Nach einem Monat intensiven Spielens zeigt sich: Genshin Impact macht vieles richtig, hat aber auch seine Tücken. Der Free-to-Play-Titel von Hoyoverse bietet eine fesselnde Open World mit zahllosen Aktivitäten – fordert Neueinsteigern aber auch einiges ab.
Progression mit Hindernissen
Die größte Herausforderung liegt im rasanten Levelaufstieg: Durch tägliche Quests und ein wenig Erkunden und Story erreicht man schnell Abenteuerrang 37 und damit Weltstufe 4.
Klingt erstmal gut, führt aber zu Problemen: Neue Charaktere sind für diese Stufe oft zu schwach. Immerhin werden die Gegner mit jeder Weltstufe stärker. Die lässt sich reduzieren, das bremst aber auch den Fortschritt, weil Gegner dann weniger Beute hinterlassen.
Und die braucht man wiederum, um die Charaktere zu verstärken. Manche benötigen außerdem ganz besondere Materialien, die im Untergrund oder am anderen Ende der Karte warten. Dort führt die Story eigentlich erst viel später hin.
Dennoch ist das Weltstufen-System cleveres Design – hier können sich sogar Spiele wie Pokemon oder Elden Ring etwas abschauen. In beiden sind die Level der Gegner an die Region gebunden und verändern sich nicht mit dem Spielerfortschritt.
Zwischen epischen Momenten und Dialogflut
Beeindruckend ist die schrittweise Einführung der vielfältigen Spielelemente: Von Angeln über Kartenspiele bis zum Abyss-Dungeon wird man nie mit Mechaniken überflutet. Im Gegenteil, durch zugehörige Quests könnt ihr selbst entscheiden, wann ihr dafür bereit seid.
Auch die Inszenierung der Story-Höhepunkte, besonders die epischen Endbosse in Liyue, überzeugt. Einziger Kritikpunkt: Die Dialoge sind zwar gut geschrieben, aber oft zu ausführlich – vor allem in Nebenmissionen wünscht man sich eine Skip-Option. Stattdessen heißt es bei jeder neuen Zeile warten, bis ein Stück erzählt wurde, bevor weitergeklickt werden kann.
Unterhaltung mit Schwächen
Fazit: Trotz kleiner Schwächen macht Genshin Impact vieles richtig. Das Spiel überzeugt mit seiner offenen Spielwelt und der Freiheit, sich die Zeit mit verschiedensten Aktivitäten zu vertreiben – ohne dabei unter Druck zu setzen. Die perfekte Balance zwischen Pflicht und Kür macht den Titel zu einem unterhaltsamen Open-World-Erlebnis.