper back in his pajama clothes". Diese Zeilen verstehen viele als weitere Stichelei gegen Drake und als eine Antwort auf "The Language", insbesondere da Lamar sich scheinbar auf Drakes Albumtitel "Nothing Was the Same" bezieht.

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Sneak Disses in den Jahren 2015 bis 2022

Obwohl beide die Fehde dementieren, setzt sich ihr Konflikt in Form subtiler Disses fort.

In einer Liste potenzieller versteckter Disses auf Drakes Mixtape "If You're Reading This It's Too Late" vom Februar 2015 behauptet Brandon Caldwell für Billboard, dass die Songs "Used To" und "6PM in New York" Zeilen enthalten, die sich gegen Lamar richten.

Mitte März 2015 veröffentlicht Kendrick Lamar sein drittes Studioalbum "To Pimp a Butterfly". Das Lied "King Kunta" erhielt zunächst wenig Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der Fehde der beiden, bis Meek Mill Drake auf Twitter beschuldigt, Ghostwriter zu verwenden. Nachdem die Anschuldigungen öffentlich wurden, wurden die Zeilen "A rapper with a ghostwriter? What the fuck happened? I swore I wouldn't tell. But most of y'all sharing bars like you got the bottom bunk in a two man cell" aus King Kunta von mehreren Medien rückblickend als versteckte Disses von K. Dot gegen Drake interpretiert.

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Während der ESPN-Sendung "Max und Marcellus" im Juni 2016 behauptet der Kommentator und ehemalige American-Football-Profi Marcellus Wiley, dass ein zunächst aufgezeichnetes Interview von ESPN SportsNation später zerstört wurde, in dem entweder Drake oder Kendrick den anderen so stark beleidigt hätte, dass es den Streit auf ein ungeahntes Niveau gebracht hätte. In einem Gespräch mit VladTV im August 2016 erklärt Marcellus Wiley, dass das Interview zerstört wurde, weil das Team des betreffenden Rappers interveniert hätte. Ob die Geschichte jedoch wahrheitsgetreu ist, ist bis heute unbekannt.

Im März 2017 veröffentlicht Lamar "The Heart Part 4", das viele als Diss gegen entweder Big Sean oder Drake wahrnehmen. Später, im Jahr 2024, zitiert Lamar explizit Zeilen aus "The Heart Part 4" in seinem Drake-Diss-Track "Euphoria", was die ursprüngliche Wahrnehmung als Angriff auf Drake zu bestätigen scheint.

Im Mai 2022 veröffentlicht Lamar sein fünftes Studioalbum "Mr. Morale & the Big Steppers". Das Lied "Father Time" enthält eine Zeile über die kurzzeitige Versöhnung von Kanye West und Drake: "When Kanye got back with Drake, I was slightly confused. Guess I'm not mature as I think, got some healin' to do". Einige Medien werten Kendricks Zeilen so, dass er weiterhin seine Probleme mit Drake habe.

2023 und 2024 eskaliert der Beef der beiden

Im Oktober 2023 veröffentlicht Drake den Song "First Person Shooter", in dem J. Cole sagt, dass er selbst, Drake und Lamar als die "Big Three" der modernen Rap-Szene gelten. Ende März 2024 reagiert K. Dot in dem Song "Like That", den er gemeinsam mit Metro Boomin und Future veröffentlicht, ablehnend auf das Konzept der "Big Three". Darin disst er J. Cole und Drake mit der Zeile: "motherfuck the big three, it's just big me“.

Der Diss hat J. Cole dazu veranlasst, das Lied "7 Minute Drill" zu veröffentlichen, in dem er "To Pimp a Butterfly" kritisiert. Es ist die direkte Antwort auf Kendrick und ebenfalls als Diss-Track zu verstehen. Wenige Tage später entschuldigt sich J. Cole jedoch öffentlich auf der Bühne für den Song und entfernt ihn von seinem Mixtape "Might Delete Later". Damit macht er dem Namen seiner Platte alle Ehre und löscht den Song später tatsächlich.

