Dragon Age: The Veilguard macht mir immens Spaß und obwohl es sicher seine Schwächen hat, weiß ich doch, dass eben diese Art von BioWare-Games genau das ist, was ich lange vermisst habe. Doch eines hat der Entwickler falsch gemacht – und es regt mich noch immer auf.
Ein Kommentar von Marina Hänsel
Dragon Age: The Veilguard für das Steam Deck? Hahaha!
Besonders gefreut habe ich mich, als BioWare noch vor Release bestätigt hat, dass Dragon Age: The Veilguard wunderbar auf dem Steam Deck laufen wird. Es sei verifiziert (Quelle: Twitter) und das erwähnen sie auch noch mal in ihrem offiziellen Blog (Quelle: EA). Nun muss ich gestehen, dass ich mich nie damit beschäftigt habe, was genau verifiziert bedeutet – ab wann ein Spiel sozusagen den Stempel von Steam bekommt.
Ich bin einfach davon ausgegangen: Hey, wenn sie sagen, dass es gut läuft, dann hole ich es mir auf dem Steam Deck! Ich habe tatsächlich ein bisschen naiv geglaubt, dass es genauso gut funktionieren und aussehen wird, wie auf den anderen Konsolen. Oder zumindest fast so gut.
Nach genau zwei Stunden verzweifeltem Spielen habe ich Dragon Age: The Veilguard auf dem Deck weggelegt und es mir für die PS5 geholt. Allerdings kann ich da auch nur von Glück reden, weil ich beide Konsolen besitze.
Abstürzender Pixel-Matsch mit FPS aus der Hölle
Wäre es mir möglich gewesen, das neue Dragon Age auf dem Steam Deck zu spielen? Ja, schon. Hätte das Spaß gemacht? Na ja, nur, wenn es einem komplett egal ist, wie es aussieht, wenn man Ruckeln liebt und es besonders mag, sobald das Spiel einfach abstürzt.
Kurz gesagt: Von wegen, es läuft gut auf dem Steam Deck! Ich konnte ja kaum die Tattoos erkennen, die ich im Charakter-Creator auf meinen Rook anwenden wollte. Und das Gesicht hat sich ständig so matschig verschoben, als würde er gleich wie ein Geist in die Software hinein verschwinden.
Ich finde ehrlich gesagt, dass es da einen etwas lauteren Aufschrei hätte geben müssen. Immerhin bin ich auch nicht die Einzige – dass Dragon Age: The Veilguard auf dem Steam Deck anfangs bescheiden gelaufen ist und auch jetzt, nach den Patches, nicht perfekt aussieht, wissen alle, die es ausprobiert haben (siehe Reddit).
Das Problem hat natürlich zwei Seiten. Einmal hätte der Entwickler BioWare durchaus die Wahrheit sagen und andere darauf hinweisen können, dass das Spiel bescheiden auf dem Deck läuft. Oder sie hätte den Release auf dem Steam Deck einfach nach hinten schieben müssen. Aber was rede ich da? Im Grunde hat BioWare nur genau das gemacht, was alle anderen auch tun. Nämlich sich durchmogeln, um anfangs so viel Geld wie möglich scheffeln zu können.
Zum anderen, und das habe ich jetzt auch endgültig gelernt, kann der „Verifiziert“-Haken für das Steam Deck auf Steam komplett ignoriert werden. „Verifiziert“ heißt, im besten Falle, dass das Spiel startet. Mehr kann man da wohl nicht erwarten.
Meine Geschichte hat aber zumindest ein Happy End: Ich konnte das Spiel erfolgreich bei Steam zurückerstatten lassen, sodass ich den Vollpreis nicht zweimal bezahlen musste. Warum das aber alles sein muss und man nicht gleich von Anfang an gesagt bekommen kann, was einen erwartet, ist mir ein Rätsel.