Falls ihr noch nie Monster Hunter gespielt habt, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen. Monster Hunter Wilds ist nicht nur der bisher beste Serienteil, sondern auch der einsteigerfreundlichste. Wir haben das Spiel auf der PlayStation 5 getestet.
Fazit zu Monster Hunter Wilds
Gab es jemals ein schlechtes Monster Hunter? Capcom hat den Dreh immer noch raus und verbessert die bewährte Formel an den richtigen Stellen. Durch die offene Spielwelt ohne Ladebildschirme fühlen sich Jagden so unmittelbar und unkompliziert wie nie zuvor an.
Zwar ist das Spiel noch immer hochkomplex, wurde aber trotzdem weiter entschlackt und erspart euch jede Menge Kleinkram. Auf dem Rücken eures Saikrii-Reittieres könnt ihr unterwegs per Greifhaken Kräuter ernten, das Not-Leuchtzeichen steht nun auch Offline-Spielern zur Verfügung und ihr könnt sogar während der Jagd die Waffe wechseln, ohne ins Zelt zurückzukehren.
Wer jemals Spaß mit einem Monster-Hunter-Teil hatte, kann auch bei Monster Hunter Wilds bedenkenlos zugreifen. Neueinsteiger erwartet noch immer eine steile Lernkurve, trotzdem gab es nie einen zugänglicheren Serienteil.
- Endlos motivierender Gameplay-Loop
- 14 unterschiedliche Waffen
- Großartig animierte Monsterkämpfe
- Zusammenhängende Welt ohne Ladebildschirme
- Abwechslungsreiche Spielwelt mit verschiedenen Biomen
- zahlreiche Komfort-Verbesserungen
- komplexe und kleintelige Menüs
- Für Einsteiger immer noch steile Lernkurve
Hier kurz das Grundprinzip: Ihr erlegt ein Monster, schmiedet euch aus den erbeuteten Körperteilen neue Waffen und Rüstungen, könnt dadurch noch stärkere Monster erlegen, die wiederum umso mächtigere Waffen und Rüstungen freischalten und so weiter und so weiter.
Das klingt simpel, der brillante Gameplay-Loop wird euch aber auch in Monster Hunter Wilds wieder mehrere hundert Spielstunden lang motivieren.
Freies Jagen in einer offenen Welt
Dabei beginnt das Abenteuer noch recht überschaubar. Ihr erkundet ein neues, unentdecktes Land voller Monster, findet auf dem Weg aber den Jungen Nata. Dieser musste aufgrund eines Monsterangriffs aus seiner Heimat fliehen. Klar, dass ihr dem Jungen dabei helft, wieder nach Hause zu finden.

Auf dieser Reise fällt eine der größten Neuerungen von Monster Hunter Wilds ins Auge, die offene Spielwelt. Ladebildschirme gibt es so gut wie gar nicht mehr, stattdessen gehen alle Gebiete und Lager fließend ineinander über. Statt also über die Wildexpertin eine Quest anzunehmen, könnt ihr einfach aus dem Feldlager laufen und keine Minute später auf das erstbeste Monster einprügeln. So frei hat sich bisher kein Monster Hunter angefühlt.
Die Reise durch diese Gebiete auf der Suche nach Natas Heimatdorf bildet den roten Faden durch die Story von Monster Hunter Wilds. Bis dahin finden alle Quests im einsteigerfreundlichen Low Rank statt. Ihr könnt die etwa 15 bis 20 Stunden lange Kampagne aber auch als wohl längstes Tutorial aller Zeiten betrachten, denn selbst nach etlichen Stunden hat das Spiel noch immer neue Mechaniken und Erklärungen Parat.

Habt ihr die Story schließlich abgeschlossen und den Abspann gesehen, ist das Spiel aber noch lange nicht vorbei, ganz im Gegenteil. Stattdessen kämpft ihr jetzt im sogenannten High Rank gegen stärkere Monster, absolviert neue, deutlich anspruchsvollere Missionen und tastet euch an das serientypisch gigantische Endgame heran.Spätestens jetzt greift auch die zu Beginn angesprochene Loot-Spirale, die den größten Reiz von Monster Hunter ausmacht.
Klar, das Spiel ist wunderschön, die Welt detailverliebt und lebendig und die Monster ebenso beeindruckend wie faszinierend animiert, die größte Stärke der Serie bleibt aber das Wechselspiel aus Jagd und Upgrades für Rüstungen und Waffen, egal ob ihr Monster Hunter Wilds auf der PlayStation 5, oder aber Monster Hunter Now auf dem Smartphone spielt.

Dynamische Kämpfe dank mutiger Neuerungen
Stichwort Waffen, auch in Monster Hunter Wilds stehen wieder 14 verschiedene Arten zur Auswahl. Von Bogen, über Hammer, Langschwert oder Jagdhorn ist für jeden Spielstil etwas dabei. Neuzugänge gibt es zwar nicht, dafür wurde aber jede der Waffen weiter optimiert und spielt sich besser denn je.
Neu und besonders cool sind die Wunden, die sich im Kampf bilden. An diesen Stellen nimmt das Monster extra viel Schaden und lässt sich durch einen korrekt anvisierten Fokusschlag sogar zu Boden werfen. Das macht die Kämpfe dynamischer, schneller und belohnt den gezielten Angriff auf einzelne Körperteile.
Außerdem könnt ihr in Monster Hunter Wilds zum ersten Mal zwei Waffen gleichzeitig mit in den Kampf nehmen. Das klingt in der Theorie cool, etwa um fliehende Monster mit dem Bogengewehr zu belästigen, während ihr sonst mit der Lanze kämpft.

Allerdings ist euer Rüstungsset im besten Fall auf euren primären Spielstil optimiert, die vielen Skillpunkte in Offensive Abwehr nützen mir als Lanzenspieler also nichts, wenn ich zu einer Fernkampfwaffe wechsle, die eigentlich am meisten von der Artillerie-Fähigkeit profitiert.
Es bleibt abzuwarten, welche kreativen Lösungen Spieler finden werden, um das Maximum aus dem Waffenwechsel herauszuholen. Da Capcom das Spiel wie bereits bei den Vorgängern regelmäßig durch kostenlose neue Inhalte und Monster erweitern wird, ist es sogar denkbar, dass ein zukünftiger Kampf womöglich sogar zwingend einen Waffenwechsel erfordert, statt nur mit einer einzelnen Waffe zu kämpfen.
Offline-Koop für Einzelgänger
Apropos einzeln, am meisten Spaß macht die Monsterjagd natürlich im Koop mit Freunden. Man kann in Monster Hunter Wilds aber endlich auch KI-Begleiter herbeirufen und die machen ihre Sache wirklich gut. Davon profitieren vor allem Konsolenspieler, die kein Abo für den Online-Service abschließen wollen.
Dadurch fällt auch Neulingen der Einstieg in Monster Hunter einfacher als je zuvor. Seid aber trotzdem gewarnt: Auch Monster Hunter Wilds ächzt noch immer unter seiner Komplexität, etlichen Untermenüs, kleinteiligem Interface, Text-basierten Tutorials und einem allgemeinen fummeligen Einsteig.
Spielt ihr also zum ersten Mal Monster Hunter, solltet ihr die Lernkurve nicht unterschätzen und Tutorials lieber zweimal lesen. Habt ihr diese Hürde aber einmal hinter euch, erwartet euch mit Monster Hunter Wilds der bisher beste und zugänglichste Serienteil, von dem ihr auch nach über 100 Spielstunden nicht genug bekommen werdet.
Monster Hunter Wilds erscheint am 28. Februar 2025 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series.