Drake ignoriert während seiner Tour "Like That" zunächst und sagt lediglich bei einem Konzert: "I got my head up high and I know no matter what there's not another on this Earth that could ever fuck with me".

Mitte April 2024 ist eine verfrühte Version von Drakes "Push Ups" online geleakt. Es ist seine direkte Antwort auf Lamars Vers in "Like That" und sein erster offizieller Diss-Track gegen Kendrick Lamar. Drake behauptet darin, dass mehrere Künstler besser seien als Lamar, darunter 21 Savage, Travis Scott und SZA. Außerdem disst Drake mehrere Personen, die sich nach dem Song "Like That" gegen ihn gestellt haben, darunter Metro Boomin, Future, The Weeknd und Rick Ross.

Am 19. April 2024, der offizielle Release-Tag von "Push Ups", veröffentlicht Drake außerdem "Taylor Made Freestyle", einen weiteren Diss-Track gegen Kendrick Lamar. Der Song enthielt KI-generierte Vocals, die die Stimmen der Rapper Tupac Shakur und Snoop Dogg imitierten. Shakurs Nachlass lehnt den KI-generierten Vers ab und droht Drake, das Lied aus den Medien entfernen zu lassen, da er gegen Shakurs Persönlichkeitsrechte verstößt und zudem einen Freund des Nachlasses attackiert: "The unauthorized, equally dismaying use of Tupac's voice against Kendrick Lamar, who has given nothing but respect to Tupac and his legacy publicly and privately, compounds the insult." Das Lied ist daraufhin Ende April 2024 von Drake selbst entfernt worden.

Snoop Dogg reagiert persönlich auf die KI-generierten Vocals auf IG. Seine Reaktion ist weiterhin online:

Am 30. April 2024 veröffentlicht Kendrick als Antwort auf Drakes Track seinen eigenen Diss-Track "Euphoria". Viele interpretieren den Titel als Anspielung auf die TV-Show Euphoria, bei der Drake als ausführender Produzent tätig ist. Das Magazin Vulture beschreibt den Track als Ausdruck von Lamars purem Hass auf Drake. In dem Song kritisiert Lamar unter anderem Drakes Erziehungskompetenzen mit der Zeile: "I got a son to raise, but I can see you know nothin' 'bout that". Zudem behauptet er, dass Drakes Bauchmuskeln durch plastische Chirurgie entstanden seien: "Then tell 'em where you get your abs from V12, it's a fast one, baow-baow-baow, last one". V12 ist eine Anspielung auf eine Fettabsaugmaschine.

Drei Tage nach der Veröffentlichung von seinem Track "Euphoria", am 3. Mai 2024, postet Lamar ein Instagram-Reel mit der Bildunterschrift "6:16 in LA", das einen weiteren Diss-Track enthält. Ähnlich wie Drake zuvor "Taylor Made Freestyle" veröffentlicht hat. Der Song ist eine Parodie auf Drakes Songs, in denen er im Titel einen Zeitstempel und eine Stadt verwendet, beispielsweise wie in "8AM in Charlotte". Fans spekulieren, dass das Cover vom Song auf den Mordprozess von O.J. Simpson verweist. Da darauf ein Handschuh zu sehen ist, der eine Anspielung auf das während des Prozesses präsentierte Beweisstück sein könnte. Zudem könnte der Titel den 16. Juni referenzieren, das Datum von Nicole Brown Simpsons Beerdigung, den Tag der Fallübernahme durch das Gericht sowie den Vatertag im Jahr 2024.

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Am selben Tag veröffentlicht Drake als Antwort auf "Euphoria" und "6:16 in LA" den Song "Family Matters". Dort behauptet er, dass eines von Lamars Kindern biologisch von Dave Free, einem Freund von K.Dot und Mitbegründer seines Labels, stammt. Außerdem unterstellt er Lamar häusliche Gewalt und Untreue gegenüber seiner Verlobten Whitney Alford. Das Lied richtet sich ebenfalls gegen ASAP Rocky und Metro Boomin, die im April 2024 mit Future den Diss-Track "Show of Hands" veröffentlicht hatten.

