Nintendo macht ernst und verklagt den Pokémon-Konkurrenten Palworld. Dessen Entwickler verrät jetzt endlich, was genau ihm vorgeworfen wird – und was im schlimmsten Fall passieren könnte.
Update vom 8. November: Entwickler Pocketpair verrät, warum genau Nintendo und The Pokémon Company gegen Palworld vor Gericht ziehen. Der Switch-Hersteller wirft dem Survival-Game demnach vor, gegen drei Patente verstoßen zu haben. Diese wurden erst nach dem Release von Palworld eingereicht, sind allerdings mit einem älteren Patent verknüpft und können darum noch gefährlich werden.
Inhaltlich geht es um das Werfen eines Pokéball-ähnlichen Gegenstands auf eine Kreatur, die dann gefangen wird und um das Reiten auf eben diesen Kreaturen.
Sollten sich Nintendo und The Pokémon Company durchsetzen, muss Pocketpair an beide Unternehmen jeweils 5 Millionen Yen (etwa 30.500 Euro) plus „Schadensersatz wegen Zahlungsverzugs“ zahlen. Zusätzlich streben die Kläger eine einstweilige Verfügung an. Palworld dürfte dann vermutlich nicht mehr in Japan verkauft werden (Quelle: Pocketpair).
Originalmeldung:
Ist ein Patent Nintendos Geheimwaffe gegen Palworld?
Nintendo und The Pokémon Company verklagen Pocketpair, den Entwickler hinter Palworld. Der Überraschungserfolg auf Steam und Xbox soll Patente verletzt haben – welche genau, ist noch nicht bekannt. Experten glauben aber schon die Geheimwaffe entdeckt zu haben, mit der Nintendo die Konkurrenz ausschalten will.
Die Ähnlichkeit zwischen Pokémon und Pals scheint in dem Rechtsstreit interessanterweise keine Rolle zu spielen. Stattdessen könnte es um ein Patent gehen, dass das Fangen von Taschenmonstern sehr detailliert beschreibt, wobei jeder Tastendruck von Bedeutung ist. Wichtige Elemente sind dabei das Zielen und anschließend das Werfen eines Gegenstands auf ein Monster in einer virtuellen Umgebung, das dadurch gefangen wird (Quelle: Polygon)
Pokémon und Palworld spielen sich trotz augenscheinlicher Ähnlichkeiten sehr unterschiedlich. In diesem Aspekt ähneln sich beide Spiele allerdings sehr. Patent-Anwalt Kiyoshi Kurihara spricht hier von einem „Killer-Patent“, das es schwer sei, ein Pokémon-ähnliches Spiel zu entwickeln, ohne darüber zu stolpern (Quelle: Automaton)
Palworld zu ähnlich zu Pokèmon? Patent ist noch ganz neu
Aktuell haben weder Nintendo noch Pocketpair verraten, ob sich der Rechtsstreit tatsächlich um dieses Patent dreht. Der Palworld-Entwickler gibt sogar an, selbst noch nicht zu wissen, was ihm vorgeworfen wird.
Für die Theorie spricht auch, dass das Patent noch sehr neu ist. Laut Kurihara sei es erst am 22. August 2024 zugelassen worden. Da es allerdings mit einem Patent aus dem Jahr 2021 verknüpft ist, könne es jetzt gegen Palworld eingesetzt werden. Der Anwalt spekuliert, dass Nintendo auf diese Weise bereits die Klage vorbereitet haben könnte.
Der Streit zwischen Nintendo und Pocketpair kann gut und gerne mehrere Jahre dauern. Aktuell betrifft die Klage außerdem nur Japan – ein entsprechendes Patent wurde in den USA bereits eingereicht, doch es ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gültig. Natürlich ist Nintendo nicht dafür bekannt, schnell aufzugeben. Weitere Klagen für den Rest der Welt könnten also folgen.
Schaut euch hier den Trailer für Palworld an: