Die Civilization-Reihe begeistert Strategie-Fans seit mehr als 30 Jahren. Die Spiele sind auch für einen der größten Gaming-Mythen bekannt. Der Chef-Entwickler stellt jetzt klar: Der virtuelle Gandhi hatte nie eine besondere Liebe für Atomwaffen.
Gandhi ist ein Kriegstreiber und liebt Atombomben: Was ist da los?
Obwohl Gandhi in der echten Welt als friedlicher Pazifist bekannt ist, sehen ihn Spieler der Civilization-Reihe als todbringende Bedrohung. Der berühmte Sid Meier persönlich stellt jetzt jedoch klar, dass die Gaming-Legende von den Fans erfunden wurde.
Jahre lang glaubten Fans, dass Gandhi im ersten Ableger der Reihe ein brutaler Kriegstreiber war. Grund soll ein Bug gewesen sein, der sein Aggressivitätslevel zu einer negativen Zahl, und damit zur höchsten im Spiel macht. Auch vor Atomwaffen habe der Pazifist danach nicht mehr zurückgeschreckt.
Wie Kotaku berichtet, schreibt der Entwickler in seiner Biographie, dass dieser Bug gar nicht wirklich existiert haben soll. Stattdessen habe Gandhi wie jeder andere Herrscher ab und an auch zu Atomwaffen gegriffen. Den Spielern sei es damals nur aufgrund der realen Persönlichkeit merkwürdig vorgekommen (Quelle: Kotaku).
Gandhi ist ein Gaming-Meme geworden
Tatsächliche habe Gandhi jedoch regelmäßig Spieler bedroht. Damit habe er jedoch Kriege verhindern wollen. Der Zusatz „Unsere Worte werden von nuklearen Waffen unterstützt“, hätten sein Image nachhaltig geprägt. In Wahrheit wurde er jedoch von jedem Herrscher verwendet.
Zuletzt gelang es Gandhi aufgrund seines Spielstils häufig, vor anderen Spielern Atomwaffen herzustellen. Diese feuerte er dann auf Gegner, die gerade einmal Schießpulver entdeckt hatten.
Sein Ruf als brutaler Kriegstreiber in Civilization hat sich trotzdem bis heute gehalten. „Gandhi, der Atomraketen verschießt, ist einfach lustig, egal wie oft es in Wirklichkeit passiert“, schreibt Meier. Die Wahrheit ist wie immer immer leider viel unspektakulärer.