Die PS5 und Xbox Series X sind zwar leistungsstark und bieten einige unterhaltsame Features, doch insgesamt betrachtet ist die aktuelle Konsolengeneration meiner Meinung nach bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben – für meine Enttäuschung gibt es fünf Gründe.
Natürlich haben die PS5 und Xbox Series X praktische Tricks auf Lager, die früheren Konsolengenerationen gut zu Gesicht gestanden hätten – doch trotz ihrer Innovationen können mich die Konsolen von Sony und Microsoft bislang unterm Strich nicht überzeugen. Bei diesen wichtigen 5 Aspekten haben die PS5 und Xbox Series X|S nämlich massiv enttäuscht.
Preiserhöhungen tun richtig weh
Spiele sind in dieser Generation generell teurer geworden – der Preis von 79,99 Euro für Triple-A-Games hat sich entgegen der Wünsche aller Gamer etabliert und droht für Releases wie GTA 6 sogar noch zu steigen.
Ganz besonders dreist war allerdings die Preiserhöhung der Konsolen. Sowohl die PS5 als auch die Xbox Series X wurden 2022 beziehungsweise 2023 kurzerhand um 50 Euro teurer gemacht, ohne dabei einen Mehrwert zu bieten.
Als Begründung gaben Sony und Microsoft die globale Wirtschaftslage an, die jedoch die einzelnen Menschen in der Community deutlich stärker getroffen hat als die beiden milliardenschweren Tech-Giganten. Der exorbitante Preis der PS5 Pro lässt dazu auch für die Zukunft Schlimmes erahnen.
Das Ende der Disc-Laufwerke
Einerseits machen Sony und Microsoft ihre Konsolen teurer, andererseits verschwindet ein wichtiges Feature: Disc-Laufwerke zählen sowohl bei der PS5 als auch bei der Xbox nicht mehr zur Standard-Ausstattung.
Die Zukunft soll somit offensichtlich rein digital sein, doch ohne physische Exemplare können Gamer keine Spiele mehr weiterverleihen oder Second Hand erstehen. Außerdem kann es umso einfacher geschehen, dass rein digitale Spiele aus Stores und damit de facto für immer von der Bildfläche verschwinden.
Angesichts des gravierenden Unterschieds zwischen Besitz und Lizenz von digitalen Medien ist das Wegrationalisieren von physischen Spielen in jedem Fall ein Verlust für die Community, selbst wenn viele keine Discs mehr kaufen. Es ist eine Einschränkung, die als Fortschritt verkauft wird.
Zu viele Cross-Gen-Releases
Im Vergleich zur Xbox One und PS4 haben die aktuellen Konsolen natürlich mehr unter der Haube, doch nur wenige Spiele haben diese Leistungssteigerung wirklich ausgenutzt.
Zahlreiche Highlights wurden stattdessen gleichzeitig für die alte als auch die neue Hardware konzipiert, sodass minimale Unterschiede die Norm waren – ein paar FPS hier, ein bisschen mehr Auflösung und detaillierte Texturen da.
Echte sogenannte System Seller, anspruchsvolle Spiele, die unbedingt eine neue Konsole benötigen, waren bislang ziemlich rar gesät.
Große PS5-Fortsetzungen enttäuschen
Auf meiner PS5 habe ich diese Generation bisher auf drei Fortsetzungen wohl am meisten gefreut – God of War Ragnarök, Marvel’s Spider-Man 2 und Horizon: Forbidden West haben mich jeweils schon mit ihren ersten Trailern in den Bann gezogen.
Ich habe alle drei Spiele kurz nach ihrem Release durchgespielt und keines davon war handwerklich schlecht – ich hatte meinen Spaß damit, doch die Geschichten waren merklich schwächer als ihre Vorgänger und hängen geblieben ist erschreckend wenig.
Für mich konnte keine dieser Fortsetzungen die Qualität und emotionale Bindung der Originale erreichen – ein Satz, den ich in dieser Form exakt ebenso über die PS4 und PS5 im Allgemeinen schreiben könnte.
Xbox kommt einfach nicht aus dem Knick
Während sich Sony für mich schwergetan hat, mit seinen Blockbuster-Sequels Eindruck zu machen, hatte Xbox die letzten Jahre ein anderes, mittlerweile altbekanntes Problem: Exklusive Spiele waren Mangelware, langersehnte Spiele wie Starfield landeten ohne den erhofften Einschlag.
Mittlerweile hat sich Microsoft ohnehin komplett auf sein Cloud-Streaming-Feature im Xbox Game Pass konzentriert – und zeigt damit klar, wo das Unternehmen hin will. Die enttäuschende Konsolengegenwart soll gegen eine neue, strahlende Streaming-Zukunft eingetauscht werden.
PS5 und Xbox Series X: Nette Extras, aber nicht notwendig
Natürlich ist es angenehm, dass auf der PS5 und der Xbox Series X Ladezeiten der Vergangenheit angehören – und Features wie der DualSense-Controller und Quick Resume haben das Zocken verbessert.
Trotzdem hat diese Generation einen Beigeschmack, an den ich mich bei Konsolen wie der PS1, PS2, Xbox 360 oder PS4 nicht erinnern kann. Es fühlt sich wie eine Identitätskrise in Konsolenform an, eine Durchgangsgeneration, die zwischen Vergangenheit und Zukunft feststeckt und nicht wirklich weiß, was sie will.
Ich habe sowohl eine PS5 als auch eine Xbox Series X zuhause und bei keiner von beiden habe ich bislang das Gefühl bekommen, dass ich sie tatsächlich unter allen Umständen brauche. Vielleicht stellt sich dies noch in den nächsten Jahren ein, vielleicht muss ich aber auch auf die neuen Next-Gen-Konsolen warten.