Drake bewirbt "Family Matters" mit einem Instagram-Post, in dem er einen kurzen Remix seines Songs "Buried Alive Interlude" verwendet. Dort erwähnt er, dass Lamar als Voract auf seiner "Club Paradise Tour" auftrat.

Nur 20 Minuten nach der Veröffentlichung von "Family Matters" bringt Kendrick Lamar einen weiteren Diss-Track gegen Drake heraus: "Meet the Grahams", produziert von The Alchemist. Dort spricht Lamar direkt Mitglieder von Drakes Familie an und richtet sich insbesondere an seinen Sohn Adonis.

K. Dot wirft Drake vor, eine zweite Tochter geheimzuhalten, sexuelle Neigungen zu Minderjährigen zu haben. Zudem behauptet er, dass Drakes OVO-Label-Mitglieder Sexualstraftäter seien, die er schützt. Weiter prophezeit er, dass Drakes Villa bald ebenfalls durchsucht wird, was als eine Anspielung auf die FBI-Razzien im Anwesen von Sean "P. Diddy" Combs im Rahmen von strafrechtlichen Ermittlungen zu verstehen ist.

Die Enthüllung eines angeblich zweiten Kindes durch Lamar geschieht im Kontext von Pusha Ts Diss-Track "The Story of Adidon" aus dem Jahr 2018, in dem Pusha öffentlich macht, dass Drake seinen Sohn Adonis verheimlicht.

Drake reagierte auf Lamar via Instagram: "Nahhhh hold on can someone find my hidden daughter pls and send her to me ... these guys are in shambles", gefolgt von mehreren lachenden Emojis. Das Magazin The Ringer schreibt, dass mit "Family Matters" und "Meet the Grahams" die Doomsday-Maschine aktiviert wurde und der Beef nun nicht mehr belanglos sei.

Am 4. Mai 2024 veröffentlicht Kendrick Lamar "Not Like Us". Hier bezeichnet Kendrick Lamar Drake und Mitglieder seines engsten Kreises noch deutlicher als Pädophile und rappt: "Say, Drake, I hear you like 'em young / You better not ever go to cell block one".

Baka Not Nice, ein Mitglied von Drakes Sicherheitsteam, wird in der Zeile "Baka got a weird case, why is he around?" erwähnt. Was als Verweis auf Bakas Verhaftung im Jahr 2014 aufgrund von Sexhandels, Körperverletzung und Raub einer 22-jährigen Frau, die er angeblich zur Prostitution zwang, zu verstehen ist. Baka wurde wegen Körperverletzung und eines nicht damit zusammenhängenden Waffenvergehens verurteilt. Kendrick Lamar deutet außerdem an, dass er noch weitere Diss-Tracks vorbereitet habe. Das Cover von "Not Like Us" zeigt eine Satellitenaufnahme von Drakes Villa mit Markierungen, die Sexualstraftäter kennzeichnen.

Einen Tag später, am 5. Mai 2024, veröffentlicht Drake "The Heart Part 6". Der Titel greift Kendrick Lamars "The Heart-Reihe" auf. In dem Song weist Drake die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und Groomings zurück. Er behauptet, Kendricks Anschuldigungen basieren auf dessen eigenen Trauma durch Missbrauch. Der Song enthält ein Sample von Aretha Franklins "Prove It", insbesondere die Zeilen: "Now let me see you prove it. Just let me see you prove it."

Drake rappt außerdem: "Only fuckin' with Whitneys, not Millie Bobby Browns, I'd never look twice at no teenager", eine Reaktion auf frühere Vorwürfe, er habe die Schauspielerin Millie Bobby Brown, mit der er befreundet war, seit sie 14 war, möglicherweise gegroomt. Viele finden, dass sich Drake hiermit ins eigene Bein geschossen hat. Da daraufhin ein altes Interview mit Millie Bobby Brown die Runde macht, welches für viele Fans ein seltsames Licht auf Drake wirft und eher Kendricks Angriffe unterstützt.

