Von Elden Ring bis Hollow Knight – Environmental Storytelling prägt moderne Videospiele. Doch während es für immersives Gameplay sorgt, stellt es Spieler vor neue Herausforderungen. Ich erkläre euch, warum diese gute Idee mit einem großen Aber verbunden ist.
Zwischen Immersion und Verwirrung
Environmental Storytelling hat die Art, wie Videospiele Geschichten erzählen, grundlegend verändert. Statt langer, nicht überspringbarer Zwischensequenzen vermittelt die Spielwelt selbst die Handlung. Das fördert die Immersion und erlaubt es Spielern, mehr zu spielen und weniger passiv zuzuschauen. In Spielen wie Dark Souls oder Hollow Knight trägt diese Technik maßgeblich zur mysteriösen Atmosphäre bei.
Jedoch birgt dieser Ansatz auch Herausforderungen. Die Gesamtheit der Story zu erfassen, wird für viele Spieler zur Herausforderung. Wichtige narrative Elemente, wie die Hintergründe von Bossen oder die Motivation von Charakteren, bleiben oft im Dunkeln. Das kann dazu führen, dass emotionale Bindungen zu Charakteren oder die persönliche Motivation für Kämpfe fehlen.
Gegenstände erzählen die Geschichte
Ein zentrales Element des Environmental Storytelling sind Gegenstandsbeschreibungen, die oft wichtige Lore-Informationen enthalten. Diese Art der Informationsvermittlung stößt jedoch an ihre Grenzen: Wer liest schon Itembeschreibungen? Vor allem während er von Feinden umzingelt ist? Die Frage, wie der Spielercharakter dieses Wissen erlangt, bleibt oft unbeantwortet und kann die Immersion stören. Deshalb schaut am Ende eh fast jeder die Story nochmal auf YouTube nach.
Trotz dieser Herausforderungen hat Environmental Storytelling auch positive Auswirkungen auf die Gaming-Community. Es fördert Diskussionen und Theoriebildung unter den Spielern, was zu einer tieferen Auseinandersetzung mit der Spielwelt führt. Letztendlich bietet diese Erzählmethode jedem Spieler die Möglichkeit, seine eigene Interpretation der Geschichte zu entwickeln, was die Spiele für viele zu einem persönlicheren Erlebnis macht.