Das Serien-Universum um den freundlichen Killer Dexter Morgan wächst und wächst. Ganz neu: Die Prequel-Story Dexter: Original Sin. Mit der Vorgeschichte ergibt sich in meinen Augen aber ein fatales Problem.
Ein Kommentar von Daniel Boldt
Dexter hätte schon viel früher enden sollen …
Kurz vorweg: In dem nachfolgenden Artikel kommt es zu einigen heftigen Spoilern bezogen auf die Serie Dexter, die Fortsetzung Dexter: New Blood und das Prequel Dexter: Original Sin. Wer also noch vorhat, die Serie unbelastet zu schauen, der sollte besser nicht weiterlesen.
Am 13. Dezember ist die neue Serie Dexter: Original Sin auf der Streaming-Plattform Paramount+ gestartet. Meine Kritik bezieht sich dabei weniger auf die Vorgeschichte an sich, als vielmehr auf die ersten Minuten. Der Zuschauer erfährt nämlich gleich zu Beginn, dass Dexter die Fortsetzung New Blood überlebt hat. Und während die Ärzte um sein Leben kämpfen, durchleben wir als Zuschauer nochmal seine ersten Jahre – das ist dann der Auftakt für Original Sin.
Gleichzeitig steht aber jetzt schon fest, dass nach dem Prequel auch schon die nächste Fortsetzung in den Startlöchern steht: Dexter: Resurrection. Die Fortsetzung von New Blood soll dann irgendwann im Sommer 2025 starten. Mich als Fan des Originals ärgern diese Pläne. Immerhin hat Dexter bereits einiges durchgemacht und jetzt riskieren die Produzenten, das angeschlagene Vermächtnis endgültig zu ruinieren.
Kurzer Rückblick ins Jahr 2010. Dexter Staffel 4 läuft und der Hype ist so groß wie noch nie. Season 4 erhält durchgehend Höchstwertungen und die finale Folge gehört mit einem Score von 9,8 von 10 möglichen Punkten sogar zu den vermutlich größten TV-Momenten seiner Zeit. Gleichzeitig markiert Staffel 4 aber auch einen Wendepunkt. Die nachfolgenden vier Seasons waren extrem durchwachsen und das Serienfinale wurde von den Fans regelrecht zerrissen.
Aus diesem Grund erschien 2021 eine neue Serie: Dexter: New Blood. Diese Fortsetzung sollte das verkorkste Ende bereinigen und den Fans einen versöhnlichen Abschluss schenken. Und ganz ehrlich: Das hat auch gut funktioniert! New Blood ist nicht perfekt, beendet die Geschichte um Dexter Morgan aber wesentlich zufriedenstellender als das Original. Dexter selbst erkennt in seinen letzten Momenten, dass sein Tod unvermeidlich ist.
Dexter: Resurrection könnte alles ruinieren
Nur ist Dexter, wie wir jetzt dank Original Sin wissen, gar nicht gestorben. Klar, andernfalls wäre eine Fortsetzung auch schwer machbar. Aber das ist der Punkt, der mich stört: Wie soll Dexter: Resurrection enden? Soll er wieder sterben? Diesmal endgültig.
Dexter gehört zu meinen liebsten Serien überhaupt, aber was mit der Figur gemacht wird, ist einfach nur unwürdig. Und als Geist will ich Schauspieler Michael C. Hall auch nicht sehen. Kurz um: New Blood war eine Entschuldigung, Resurrection hat das Zeug zur Beleidigung. Zumal die Produzenten schon ganz offen zugegeben haben, dass Dexter: Resurrection so lange fortgesetzt wird, wie die Zuschauer Lust auf die Serie haben (Quelle: Screenrant). Das klingt für mich nicht danach, als hätte man eine runde Geschichte im Sinn …