Kann der kleinste wassergekühlte PC der Welt mit der Konkurrenz mithalten? Wir haben den Megamini G1 von Tecno und Geekom für euch getestet. Alle Infos im Video oben und im Test-Artikel.
Was macht den Megamini G1 besonders?
Der Megamini G1 wird auf seiner Kickstarter-Kampagne als der kleinste wassergekühlte Gaming-PC der Welt beworben. Das anfängliche Crowdfunding-Ziel von 18.000 Dollar wurde schnell überschritten, was das Interesse an diesem ungewöhnlichen PC zeigt (auf geekom.de ansehen).
Das auffälligste Merkmal des Megamini G1 ist seine einzigartige Optik – so einen Gaming-PC habt ihr garantiert noch nie gesehen. Mit einer Größe von 255 mal 150 Millimetern ist er nicht nur kleiner als die PlayStation 5, sondern auch kompakter als die Xbox Series X. Damit passt er problemlos ins Wohnzimmer und macht auch neben dem Fernseher eine gute Figur.
Der PC ist mit RGB-Beleuchtung ausgestattet und verfügt über eine schicke Wasserkühlung. Ein kleines Display zeigt euch die Temperatur sowie die aktuelle Auslastung von RAM, Prozessor und GPU an. Leider lässt sich nicht individuell einstellen, was angezeigt wird.
An der Vorderseite befinden sich vier USB-Anschlüsse und eine Kopfhörerbuchse, seitlich zudem ein SD-Kartenslot. Auf der Rückseite findet ihr HDMI, Thunderbolt, weitere USB-Eingänge und einen OCuLink-Anschluss - allerdings keinen Displayport. Für eine stabile Verbindung empfehlen wir euch, ein Ethernet-Kabel anzuschließen, alternativ könnt ihr auch WiFi 6E nutzen.
Was steckt unter der Haube?
Der Megamini G1 bietet die Wahl zwischen einem i9-13900H oder einem i7-13620H Prozessor von Intel. Diese Prozessoren sind eigentlich für Notebooks gedacht, aber auch für Gaming ausreichend schnell. Dazu kommen 32 Gigabyte DDR5-RAM und eine Nvidia Geforce RTX 4060 mit 8 Gigabyte Grafikspeicher. Auf dem Papier klingt das vielversprechend, doch wie schlägt sich der PC im Betrieb?
In ersten Tests lief GTA 5 in 4K mit maximalen Details bei 60 Frames pro Sekunde und Control in WQHD mit aktiviertem Raytracing ebenso flüssig. Allerdings sind beide Spiele nicht mehr die neuesten, und der Megamini G1 stößt dabei bereits an Leistungsgrenzen. Bei aktuellen und zukünftigen Spielen in höchsten Details und 4K-Auflösung könnte der Rechner also überfordert sein.
Beim Spielen der RTX-Version von Portal in 4K zeigte sich zudem, dass der PC trotz Wasserkühlung auf über 80 Grad erhitzt. Volllast ist theoretisch möglich, aber nicht empfehlenswert.
Hörbar trotz Wasserkühlung?
Ein weiteres Problem war die Lautstärke. Anfänglich litt der PC unter einem nervigen Spulenfiepen, das sich erst nach einem BIOS-Update in ein weniger anstrengendes Brummen wandelte. Wenn ihr von einer Wasserkühlung einen leisen PC erwartet, werdet ihr hier enttäuscht.
Grund zum Optimismus gibt es aber trotzdem. Geekom hat uns versichert, dass nicht nur weitere Software-Updates folgen werden, sondern auch die Hardware des finalen Modells gegenüber unserem Prototypen weiter optimiert werden wird. Dass das BIOS-Update bereits zu einem deutlich hörbaren Unterschied geführt hat, stimmt uns jedenfalls zuversichtlich.
Der Preis des Megamini G1 liegt auf Kickstarter bei umgerechnet 1.430 Euro, mit dem i9-Prozessor und zusätzlichem Speicher sogar bei 1.600 Euro. Das sind hohe Kosten, die man für die kompakten Maße und das coole Design zahlt.
Ein vergleichbarer Desktop-PC ist leiser, kühler, preiswerter und leichter aufzurüsten. Ein Gaming-Laptop bietet zudem ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und ist durch den integrierten Bildschirm noch mobiler.
Lohnt sich der Megamini G1?
Der Megamini G1 ist ein technisch beeindruckender PC, der hinreichend Leistung für aktuelle Games bietet, solange ihr euch mit einer WQHD-Auflösung zufriedengebt oder bei 4K die Einstellungen reduziert.
Trotzdem bleibt die Frage, für wen dieser PC gedacht ist. Für mobile Gamer ist ein Gaming-Notebook die passendere Wahl, und für Desktop-Nutzer gibt es bessere Alternativen.
Der Megamini G1 ist am ehesten etwas für euch, wenn ihr einen stylischen Gaming-PC fürs Wohnzimmer sucht. Bedenkt jedoch, dass ihr dafür einen happigen Aufpreis zahlt.