Statt bahnbrechender Innovationen präsentierte Nintendo mit der Switch 2 lediglich eine rundum verbesserte Version des Vorgängers. Der Blick in die Geschichte zeigt: Das ist wahrscheinlich der richtige Weg.
Nintendo war einst bekannt für mutige, zuweilen sogar waghalsige Entwicklungen: Das revolutionäre 3D-Display des 3DS, die wegweisende Bewegungssteuerung der Wii oder das exzentrische Design des Controllers beim N64 – das japanische Unternehmen zeigte sich experimentierfreudig und ging mit seinen visionären Konzepten oft auch ein entsprechend hohes wirtschaftliches Risiko ein. Die Switch 2 hingegen bricht 2025 mit dieser Tradition. Sie ist im unterm Strich eine technisch weiterentwickelte Version der ersten Switch aus dem Jahr 2017: Bekannte Funktionen, vertrautes Design, (viel) mehr Leistung.
Wahre Innovation war oft ein Stolperstein
Ein Blick auf die Videospiel-Geschichte zeigt: Revolutionäre Ideen waren nie ein Erfolgsgarant – eher im Gegenteil. Nintendos Virtual Boy und die Wii U waren zwar innovativ, floppten aber grandios.
Auch andere Hersteller scheiterten mit ihren Zukunftsvisionen und füllten stattdessen die Gaming-Rumpelkammer: Konsolen wie Atari Lynx, Nokia N-Gage, Sega 32X und Zubehör wie Microsoft Kinect und der NES Power Glove – sie alle waren auf ihre Weise innovativ. Bei der Kundschaft kamen sie aber nicht gut (genug) an.
Sichere Bank statt gewagtes Experiment
Nintendo geht mit der Switch 2 auf Nummer sicher und das ist wahrscheinlich auch die richtige Entscheidung. Außerdem: Wie der Vorgänger wird auch die Switch 2 im Vergleich mit PS5 und XBox als die vielseitigste Hardware herausstechen, weil sie ein Handheld sein kann. Die Frage ist: Reicht das oder hätte Nintendo doch noch ein überraschendes Feature liefern müssen? Die immer leistungsfähigeren (Gaming-)Smartphones (wie das Asus ROG Phone 9 Pro), das populäre Steam Deck und auch die Gerüchte über die Handheld-Pläne der Konkurrenz deuten bereits heute an, dass das Merkmal „Mobilität“ in Zukunft nicht mehr das starke Switch-Argument sein wird, das es vielleicht einmal war.