Drake behauptet, dass Mitglieder seines engen Kreises Kendrick Lamar absichtlich mit falschen Informationen über eine elfjährige Tochter gefüttert hätten, auf die Lamar sich in "Meet the Grahams" bezieht. Weiterhin wiederholt er die Vorwürfe häuslicher Gewalt gegen Lamar in dessen Beziehung mit Whitney Alford. "The Heart Part 6" von Drake erhält negative Kritiken von Fans und Kritikern und sammelte geschätzt über eine Million Dislikes auf YouTube.

Am 7. Juli 2024 veröffentlicht Kendrick Lamar das Video zu seinem Diss-Track "Not Like Us", das innerhalb von circa 24 Stunden 13 Millionen Views hatte. Viele Fans und Kritiker sehen es als Siegerrunde von Lamar an.

Drake reicht Klage gegen UMG und Spotify ein

Am 25. November 2024 erscheint Drake in einem Livestream auf Kick mit dem Streamer xQc. Dort beschrieb er sich selbst als "fully intact, mind, body, and soul" und sagt: "You need facts to take me out, fairy tales won't do it". Zudem teilt Drake Seitenhiebe gegen The Weeknd und Steve Lacy aus. Letzterer und Kendrick reagierten amüsiert auf den Stream von xQc und Drake.

Am selben Tag reicht Drake eine Klage gegen Universal Music Group (UMG) und Spotify ein, in der er beiden Verstöße gegen den "RICO (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations) Act" vorwirft. UMG ist übrigens das Label beider Künster. Er behauptet, UMG habe mit illegalen Methoden Streams für "Not Like Us" künstlich in die Höhe getrieben. UMG weist die Anschuldigungen noch am selben Tag zurück und erklärt: "no amount of contrived and absurd legal arguments in this pre-action submission can mask the fact that fans choose the music they want to hear".

Am 26. November 2024 reicht Drake eine weitere Klage gegen UMG ein, in der er Verleumdung und ein Pay-to-Play-System zwischen UMG und iHeartRadio anprangert. Am 20. Dezember 2024 reicht Spotify Einspruchspapiere als Antwort auf die ursprüngliche Klage ein und weist die Vorwürfe ebenfalls zurück. Es habe zwischen ihnen und UMG weder eine Zusammenarbeit noch eine Absprache gegeben. Drakes Anwälte reagieren noch am selben Tag und erklären, dass Spotify und UMG kein Problem damit haben sollten, dieser einfachen Beweisanforderung nachzukommen, da sie ja schließlich nichts zu verbergen hätten. Am 15. Januar 2025 reicht Drake eine Verleumdungsklage gegen UMG ein. Kendrick Lamar ist doch jedoch nicht als Angeklagter aufgeführt.

Am 3. Januar 2025 postet Producer Conductor Williams einen Link zum Song "Fighting Irish Freestyle", der eine weitere Antwort von Drake ist. Das Lied ist jedoch zu einem späteren Zeitpunkt entfernt worden. Somit ist die letzte offizielle Diss-Track-Antwort von Drake das Lied "The Heart Part 6".

UMG weist die Gerüchte zurück, dass es an einer Vermittlung zur Beendigung des Beefs arbeitet.

"Not Like Us" räumt auf der 67. Grammy-Verleihung ab

"Not Like Us" ist bei den 67. Grammy Awards in fünf Kategorien nominiert: Record of the Year, Song of the Year, Best Rap Performance, Best Rap Song und Best Music Video. Der Song gewinnt in allen fünf Kategorien.

Zwar erwähnt Lamar Drake in seinen Dankesreden nicht und widmete die Auszeichnungen stattdessen der Stadt Los Angeles, doch er trägt während der Show ein Jeanshemd und eine Jeanshose. Diese Kombination ist als "Canadian Tuxedo" bekannt. Viele sehen es als eine Anspielung auf den Beef mit Drake, da Drizzy bekanntermaßen Kanadier ist.

