Die PlayStation ist heute ein absoluter Erfolg. Das war aber nicht immer der Fall. Der ehemalige PlayStation-CEO Shawn Layden spricht jetzt darüber, wie sich Sony mit der PS3 komplett verzettelt hat.
Sony wäre mit der PS3 fast richtig abgestürzt
Der ehemalige PlayStation-CEO Shawn Layden packt zur PS3 aus. Im Interview mit Eurogamer bezeichnet er den Konsolen-Flop als einen „Icarus-Moment“ für die Konsole, der noch viel schlimmere Folgen hätte haben können.
Laut Layden war Sony dank des Erfolges der PS1 und PS2 auf einem Höhenflug. Dies habe dazu geführt, dass sich das Unternehmen mit der PlayStation 3 total übernommen hat:
Wir hatten die PS1 und PS2 und jetzt bauen wir einen Supercomputer! Wir werden Linux darauf installieren! Und wir werden alles Mögliche damit machen! Wir sind zu nah an die Sonne herangeflogen und wir hatten Glück und sind froh überlebt zu haben, aber daraus haben wir viel gelernt.
Die PlayStation 3 erschien im November 2006 und kostete ganze 599 Euro – weit mehr als die Xbox 360 und die Wii. Laut Layden strebte Sony als Reaktion auf den PS3-Flop einen wesentlich günstigeren Preis an und verwendete bei der PlayStation 4 lieber eingekaufte AMD-Chips als weiter auf selbst produzierte Cell-Chips zu setzen.
Weiterhin verabschiedete sich Sony von dem Gedanken an eine Multi-Media-Maschine. Im Fokus einer Konsole sollte demnach Gaming stehen und nicht Musik-Streaming oder Fernsehen. Die PS4 tat genau das und triumphierte darum über die Xbox One (Quelle: Eurogamer).
So gut haben sich PlayStation-Konsolen verkauft
Layden erklärt, dass die PlayStation 3 ihn und Sony auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht hätte. Im Laufe des Lebenszyklus der Konsole sollte die PS3 dank neuer Varianten wie der PS3 Slim dann doch eine „Gaming-Maschine“ werden. In den ersten Jahren hätte es aber wirklich düster ausgesehen.
Sony hat insgesamt 87 Millionen PS3-Konsolen verkauft. Ein gutes Stück weniger als die PS4 mit 117 Millionen und weit weg vom Rekordhalter PS2 mit überwältigenden 160 Millionen. Die PS5 muss mit bisher 61 Millionen verkauften Konsolen noch all ihre Vorgänger einholen. Von überteuerten Gaming-Maschinen hat sich Sony allerdings nie komplett verabschiedet – immerhin kostet die PS5 Pro sogar ganze 800 Euro.