Amazon hat vor Gericht eine Teilniederlage erlitten, die weitreichende Folgen für Prime Video haben könnte. Es geht um eine Streaming-Technologie, die Amazon ohne Lizenz verwendet haben soll. Nokia könnte nun weitere Schritte einleiten – doch Amazon gibt sich gelassen.
Prime Video: Amazon verliert Patentstreit
Das Landgericht Düsseldorf hat entschieden, dass Amazon mit Prime Video ein Patent einer Nokia-Tochter verletzt. Konkret geht es um eine Funktion, mit der Nutzer Videos aus der App auf ein anderes Gerät übertragen können.
Sollte Amazon die Technik nicht anpassen oder einen Lizenzvertrag mit Nokia abschließen, könnte der finnische Netzwerkausrüster eine einstweilige Verfügung beantragen. Nokia müsste dafür jedoch eine Bankbürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro aufbringen.
Amazon erklärt, dass sich Kunden in Deutschland keine Sorgen machen müssen. Das Unternehmen prüfe derzeit die nächsten Schritte. Man werde sich „an die Bestimmungen dieses Urteils halten“, heißt es. Nokia begrüßt die Entscheidung des Gerichts und hofft, dass Amazon „einer Lizenz zu fairen Bedingungen zustimmt“ (Quelle: Zeit Online).
Es ist nicht das erste Mal, dass Nokia gegen Amazon vor Gericht zieht. Bereits im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen vor dem Landgericht München erreichen, dass Amazon einige Fire-TV-Sticks aus dem deutschen Handel nehmen musste. Nun könnte Nokia den Druck weiter erhöhen – vorausgesetzt, das Unternehmen hinterlegt die nötige Summe für eine einstweilige Verfügung.
Was bedeutet das für Prime-Video-Nutzer?
Für Nutzer von Prime Video in Deutschland ändert sich vorerst nichts. Der Streaming-Dienst bleibt weiterhin verfügbar, ebenso die betroffene Funktion. Sollte Amazon jedoch die Lizenzgebühren nicht zahlen oder die Funktion nicht anpassen, könnte Nokia versuchen, die Funktion gerichtlich sperren zu lassen. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.
Im Video: So unterscheiden sich die großen Streaming-Anbieter.