Kendrick Lamar hält 5 Grammy-Trophäen.
Kendrick Lamar mit seinen 5 Grammy-Trophäen. (© Bild: IMAGO / Octavio Guzmán)

Kendrick Lamar performt in der Super Bowl LIX Halftime Show

Die Ankündigung kommt, dass Kendrick Lamar der auftretende Künstler der Halbzeitshow des Super Bowl LIX im Februar 2025 im Caesars Superdome in New Orleans ist. In seinem Ankündigungsvideo sagt er: "You know it's only one opportunity to win a championship. No round twos" Dies interpretieren viele als Seitenhieb gegen Drake, der wenige Wochen vor der Ankündigung gepostet hat: "we will win Game 2".

Viele spekulierten, ob K.Dot "Not Like Us" bei seiner Performance spielen würde. The Ringer bezeichnet die Ankündigung als krönenden Abschluss eines Jahres, in dem Kendrick Lamar zu den höchsten Ebenen der Popkultur aufstieg, während Drake auf den Tiefpunkt seiner Karriere sank. The Ringer schreibt auch, dass die Ankündigung der letzte Nagel vom Sarg von Drake ist.

Während der Halbzeitshow performt Kendrick Lamar "Euphoria" und "Not Like Us". Er trägt zudem eine Halskette mit einem kleinem "a". Das sehen viele als Anspielung auf 'A Minor'. In einer Unterbrechung in der Mitte des Sets deutet er das zweite Lied an und spielt auf Drakes Klagefreude an, indem er sagt: "I want to perform their favorite song, but you know they love to sue".

In einer weiteren Pause nach dem Song "All the Stars" sagt Lamar: "They tried to rig the game but you can't fake influence" und startet dann "Not Like Us". Während er die Zeile "Say Drake, I hear you like 'em young" rappt, schaute er direkt in die Kamera und lächelt verschmitzt. Er zensiert das Wort Pädophiler, doch das Publikum war deutlich zu hören, als es wenige Zeilen später gemeinsam mit ihm „A minor“ rufen. Das Lächeln von Kendrick ist nach der Show viral gegangen.

Die Performance beinhaltet Cameo-Auftritte von zwei Ex-Freundinnen von Drake: Serena Williams und SZA.

Kendrick Lamar sagt "Say Drake"
"Say Drake" (© Giphy / DDS618)

Analyse der Fehde und Einfluss von Social Media

Für The Ringer gilt die Auseinandersetzung als der letzte große Rap-Beef. Es heißt vom Magazin jedoch, dass "in terms of size, scale, and capital, we're witnessing the last rap beef of this magnitude"

Mehrere Außenstehende vergleichen den Beef zwischen Drake und Kendrick Lamar mit der Fehde zwischen East Coast gegen West Coast während der 90er Jahre, die mit den tödlichen Drive-by-Shootings von Tupac Shakur (1996) und The Notorious B.I.G. (1997) endete. Viele ziehen zudem Parallelen zum Beef zwischen Nas und Jay-Z.

Manche sehen die Fehde jedoch als ein ekeliges Spektakel und eine Desinformationskampagne an, den Beef in einen chaotischen, verwirrenden Konflikt verwandelt habe.

Für einige dient die Fehde als Beispiel für den Einfluss von Social Media. Tia Tyree, Professorin an der Howard University, verglich in einem Artikel von NBC die Veröffentlichung von Diss-Tracks im Radio und auf CDs in der Vergangenheit mit der sofortigen Verbreitung über soziale Medien heutezutage. Die sogenannte "Stan-Kultur" wird dort auch als Einflussfaktor genannt.

Drake nutzte im Beef mit Meek Mill geschickt die Meme-Kultur. Gegen K.Dot hat er jedoch den Nachteil, dass dieser kaum online präsent ist.

Aber wer hat den Beef zwischen Kendrick Lamar und Drake gewonnen?

Musikmagazine wie Pitchfork, The Ringer und Rolling Stone schreiben Kendrick Lamar den Sieg zu. Ein Artikel von Insider schreibt, dass sowohl Musikkritiker als auch Social-Media-Nutzer ebenfalls K.Dot als Sieger sehen. 

Mit der Veröffentlichung des Musikvideos zu "Not Like Us" sehen zahlreiche Kritiker Kendrick Lamar endgültig als Sieger an. Ein Artikel des New Yorker über den Beef beginnt mit der Zeile: "Has there ever been as clear a loser as Drake?"

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