In der Film- und Serienwelt haben Kritikerstimmen ein großes Gewicht. Allerdings irrt sich das mediale Echo auch manchmal, wie im Fall von Mayor of Kingstown – eine Serie, die viel besser als ihr Ruf ist.
Ein Kommentar von Daniel Boldt
Mayor of Kingstown ist ein Muss für Serienfans
Als Serienfan und Redakteur für den Bereich Streaming bin ich stets auf der Suche nach der nächsten großen Serie. Dabei lasse ich mich häufig von beliebten Review-Aggregatoren wie Rotten Tomatoes oder Metacritic leiten. Eine Serie, die einen Zufriedenheitswert von 80 Prozent oder mehr vorweisen kann, weckt automatisch mein Interesse, auch wenn das Thema der Serie vielleicht gar nicht mein Fall ist.
Und oft haben vernichtende Wertungen auch ihren Grund. Ganz besonders, wenn Kritiker und Publikum einer Meinung sind. Es gibt aber Ausnahmen oder krasse Diskrepanzen – so zum Beispiel bei der Gangster-Serie Mayor of Kingstown. Die Presse zerreißt die Serie mit Jeremy Renner (Marvel's The Avengers) regelrecht, während das Publikum voller Lob ist (Quelle: Rotten Tomatoes).
Und auch ich wurde eines Besseren belehrt, denn die brutale Serie ist ein echtes Highlight und verdient definitiv mehr Aufmerksamkeit. Überzeugt euch mit dem offiziellen Trailer zur ersten Staffel am besten selbst davon:
Mayor of Kingstown: 3 Staffeln voller Gewalt
Mayor of Kingstown handelt von Mike McLusky, der mit seinen Brüdern in der titelgebenden Stadt Kingstown zwischen den rivalisierenden Fraktionen vermittelt. Dazu gehören die Straßengangs, die örtliche Polizei und die Insassen und Wärter der drei großen Gefängnisse, die das wirtschaftliche Herz der kriminellen Stadt darstellen. Allerdings lassen sich nicht alle Situationen mit Worten klären und so muss sich Mike regelmäßig die Hände schmutzig machen.
Ich gebe zu, Mayor of Kingstown hat mich nicht direkt in den Bann gezogen. Tatsächlich braucht die Serie einige Episoden Vorlauf, um sich richtig zu entfalten. Spätestens mit dem Finale der ersten Staffel dreht Mayor of Kingstown aber so richtig auf und hat in mir dieses wohlige Gefühl von „Ich muss jetzt sofort wissen, wie es weitergeht!“ ausgelöst. Und keine 48 Stunden später war ich dann auch schon mit der zweiten Staffel fertig. So schnell kann es gehen.
Wer also auf harte Serien steht, bei der menschliche Abgründe und blutige Machtkämpfe im Fokus stehen und wo jede Folge einer Figur ins Gesicht geschossen wird, der sollte Mayor of Kingstown unbedingt eine Chance geben.
Eine kleine Hürde habe ich aber noch gar nicht angesprochen: Mayor of Kingstown ist nur über Paramount+ abrufbar – ein Streaming-Anbieter, der in Deutschland recht nischig ist.
Über Amazon Prime Video kann man Paramount+ zwar als zusätzlichen Channel buchen, aber das erfordert natürlich trotzdem ein weiteres Abo. Aber hey, Paramount bietet immerhin einen kostenlosen Testzeitraum über 7 Tage an. Das reicht theoretisch, um alle drei Staffeln von Mayor of Kingstown zu schauen.