Amazon Prime Video ist Deutschlands beliebtester Streaming-Dienst. Eine neue Umfrage offenbart, wie sich die Präferenzen der Nutzer verschieben und welche Faktoren den Ausschlag geben. Der Kampf um die Gunst der Zuschauer spitzt sich zu – mit möglichen Folgen für Preise und Inhalte.
Amazon Prime ist deutscher Streamer-König
In der umkämpften Streaming-Landschaft hat es Amazon Prime Video geschafft, sich den Titel als Marktführer in Deutschland zu sichern. Die meisten Streaming-Nutzer greifen zum Abo von Amazon. Besonders deutlich wird der Vorsprung bei Nutzern mit nur einem Abo: Hier entscheiden sich 43 Prozent für Amazon Prime, während Netflix auf 29 Prozent kommt. Bei Nutzern mit mehreren Abos liegen beide Dienste etwa gleichauf.
Der Erfolg wird vor allem auf das umfassende Bundle-Angebot zurückgeführt, das neben Streaming auch Premium-Versand, exklusive Angebote und Amazon Music umfasst. Das Beratungsunternehmen Simon Kucher hat in seiner Umfrage nicht nur gefragt, welche Streaming-Dienste die Nutzer abonniert haben, sondern auch in Erfahrung gebracht, in welchen Kategorien die einzelnen Anbieter ihre Konkurrenz ausstechen können.
Während Amazon Prime in der Kategorie „Bester Preis“ punktet, dominiert Netflix weiterhin in sechs anderen Disziplinen, darunter „Beste Auswahl“ und „Angesagte Inhalte“. Disney+ überzeugt bei „Exklusive Inhalte“, Apple TV+ bei „Videoqualität“ und „Kündigungsflexibilität“. Doch die Zufriedenheit der Nutzer bröckelt: Die Preis-Leistungs-Bewertung hat sich bei allen Anbietern verschlechtert. Ein neuer Trend zeichnet sich ab: Live-Inhalte gewinnen an Bedeutung und machen bereits 17 Prozent der Streaming-Dauer aus.
Streaming-Anbieter unter Druck
Die Ergebnisse der Umfrage offenbaren, dass der Streaming-Markt an einem Wendepunkt steht. Steigende Preise bei allen Anbietern führen zu schlechteren Bewertungen durch die Nutzer. „User bemerken die Preiserhöhungen. Dies wird mit schlechteren Bewertungen abgestraft“, so die Experten.
Besonders alarmierend: 41 Prozent der Apple TV+ Nutzer erwägen eine Kündigung, bei Netflix sind es immerhin noch 25 Prozent. Die Anbieter stehen vor der Herausforderung, sich stärker zu differenzieren und weniger austauschbar zu werden (Quelle: Simon Kucher). Gleichzeitig scheinen viele Kunden aber auch die immer schlechter werdenden Bedingungen einfach hinzunehmen. Ob sich das in naher Zukunft ändert, bleibt abzuwarten.
Was kriegt ihr bei den einzelnen Streaming-Anbietern für euer Geld? Die Kollegen von kino.de verraten es euch im Video: