Wer sich des Öfteren mit seinen Freunden über PSN-Chats austauscht, sollte ab sofort besondere Vorsicht walten lassen. Denn Sony scheint es gar nicht gerne zu sehen, wenn ihr über die Nachrichtenfunktion Links austauscht und haut euch entsprechend auf die Finger.
Links im PSN-Chat? Das gibt eine Abmahnung!
Montagmorgen, um 10:31 Uhr. Meine Kollegin Ewelina schaut in ihr Postfach und findet eine PSN-Mail, bei der ihr das Herz in die Hose rutscht: „Du hast gegen den PlayStation Network-Verhaltenskodex vestoßen“.
Laut Sony habe sie „bösartige URLs“ geteilt, die „anderen Spielern Schaden zufügen können“. Ein automatisiertes System habe die Inhalte entdeckt. Sie wurden anschließend beim PlayStation-Moderationsteam gemeldet. Das habe sie untersucht und den Verdacht des Tools bestätigt.
Die Konsequenz: Die Nachrichten wurden gelöscht, weitere Verstöße können zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Aussetzung der PSN-Mitgliedschaft führen. Mit anderen Worten: Sony droht mit dem Bannhammer.
Ein kurzer Blick in ihre Chats zeigt: Die Mail ist kein Scam. Tatsächlich wurden Nachrichten aus ihrem PSN-Chat gelöscht. Sie erinnert sich jedoch, dass es sich dabei um simple Google-Links (Struktur „www.google.com“) handelte.
PSN-Änderung: URL-Löschung ist kein Einzelfall
Wer an einen Einzelfall glaubt, irrt. Ein kurzer Blick ins PS5-Subreddit beweist: Ewelina ist nicht die einzige, die dieser anscheinend versteckten Änderung des Verhaltenskodex zum Opfer gefallen ist.
Im Thread wird vermutet, dass Sony durch das Sperren von Links dem Jailbreaken der PS5-Konsolen einen Riegel vorschieben will. Dass jedoch jeder Link kategorisch als „bösartige URL“ eingestuft und dann auch vom Moderationsteam bestätigt wird, sorgt für Verwirrung und Unmut. Denn durch das Aufrufen solcher Links im PSN-Chat konnte man den versteckten Browser auf der PS5 aufrufen und beispielsweise YouTube-Videos schauen oder Livestreams verfolgen – und zwar über eine Art Picture-in-Picture-Modus.
Unser Ratschlag: Verzichtet darauf, URLs über das PSN zu verschicken. Es besteht das Risiko, dass ihr Opfer von Sonys Bannhammer werdet.